AllgemeinJobs mit Sinn: Was macht einen Job sinnvoll?

Jobs mit Sinn: Was macht einen Job sinnvoll?

Macht das, was du beruflich tust, einen Unterschied? Wenn du diese Frage mit „Ja“ beantwortest, hast du ihn vielleicht schon: den Job mit Sinn, nach dem sich viele Menschen sehnen. Warum sinnvolle Berufe und Tätigkeiten im Trend liegen, welche Vorteile sie mit sich bringen und wie du passende Jobs mit Sinn findest – hier erfährst du mehr.

Was sind Jobs mit Sinn?

Jobs mit Sinn liegen im Trend. Was genau ist damit eigentlich gemeint? Wann ist ein Job sinnvoll? Das ist in vielen Fällen eine subjektive Entscheidung. Was der eine sinnvoll findet, kann ein anderer als überflüssig empfinden. Sinnvoll bedeutet laut Duden „durchdacht und zweckmäßig; vernünftig“, „für jemanden einen Sinn habend, eine Befriedigung bedeutend“ oder auch schlicht „einen Sinn ergebend“.

Subjektiv sinnvoll ist ein Job damit dann, wenn man ihn als nützlich in bestimmter Hinsicht empfindet. Er trägt zum Beispiel zum Gemeinwohl bei, stärkt die Rechte von vulnerablen Personengruppen oder von Tieren, schützt die Umwelt oder macht das Leben von manchen Menschen durch innovative Produkte besser. Er rettet Menschenleben, fördert neue Erkenntnisse zutage oder sorgt für mehr Sicherheit. Ebenso kann ein Job aber auch als sinnvoll betrachtet werden, wenn er in hohem Maße zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt.

Es muss also jeder selbst entscheiden, welcher Job sinnvoll ist und welcher weniger. Nichtsdestotrotz gibt es bestimmte Tätigkeitsfelder, die im Allgemeinen in einem höheren Maß als andere mit einer Sinnhaftigkeit assoziiert werden. So sind für viele Menschen sinnvolle Berufe solche, bei denen jemand anderen Menschen direkt oder indirekt hilft – zum Beispiel im medizinischen oder sozialen Bereich.

Das kann zum Beispiel Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten oder Pflegekräfte betreffen. Im sozialen Bereich sehen viele Menschen unmittelbaren Sinn bei der Tätigkeit von Lehrern, Erziehern oder Betreuern. Polizisten sorgen für Sicherheit, Feuerwehrleute löschen Brände, Notfallsanitäter retten Menschenleben, Anwälte kämpfen für Gerechtigkeit – der Sinn dieser Tätigkeiten leuchtet unmittelbar ein.

Als sinnvoll erachtet werden könnten auch Tätigkeiten bei Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Hierbei geht es nicht primär um Gewinne, sondern darum, mit der eigenen Arbeit einen Beitrag zu einer bestimmten positiven Entwicklung zu leisten – zum Beispiel im Kampf gegen den Klimawandel, gegen Hunger oder für mehr Tierrechte.

Sinnvolle Arbeit: Wann ist sie (nicht) gegeben?

Was sinnvoll ist und was nicht, ist subjektiv. Das gilt auch an der Arbeit. Deshalb muss letztlich jeder Mensch selbst entscheiden, welche Faktoren für ihn erfüllt sein müssen, damit es sich um eine sinnvolle Arbeit handelt. Für viele Menschen essenziell ist das Gefühl, mit der eigenen Tätigkeit einen echten Unterschied zu machen. Man hilft zum Beispiel Menschen in Not oder unterrichtet Kinder, deren Lernfortschritt man verfolgen kann. Eine sinnstiftende Tätigkeit ist wohl für die meisten Menschen eine, bei der sie auf eine positive Entwicklung hinarbeiten.

Es kann auch sein, dass jemand eine Arbeit dann als sinnvoll erachtet, wenn sie ihm Freude und Erfüllung bringt. Im Zweifel muss diese Arbeit dann nicht unbedingt anderen Menschen Vorteile bringen. Es kann reichen, dass sich jemand dabei ausleben kann. Das Gehalt ist oft nicht das ausschlaggebende Kriterium bei der Einstufung, ob ein Job sinnvoll ist oder nicht.

