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Teamfähigkeit im Beruf: Warum sie so wichtig ist & wie du ein guter Teamplayer wirst

Teamfähigkeit – aus Arbeitgebersicht ist es beinahe selbstverständlich, dass Beschäftigte diese Eigenschaft mitbringen sollten. In den meisten Unternehmen hat Teamfähigkeit eine wichtige Bedeutung: Wer mit den Kollegen optimal zusammenarbeitet, kann mehr erreichen. Was zeichnet eine teamfähige Person aus? Welche Herausforderungen können sich ergeben? Und wie kann man lernen, teamfähiger zu sein? Das und mehr erfährst du hier.

Teamfähigkeit: Definition & Bedeutung

In den meisten Unternehmen spielen Teams eine wichtige Rolle. Die Beschäftigten erledigen zwar jeder ihren Job, gehen dabei aber in enger Kooperation mit ihren Kollegen vor. Sie sprechen sich mit ihnen ab, teilen sich Aufgaben oder nutzen gemeinsame Ressourcen. Mit anderen Worten: Sie sind Teil eines Teams. Das geht mit ständigen Interaktionen einher, zum Beispiel in Form von Teammeetings oder durch direkte Absprachen zwischen zwei oder mehr Kollegen.

Wenn das Jobprofil die Arbeit im Team vorsieht – und das ist fast überall der Fall –, ist Teamfähigkeit gefragt. Was bedeutet Teamfähigkeit im Beruf genau? Wenn jemand teamfähig ist, ist er dazu in der Lage, gut mit anderen zusammenzuarbeiten. Er muss ausreichend umgänglich und kommunikativ sein. Ebenso wichtig ist eine kooperative Denkweise, die die Zusammenarbeit mit anderen ermöglicht.

Dass Arbeitgeber schon bei der Stellenbesetzung so großen Wert auf Teamfähigkeit legen, verwundert nicht: Wenn ein Team aus lauter teamfähigen Mitgliedern besteht, stehen die Chancen gut, dass es reibungslos und erfolgreich zusammenarbeitet. Teamfähige Mitarbeiter können durch die Zusammenarbeit mit Kollegen bessere Ergebnisse erzielen und die Produktivität insgesamt positiv beeinflussen. Damit ist Teamfähigkeit ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen.

Was Teamfähigkeit für eine Bedeutung in der heutigen Arbeitswelt hat, wird noch deutlicher, wenn man sich die gegenteilige Situation vorstellt: Was, wenn ein Team aus lauter Personen besteht, die mit anderen nicht gut können? Dann macht womöglich jeder sein eigenes Ding, es gibt Mängel bei der Absprache und die Beteiligten ziehen nicht an einem Strang. Jeder arbeitet vor sich hin, so dass keine Synergieeffekte entstehen. Auf persönlicher Ebene können unter diesen Umständen eher Konflikte entstehen, die die Arbeit im Team zusätzlich erschweren. 

Teamfähigkeit: Beispiele für Kompetenzen, auf die es ankommt

Teamfähigkeit steht nicht für eine einzige Eigenschaft, sondern es handelt sich um einen Oberbegriff für verschiedene Eigenschaften. Sie setzt sich aus unterschiedlichen Schlüsselkompetenzen zusammen, die eine effektive Zusammenarbeit im Team ermöglichen. Dabei kommt es insbesondere auf die folgenden Merkmale an:

  • Kommunikationsstärke: Teamfähige Menschen sind gut darin, mit anderen zu kommunizieren. Sie können klar und verständlich ausdrücken, was sie denken und welche Wünsche sie haben
  • Verantwortungsbewusstsein: Teamfähigkeit setzt voraus, dass man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, statt die anderen machen zu lassen
  • Kompromissbereitschaft: Bei der Zusammenarbeit im Team gibt es immer wieder Situationen, in denen es nötig oder sinnvoll ist, sich auf eine bestimmte Vorgehensweise zu einigen. Dazu braucht es die grundlegende Bereitschaft, von den eigenen Vorstellungen ein Stück weit abzuweichen
  • Umgänglichkeit: Die Zusammenarbeit im Team ist angenehm, wenn die Beteiligten höflich und freundlich zueinander sind. Ein respektvoller, netter Umgang kann die Kooperation verbessern und wirkt sich positiv auf die Beziehungen der Beteiligten untereinander aus
  • Empathie: Wer teamfähig ist, kann sich gut in andere hineinversetzen. Er versteht ihre Wünsche und Bedürfnisse, was es ihm ermöglicht, sich darauf einzustellen und anderen entgegenzukommen
  • Konfliktfähigkeit: In jeder Gruppe können Konflikte entstehen. Egal, ob es sich dabei um kleinere Konflikte oder größere Auseinandersetzungen handelt: Es ist wichtig, damit adäquat umgehen zu können
  • Entscheidungsfreude: Eine Gruppe kann nur funktionieren, wenn es darin Menschen gibt, die bereit sind, Entscheidungen zu treffen. Ansonsten kommt das Team nicht voran
  • Eigeninitiative: Ebenso braucht es Menschen, die Eigeninitiative zeigen, indem sie Ideen einbringen oder Vorgehensweisen vorschlagen
  • Kritikfähigkeit: Im Austausch mit anderen gehört es dazu, hin und wieder Feedback zu bekommen oder anderen zu geben. Dann ist Kritikfähigkeit gefragt: Wer Kritik bereitwillig annimmt und selbst konstruktiv kritisieren kann, ist im Vorteil
  • Aufmerksamkeit: Es erleichtert den Umgang mit anderen, wenn jemand aufmerksam ist. Er hört zum Beispiel genau hin, wenn jemand anderes etwas sagt, statt eigenen Gedanken nachzuhängen. Das kommt gut bei anderen an und ist hilfreich für eine gute Absprache

(Mehr) Teamfähigkeit entwickeln: Tipps

Manchen Menschen fällt es leichter als anderen, sich mit anderen auszutauschen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wie kann man mehr Teamfähigkeit entwickeln? Geht das überhaupt? Grundsätzlich kann jeder Teamfähigkeit lernen. Die folgenden Strategien und Tipps können dir dabei helfen, teamfähiger zu werden.

Selbstreflexion

Der erste Schritt hin zu mehr Teamfähigkeit besteht darin, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen. Wo liegen deine Stärken und Schwächen in Hinblick auf deine Teamfähigkeit? Was läuft schon gut und an welchen Stellen könntest du dich noch verbessern? Wenn du das weißt, kannst du dir konkrete Strategien überlegen, wie du bestimmte Dinge ändern kannst.

Offenheit und Toleranz

Wenn du mit anderen in einem Team zusammenarbeitest, suchst du dir die übrigen Teammitglieder nicht aus. Du wirst womöglich auf Menschen stoßen, die anders sind als du: Sie haben vielleicht andere Ansichten, Wertvorstellungen und Hintergründe. Deshalb ist es wichtig, offen zu sein. Nimm andere so, wie sie sind, statt sie von deinen Meinungen überzeugen zu wollen. Wenn du andere respektierst und tolerierst, kommt das einem guten Miteinander zugute und beugt Konflikten vor.

Aufmerksam zuhören

Anderen aufmerksam zuzuhören ist für eine gute Kommunikation essenziell. Vielen Menschen fällt das schwer, auch wenn sie es gar nicht bemerken mögen. Wenn sie mit anderen reden, hören sie gar nicht richtig hin, sondern denken darüber nach, was sie als Nächstes sagen möchten. Unter diesen Umständen können sie jedoch nicht genau erfassen, was andere denken und fühlen. Es kann dadurch auch schwerer werden, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. 

Konstruktives Feedback geben

Die Zusammenarbeit im Team kann verbessert werden, wenn die Teammitglieder bereit sind, einander Rückmeldungen zu geben. Das setzt voraus, dass sie gelernt haben, andere konstruktiv und mit dem nötigen Feingefühl zu kritisieren. Feedback sollte immer konkret sein und respektvoll geäußert werden.

Mit Kritik angemessen umgehen

Für Teamfähigkeit ist nicht nur wichtig, anderen konstruktive Rückmeldungen zu geben. Es kommt auch darauf an, wie du selbst mit Kritik umgehst. Sieh Kritik nicht als etwas Negatives, mit dem andere dir schaden wollen, sondern als wertvollen Hinweis. Kritik ermöglicht es dir, aus deinen Fehlern zu lernen, Schwachstellen zu erkennen und dich weiterzuentwickeln. Sei also offen für das, was andere sagen, statt in eine innere Blockadehaltung zu gehen.

