AllgemeinNetworking: So kannst du Netzwerken lernen

Networking: So kannst du Netzwerken lernen

Im Berufsleben sind Beziehungen oft mindestens ebenso wichtig wie formale Qualifikationen. Wen du kennst, kann den Verlauf deiner Karriere entscheidend beeinflussen. Nur: Wie klappt es mit dem Networking? Worauf sollte man beim Netzwerken achten, welche Fehler vermeiden? Und: Kann man Netzwerken lernen? Das und mehr erfährst du hier.

Netzwerken Definition: Was ist Networking?

Networking, auch bekannt als Netzwerken oder Networken, steht für einen aktive, gezielte Pflege bestehender Kontakte und den Aufbau neuer Kontakte in einem beruflichen Kontext. Das eigene berufliche Netzwerk, also die Zahl der bestehenden Kontakte, wird dabei im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut.

Mit dem Netzwerken können verschiedene Zwecke verknüpft sein. Oft geht es um den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Das hilft, bei aktuellen Entwicklungen im Bilde zu bleiben, außerdem können sich durch den Kontakt mit anderen Menschen neue Impulse ergeben. Das kann Ideen zutage befördern oder neue Wege aufzeigen. Viele Menschen verbinden mit ihrem beruflichen Netzwerk den Wunsch nach gegenseitiger Unterstützung, während andere sich davon in erster Linie spannende Karrierechancen erhoffen.

Vorteile von Networking: Darum ist Netzwerken so wichtig

Viele Menschen tun sich mit Netzwerken schwer. Sie haben keine Lust, entsprechende Veranstaltungen zu besuchen oder bei neuen Kontakten am Ball zu bleiben. Dabei gibt es viele Argumente, die dafür sprechen, sich im Alltag regelmäßig Zeit fürs Netzwerken zu nehmen.

Netzwerken ist ein Vorteil für die Karriere. Oft sind es Beziehungen, die darüber entscheiden, an wen ein Job, ein Praktikum oder ein Ausbildungsplatz geht. Bestimmte Personen im eigenen beruflichen Netzwerk zu haben kann auch bedeuten, dass sich Jobchancen ergeben, die du sonst nicht gehabt hättest. Es lohnt sich immer, Fürsprecher zu haben. Wenn dich deine Kontakte schätzen oder an andere weiterempfehlen, können sich neue Türen öffnen.

Networking lohnt sich auch, weil du darüber Gleichgesinnte kennenlernst. Wenn du dich für deine beruflichen Schwerpunkte ehrlich interessierst, kann der Austausch mit deinen Kontakten über berufliche Themen eine echte Bereicherung sein. Außerdem bleibst du auf dem Laufenden, was aktuelle Entwicklungen angeht. Und nicht zuletzt können sich durch diesen Austausch neue Ansätze und Perspektiven ergeben.

Für Selbständige ist Netzwerken besonders wichtig. Wer richtig netzwerkt, erhöht nach und nach seinen Bekanntheitsgrad. Das kann zu neuen Aufträgen und Kooperationen führen – direkt und indirekt. Außerdem kannst du auf deine Kontakte zurückgreifen, wenn du mal Hilfe benötigen solltest.

Das zeichnet erfolgreiches Networking aus

Netzwerken kann jeder. Das alleine sagt aber noch nichts darüber aus, ob das Networking tatsächlich gewinnbringend für die jeweilige Person ist. Wann ist Netzwerken erfolgreich? Wenn deine individuellen Ziele dadurch erfüllt werden.

Es kommt also darauf an, was du dir vom Networking versprichst. Vielleicht möchtest du dich gerne mit Gleichgesinnten austauschen, zusammen mit anderen neue Ideen entwickeln oder dir einen Namen auf deinem Gebiet machen. Vielleicht möchtest du potenzielle Kunden kennenlernen oder erhoffst dir vom Netzwerken neue Möglichkeiten in deiner Karriere.

Egal, was deine Ziele sind: Wenn du sie über dein Netzwerken erreichst, bist du damit auch erfolgreich. Wie du das tust, ist dabei zweitrangig. Du kannst etwa auch ein erfolgreicher Netzwerker sein, ohne ständig bei Netzwerktreffen zu sein. Und auch wenn ein gut gepflegtes Profil bei Karrierenetzwerken wie Xing ohne Frage hilfreich beim Networking ist, ist auch das keine zwingende Voraussetzung für die erfolgreiche Vernetzung mit anderen. Entscheidend ist, ob du deinen individuellen Weg findest, dein berufliches Netzwerk zufriedenstellend zu pflegen und auszubauen.