Wer etwa im NGO-Bereich arbeitet, empfindet seine Arbeit wahrscheinlich als sinnvoll und nimmt dafür ganz bewusst ein niedrigeres Gehalt hin.

Es kann aber auch sein, dass der Verdienst ganz im Gegenteil eine große Rolle bei der Frage spielt, welcher Job sinnvoll ist und welcher nicht. Eine alleinerziehende Mutter zum Beispiel empfindet womöglich eine Tätigkeit dann als besonders sinnvoll, wenn sie nicht nur möglichst leicht und angenehm ist, sondern ihr auch die nötigen Einkünfte beschert.

Wann sind Jobs sinnlos?

So kann es sich von Mensch zu Mensch teilweise stark unterscheiden, was man als sinnvollen Beruf ansieht. Wer für einen Erdgas-Produzenten arbeitet, könnte das als sinnvoll erachten, weil er zur Energieversorgung von Menschen beiträgt. Andere Menschen könnten solche Tätigkeiten aber als explizit nicht sinnvoll, sondern sogar schädlich empfinden, weil fossile Brennstoffe den Klimawandel beschleunigen.

Ebenso könnte ein Milchbauer Sinn in seiner Arbeit finden: Er versorgt die Menschen mit Milch. Tierrechtler hingegen würden das wohl gegenteilig sehen: Für sie ist die Arbeit des Bauern eine Ausbeutung der Tiere, die für diese oft viel Leid und einen frühen Tod bedeutet.

Objektiv betrachtet ist nahezu jeder Job sinnvoll. Das sieht man schon daran, dass Arbeitgeber Menschen dafür bezahlen – was sie nicht tun würden, wenn die Arbeit nicht nötig wäre. Trotzdem ist nicht jeder Job subjektiv mit Sinn verbunden. Nicht sinnvoll sind Jobs aus subjektiver Perspektive dann, wenn ein Einzelner in ihnen keinen Sinn erkennt. Das kann der Fall sein, wenn jemand das Gefühl hat, dass die eigene Arbeit keinen Unterschied macht.

Ebenso kann ein Job nicht sinnvoll sein, wenn die Erwartungen von Beschäftigten an ihren Job aus welchen Gründen auch immer nicht erfüllt werden. Es kann sein, dass ein Beschäftigter die Geschäftspraktiken seines Arbeitgebers nicht gutheißt und eigentlich gar nicht für so jemanden arbeiten möchte. Vielleicht hat jemand auch das Gefühl, er trägt zu etwas Negativem bei, weil die Produkte oder Dienstleistungen seines Arbeitgebers anderen schaden können.

Warum sich viele Menschen sinnvolle Jobs wünschen

Immer mehr Menschen wünschen sich Jobs mit Sinn. Das war nicht immer so stark ausgeprägt wie heute: Früher war die Arbeit oft wesentlich beschwerlicher als heute; man arbeitete, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Von Selbstverwirklichung konnte dabei in vielen Fällen nicht die Rede sein. Auch gab es nicht die vielfältigen Auswahlmöglichkeiten bei der Ergreifung eines Berufs, die viele junge Menschen heute haben. Man trat oft in die Fußstapfen der Eltern oder wählte den Beruf, der gerade am naheliegendsten war.

Heute wird dem Beruf häufig eine wesentlich größere Bedeutung beigemessen. Selbstverwirklichung spielt für viele Beschäftigte eine große Rolle. Wenn man sich im Beruf verwirklichen kann, wird man diesen Job als sinnvoll erachten. Unter diesen Umständen macht die Arbeit wahrscheinlich auch (mehr) Spaß, sie fällt leichter und man ist eher motiviert.

Nicht zuletzt beansprucht der Job für die meisten Arbeitnehmer viel Lebenszeit. Wenn man diese wenigstens durch eine sinnstiftende Tätigkeit als nicht verschwendet ansieht, ist das ein Faktor, der die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben insgesamt beeinflussen kann. Mit anderen Worten: Eine sinnvolle Arbeit kann glücklich machen.