Netzwerken lernen: Wie geht gutes Networking?

Manchen Menschen fällt Netzwerken scheinbar leicht: Sie knüpfen ständig neue Kontakte, finden immer einen Ansatz für Small Talk und wirken dabei, als koste sie all das überhaupt keine Mühe. Andere tun sich schwerer mit dem Networking, weil sie zurückhaltender oder etwas schüchtern sind.

Keine Frage: Wie gut es mit dem Netzwerken klappt, ist auch eine Frage der Persönlichkeit. Extrovertierten Menschen fällt es naturgemäß leichter, sich mit anderen zu vernetzen. Das heißt aber nicht, dass introvertierte Menschen sich kein berufliches Netzwerk aufbauen können. Entscheidend ist, dass du eine individuelle Strategie entwickelst, die zu dir passt und die auch tatsächlich umsetzbar für dich ist. Allgemeine Networking-Tipps sind deshalb nur bedingt hilfreich. Sieh nicht jeden möglichen Ansatz als zwingend, sondern als Möglichkeit, die du nutzen kannst, aber nicht musst.

Vielleicht bist du jemand, für den es eine Horrorvorstellung wäre, auf einer Veranstaltung fremde Personen anzusprechen. Dann bringt es wahrscheinlich wenig, wenn du genau das zur Voraussetzung bei deinem Netzwerken machst. Zwinge dich nicht zu Dingen, die zu weit außerhalb deiner Komfortzone liegen. Umsetzen wirst du deine Ideen bei der Kontaktpflege nur, wenn du dich dabei wohlfühlst.

Erfolgreiches Netzwerken setzt ein individuelles Ziel voraus

Entscheidend ist, dass du ein individuelles Ziel festlegst. Mache dir klar, was genau du mit deinem beruflichen Netzwerk erreichen möchtest. Im nächsten Schritt kannst du dir einen Plan machen, der zu dir passt und der dir dabei hilft, deine Ziele zu erreichen.

Grundsätzlich hast du diverse Möglichkeiten zum Netzwerken: Du kannst gezielt mit ehemaligen Kollegen und Vorgesetzten in Kontakt bleiben, indem du regelmäßig anrufst oder eine E-Mail schreibst. Vielleicht sind auch private Treffen möglich. Du kannst auf Netzwerktreffen gehen oder auf anderen Veranstaltungen interessante Menschen kennenlernen.

Auch digital hast du viele Möglichkeiten. Ein Profil auf Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn ist überaus nützlich zur Kontaktpflege. Du kannst darüber deine Reichweite ausbauen, dich mit bestehenden und neuen Kontakten vernetzen, Gruppen beitreten, eigene Beiträge verfassen oder die Beiträge anderer kommentieren. Wichtig ist, dass du dein Profil mit Leben füllst und es immer auf dem aktuellen Stand hältst. Ein Profil, das du nur pro forma hast, nützt dir wenig.

Es ist hilfreich, grundsätzlich offen für spannende neue Kontakte zu sein. Du weißt nie, wen du triffst. Auch bei rein privaten Treffen können sich neue Kontakte ergeben, aus denen du auch einen beruflichen Nutzen ziehen kannst. „Viel hilft viel“ sollte allerdings nicht dein Motto beim Netzwerken sein. Deine Kontakte sollten Menschen sein, die dich auf die eine oder andere Weise bereichern.

Bestehende Kontakte gezielt pflegen

Das ist am ehesten bei Menschen der Fall, die deine Interessen teilen oder ähnliche Ziele haben, und bei Menschen, die schon da angekommen sind, wo du hinwillst. Von ihnen kannst du lernen. Es geht beim Netzwerken nicht darum, möglichst viele Kontakte zu haben, sondern ein aktives Netzwerk an Menschen zu schaffen, von denen du wirklich profitieren kannst.

Achte darauf, nicht nur neue Kontakte zu knüpfen, sondern bestehende Kontakte auch zu pflegen. Rufe dich immer wieder mit kurzen Nachrichten oder Telefonaten in Erinnerung. Persönliche Treffen sind meist besonders hilfreich; du kannst sie direkt organisieren, wenn du der Kontakt schon relativ gut ist, oder sie können sich über Veranstaltungen ergeben, die die andere Person ebenfalls besucht. Wichtig ist, dass die andere Person das Gefühl hat, dass du ehrlich an dem Kontakt mit ihr interessiert bist und es dir nicht nur um deinen eigenen Nutzen geht. Wende dich also nicht nur an Menschen in deinem Netzwerk, wenn du um einen Gefallen bitten möchtest. Tu lieber anderen einen Gefallen, ohne direkt eine Gegenleistung zu erwarten – so sehen andere, was sie an der Beziehung mit dir haben und dass man dir vertrauen kann.

Gewöhne dir an, alle Gelegenheiten zum Netzwerken zu nutzen – bei beruflichen Veranstaltungen, Seminaren oder beim nächsten Geburtstag im Freundeskreis. Plane jeden Tag oder jede Woche Zeit für die Kontaktpflege und den Ausbau deiner Kontakte ein. Das muss gar nicht zeitintensiv sein, kann aber den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legen.

Networking-Events: So nutzt du sie bestmöglich

Networking-Events sind ein nützliches Instrument zur Kontaktpflege. Du triffst Bekannte und kannst neue Kontakte knüpfen. Um Netzwerktreffen bestmöglich zu nutzen, solltest du nicht unvorbereitet dorthin gehen. Überlege dir vorab, welche Ziele du mit dem Besuch eines bestimmten Events verknüpfst: Was möchtest du erreichen? Wen möchtest du kennenlernen?

Mache dir Gedanken darüber, was du anziehen und wie du aussehen möchtest. Dabei kommt es darauf an, welchen Eindruck du vermitteln möchtest. Wichtig ist aber auch, dass du dich trotzdem wohlfühlst und etwas trägst, das dir entspricht. Es geht schließlich nicht darum, sich zu verkleiden. Ebenso nützlich ist es, im Vorfeld deine Selbstvorstellung zu üben. Wenn du dich in wenigen Sätzen vorstellen kannst, weißt du sofort, was du sagen kannst, wenn du neue Bekanntschaften machst.

Zur Vorbereitung eines Networking-Events kann es auch gehören, dein Wissen in bestimmten Themenbereichen aufzufrischen, damit du wirklich mitreden kannst. Ebenso hilfreich kann es sein, im Vorfeld mehr über bestimmte Personen in Erfahrung zu bringen, die du bei der Veranstaltung treffen möchtest. Das kann dir helfen, eine Unterhaltung in Gang zu bringen.

Das eigene Netzwerk ausbauen: Wie spricht man andere Menschen an?

Um neue Kontakte zu knüpfen, ist es hilfreich, aktiv auf andere zuzugehen. Dazu eignen sich zum Beispiel Pausen bei längeren Veranstaltungen. Du kannst sie nutzen, um zwanglose Gespräche zu führen. Dass viele Menschen sich damit schwertun, fremde Menschen anzusprechen, liegt auch daran, dass sie nicht wissen, was sie sagen können. Falls es dir auch so geht, überlege dir vorher einen Gesprächseinstieg. Du kannst dich zum Beispiel erkundigen, was der andere beruflich macht – der Klassiker bei solchen Veranstaltungen – oder fragen, wie der andere den gerade gehörten Vortrag fand. Dabei ist deine Körpersprache wichtig: Sei selbstbewusst, offen und freundlich.

Bei Gesprächen mit neuen (und alten) Kontakten kommt es gar nicht so sehr darauf an, dass du lauter spannende Dinge zu erzählen hast. Es hilft schon, gut zuhören zu können und ein echtes Interesse an der anderen Person zu zeigen. Um das Vertrauen deines Gegenübers zu gewinnen, kannst du auch einen psychologischen Trick nutzen: Wenn du die Körpersprache des anderen spiegelst – auch bekannt als Spiegeln oder Mirroring –, bist du dem anderen eher sympathisch und er fühlt sich wohler.