Manche Menschen wünschen sich allerdings nur deshalb eine möglichst sinnvolle Arbeit, weil sie durch gesellschaftlichen Druck das Gefühl haben, eine sinnstiftende Tätigkeit sei unerlässlich. Dabei könnte es ebenso gut sein, dass sie mit einem Job genauso gut klarkämen, der ihnen weniger Sinn im Leben bringen würde.

Entscheidend ist letztlich gar nicht so sehr, ob eine Tätigkeit objektiv betrachtet sinnvoll und förderlich ist. Wichtiger ist, dass sie sich für denjenigen, der sie ausübt, subjektiv so anfühlt. Wenn das gegeben ist, wird es unwahrscheinlicher, dass die Arbeit eine Belastung ist. Das könnte sonst die Zufriedenheit insgesamt entscheidend reduzieren, es könnte auch eher zu Resignation bis hin zum Burnout kommen.

Jobsuche: So findest du eine sinnstiftende Tätigkeit

Wenn du Wert auf Sinnhaftigkeit bei deiner Arbeit legst, solltest du dir gut überlegen, in welchem Bereich und für welchen Arbeitgeber du arbeiten möchtest. Wie findet man Jobs mit Sinn? Das kommt darauf an, wo du im Leben stehst. Vielleicht liegt das Berufsleben noch vor dir. Du bist vielleicht bald mit der Schule fertig und musst dich so langsam entscheiden, welchen Beruf du ergreifen möchtest. Dann solltest du dir überlegen, welche Kriterien ein Beruf für dich erfüllen muss, damit du ihn als sinnvoll empfindest.

Brauchst du das Gefühl, mit deiner Arbeit einen Unterschied zu machen? Möchtest du vielleicht anderen Menschen helfen? Dich für den Erhalt der Umwelt einsetzen? Oder in der Wissenschaft für Aufklärung sorgen? Sinnvoll kann auch das sein, was dir Spaß macht. Vor diesem Hintergrund kann es eine gute Idee sein, ein Hobby zum Beruf zu machen. Aber Vorsicht: Wenn du dich einem Hobby auf einmal beruflich widmen musst, ist damit wesentlich mehr Druck verbunden. Das kann dem Ganzen seine Leichtigkeit nehmen – und dir schlimmstenfalls die Freude an dieser Tätigkeit rauben.

Nimm dir möglichst viel Zeit für deine Überlegungen und informiere dich über die Berufe, die am ehesten infrage kommen. Im besten Fall hast du die Möglichkeit, vor deiner Entscheidung (mindestens) ein Praktikum zu machen. Dabei bekommst du ein besseres Gefühl dafür, wie es wäre, in einem bestimmten Bereich zu arbeiten.

Fehlender Sinn: In einem anderen Beruf noch einmal von vorne anfangen?

Vielleicht stehst du auch längst im Arbeitsleben, empfindest deinen jetzigen Job aber nicht als sinnvoll (genug). Was kann man dann tun? Die einfachste Lösung wäre es, den Arbeitgeber zu wechseln. Sei kritisch bei der Sichtung von Stellenanzeigen, lies dir Erfahrungen anderer Beschäftigter bei diesem Arbeitgeber durch und nimm nicht den nächstbesten Job an.

Es kann eine gute Idee sein, nach sinnstiftenden Jobs bei speziellen Portalen wie goodjobs.eu, nachhaltigejobs.de oder jobverde.de zu suchen. Bei Vorstellungsgesprächen solltest du den Arbeitgeber genau unter die Lupe nehmen. Scheue dich nicht, auch kritische Fragen zu stellen. Schließlich solltest du am Ende zufrieden mit deiner Entscheidung sein.

Manchmal reicht es nicht, den Job zu wechseln. Zum Beispiel dann, wenn du mit deinem Beruf an sich nicht mehr zufrieden bist. Dann kannst du überlegen, was für einen grundlegenden Richtungswechsel in deiner beruflichen Laufbahn nötig wäre. Womöglich müsstest du noch einmal studieren oder eine Ausbildung machen, vielleicht käme auch eine Umschulung infrage.