Neue Kontakte nach dem Treffen pflegen

Im besten Fall hast du dich bei der Veranstaltung mit interessanten Personen unterhalten. Wenn darunter neue Kontakte waren, solltest du dir überlegen, wie du diese am besten pflegen und ausbauen kannst. Damit die neuen Kontakte sich nicht sofort wieder verflüchtigen, solltest du dich nach einigen Tagen in Erinnerung rufen. Schreibe eine nette Nachricht oder rufe kurz an. Bestenfalls kann so ein längerfristiger Kontakt zustande kommen.

Damit du bei vielen neuen Bekanntschaften den Überblick darüber behältst, mit wem du dich gerne vernetzen würdest und auf wen du verzichten kannst, ist es empfehlenswert, die Visitenkarten deiner Kontakte bewusst zu sortieren. Mache dir nach Möglichkeit auch Notizen über diese Personen. Auch dazu kannst du Pausen bei Events nutzen.

Und wenn es mal nicht so läuft wie erhofft und du kaum interessante Personen kennenlernst, mache dich nicht verrückt: Kontakte lassen sich nun mal nicht erzwingen. Du weißt nie, wann und wo du die Menschen triffst, mit denen es wirklich passt. Dass bei manchen Treffen niemand Spannendes dabei ist, gehört dazu.

Networking: Diese Fehler solltest du vermeiden

Beim Networking solltest du bestimmte Fehler vermeiden, weil sie einem erfolgreichen Netzwerken im Weg stehen können. Welche das sind, siehst du hier im Überblick:

  • Gar nicht netzwerken: Es gibt viele Menschen, bei denen das berufliche Netzwerk vom Zufall abhängig ist, weil sie nicht gezielt netzwerken. Das ist vielleicht nicht schlimm, wenn dir deine Karriere nicht besonders wichtig ist. Wenn du darauf Wert legst, solltest du auf Netzwerken aber nicht verzichten.
  • Netzwerken als notwendiges Übel sehen: Du weißt, dass du netzwerken musst, hast darauf aber eigentlich gar keine Lust. Dann machst du es wahrscheinlich auch nur halbherzig, indem du zum Beispiel halbgare Profile bei Xing und Co erstellst. Auf diese Weise schöpfst du das Potenzial von Networking nicht aus.
  • Quantität vor Qualität: Klar ist es beeindruckend, wenn du Hunderte oder gar Tausende Kontakte in sozialen Netzwerken hast. Wirklich nützlich ist das aber nur, wenn du diese Kontakte auch aktiv pflegst. Und weil das nur bei einer vergleichsweise geringen Zahl an Kontakten realistisch ist, solltest du dir gut überlegen, um wen du dich stärker bemühst und um wen weniger.
  • Mehr Nehmen als Geben: Für ein gutes Miteinander ist es wichtig, dass die Beziehung ausgeglichen ist. Wenn du aber von vornherein nur auf deinen Nutzen aus bist, merken das ganz sicher auch andere Personen. Mache also auch mal Dinge uneigennützig und erwarte nicht für jeden Gefallen, dass sich der andere sofort revanchiert. Wenn du hingegen ständig Bitten an andere heranträgst oder neue Kontakte damit überfällst, kommt das sicher nicht gut an.
  • Unhöflichkeit: In der Kontaktpflege ist Höflichkeit wichtig. Wenn du hingegen direkt durch eine unhöfliche Aktion auffällst, wenden sich Menschen eher von dir ab. Das wäre zum Beispiel denkbar, wenn du eine Unterhaltung unterbrichst und dich mit einem völlig anderen Thema einmischst oder in der Unterhaltung mit einem neuen Kontakt umstehende Personen komplett ignorierst.
  • Zusagen nicht einhalten: Vielleicht hast du einem neuen Kontakt versprochen, dass du ihm einen Link schickst oder dich nächste Woche meldest. Dann tu es auch! Wenn du deine Zusagen nicht einhältst, wirkt das wenig vertrauenserweckend.
  • Nicht am Ball bleiben: Gutes Netzwerken verlangt regelmäßigen Einsatz. Warte nicht darauf, dass die Kontaktpflege schon von selbst funktioniert. Wenn du Interesse an bestimmten Kontakten hast, musst du sie aktiv pflegen.

Bildnachweis: Rawpixel.com / Shutterstock.com

VERWANDTE ARTIKEL

BEWERBUNG

Bewerbungsratgeber von Lebenslauf.de

Ratgeberwissen im Buchformat - Inklusive Gutscheincode

 

NEUE BEITRÄGE