Wäge die Vor- und Nachteile dieses Schritts in Ruhe gegeneinander ab. Entweder, du wagst den Sprung ins kalte Wasser, oder du entscheidest dich für Sicherheit und bleibst in deinem jetzigen Beruf. Es kann in diesem Fall hilfreich sein, deine Erwartungen zu verändern: Wenn du nicht erwartest, dass dein Job deinem Leben Sinn gibt, wiegt es weniger schwer, wenn er das nicht tut.

Warum eine sinnvolle Tätigkeit nicht alles ist

Viele Menschen wünschen sich eine Arbeit, die sie als sinnvoll empfinden. Daran ist für sich genommen nichts falsch: Wer die eigene Tätigkeit sinnstiftend findet, ist wahrscheinlich im Beruf glücklicher, und glücklich im Beruf zu sein bedeutet mehr Zufriedenheit insgesamt. Trotzdem sollte das Sinnstreben im Job nicht grenzenlos sein, weil damit auch Nachteile verbunden sein können.

Sinn im Job zu suchen kann unglücklich machen und Probleme schaffen, die es eigentlich gar nicht gibt. Vielleicht hat jemand einen Job, den er akzeptabel findet. Die Arbeit fällt ihm leicht, das Betriebsklima ist gut, die Bezahlung stimmt auch. Besonders sinnhaft ist die Tätigkeit allerdings bei näherer Betrachtung nicht. Das muss nicht schlimm sein, denn nicht jeder Mensch wünscht sich diese Sinnhaftigkeit im Beruf. Durch gesellschaftliche Trends und die Meinungen anderer Menschen kann aber der Eindruck entstehen, ein mangelnder Sinn im Job wäre ein Grund, den Job zu wechseln. Dadurch kann jemand am Ende unzufriedener sein als vorher.

Nicht jeder Job muss Sinn bringen. Sinn kann man auch im Privatleben finden. Arbeit kann auch einfach nur Arbeit sein; etwas, das einem das nötige Geld einbringt. Erfüllung findet man dann abseits des Jobs, zum Beispiel mit einem Hobby, der Familie oder im Freundeskreis.

Sinnvoll gleich erfüllend? Nicht unbedingt

Sinn im Job zu suchen kann außerdem für hohen Druck sorgen, zum Beispiel bei jungen Menschen, die sich für einen Beruf entscheiden müssen. Statt einfach etwas zu wählen, das hinreichend gut zu ihnen passt, soll es für viele der „perfekte“ Beruf sein. Den zu finden ist allerdings schwer, zumal man in der Regel noch gar keine praktischen Erfahrungen gemacht hat. Vorstellungen und Realität können bei Berufen teilweise stark voneinander abweichen – ein vermeintlicher Traumjob muss am Ende nicht so traumhaft sein.

Sinnvoll heißt außerdem nicht automatisch erfüllend. Wie schon erwähnt hat jeder Job einen Sinn, sonst gäbe es ihn nicht. Auch Arbeiter am Fließband leisten einen sinnvollen Beitrag, in diesem Fall zur Herstellung von Produkten. Reinigungskräfte halten Räumlichkeiten sauber und hygienisch. Mitarbeiter der Müllabfuhr halten die Straßen sauber. Dass solche Beschäftigte dabei automatisch erfüllt sind und ihren Job lieben, ist aber nicht gesagt.

Außerdem können sinnvolle Jobs mit unattraktiven Rahmenbedingungen einhergehen. Sie können zum Beispiel (zu) schlecht bezahlt sein, die Arbeitszeiten können ungünstig sein oder das Betriebsklima schlecht. Unter solchen Bedingungen können Jobs oft noch so sinnhaft sein: Wenn das Drumherum nicht stimmt, sind viele Beschäftigte unzufrieden und frustriert. Deshalb ist es wichtig, mit realistischen Erwartungen an den eigenen Job heranzugehen – und für sich selbst die Frage zu beantworten, welchen Stellenwert eine sinnvolle Arbeit wirklich hat.

Bildnachweis: rdonar / Shutterstock.com

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