Meinungen und Ideen äußern

Teamarbeit lebt davon, dass die Beteiligten sich einbringen. Das setzt voraus, dass du deine Meinung und deine Ideen äußerst. Warte nicht ab, bis andere sich geeinigt haben, sondern gestalte die Zusammenarbeit aktiv mit. Das bereichert nicht nur die Gruppe, es macht dir wahrscheinlich auch mehr Spaß.

Kompromissbereit sein

Teamfähigkeit setzt Kompromissbereitschaft voraus. Du kannst in einer Gruppe nicht immer das durchsetzen, was du für richtig und wichtig hältst. Sei bereit, Kompromisse zu finden, bei denen die Bedürfnisse von allen Teammitgliedern berücksichtigt werden. Das ist nicht nur wichtig für gute Ergebnisse, sondern kommt auch den Beziehungen innerhalb der Gruppe zugute.

Teamfähigkeit: Herausforderungen & wie du sie meisterst

Bei der Teamarbeit können sich verschiedene Herausforderungen ergeben, die einer guten Zusammenarbeit im Weg stehen. Sie können dazu führen, dass die Absprache erschwert ist, es zu Missverständnissen kommt oder die Beteiligten nicht vorankommen. Wer weiß, was auf ihn zukommen kann, kann solchen Situationen mit passenden Strategien begegnen.

Teams sind eine Zusammenstellung verschiedener Persönlichkeiten. Zwischen den Beteiligten gibt es oft große Unterschiede, zum Beispiel in Bezug auf das Alter, Geschlecht, Vorstellungen, Expertise und Hintergründe. Das kann zu Spannungen führen, die in Konflikte münden können. Um das zu verhindern, ist es hilfreich, möglichst tolerant zu sein und andere so zu akzeptieren, wie sie sind. Ebenso wichtig ist es, kompromissbereit zu sein und bei Entscheidungen die Interessen aller zu berücksichtigen. So fühlt sich niemand übergangen.

Probleme bei der Teamarbeit hängen häufig mit einer mangelhaften Kommunikation zusammen. Es ergeben sich zum Beispiel Missverständnisse oder die Absprache im Team ist unzureichend. Hier hilft: reden, reden, reden – aber nicht irgendwie, sondern möglichst klar und auf den Punkt gebracht. Je besser die Beteiligten ihre Vorstellungen artikulieren können, desto verständlicher sind sie für andere. Es ist auch wichtig, dass alle Teammitglieder auf demselben Stand sind. Wichtige Informationen sollten allen Beteiligten zugänglich gemacht werden.

Was Führungskräfte tun können, um Probleme in Teams zu verhindern

Ein weiteres Problem bei der Zusammenarbeit im Team kann darin bestehen, dass die Beteiligten nicht wissen, worauf sie eigentlich hinarbeiten. Eine unklare Zielsetzung kann verhindern, dass die Teammitglieder vorankommen – wer nicht weiß, was er erreichen will, weiß auch nicht, welchen Weg er am besten geht. Schlimmstenfalls ist die ganze Gruppe planlos und bleibt deshalb inaktiv. Das mindert die Leistungsfähigkeit und Produktivität. Um so eine Situation zu verhindern, kommt es insbesondere auf die Vorgaben durch verantwortliche Führungskräfte an. Sie sollten ihre Anforderungen an die Gruppe und ihre Leistungen klar formulieren

Manchmal hapert es daran, dass die Beteiligten nicht motiviert genug sind, sich im nötigen oder optimalen Maß in der Gruppe einzubringen. Ein damit verbundenes geringes Engagement hemmt die Produktivität. Wenn es dazu kommt, ist Ursachenforschung wichtig: Woran liegt es, dass die Mitglieder sich nicht zu einem höheren Einsatz aufraffen können? Mit welchen Anreizen könnte das verändert werden? Gibt es Probleme, die einer besseren Leistung im Weg stehen, zum Beispiel Konflikte innerhalb der Gruppe? Auch hier ist es wichtig, dass Führungskräfte die Entwicklung im Blick behalten und wenn nötig frühzeitig eingreifen, damit sich eine suboptimale Situation nicht verfestigt.

Erfolgsfaktoren für die gelungene Zusammenarbeit im Team

Viele Unternehmen setzen auf Teamarbeit. Dahinter steckt meist die Überzeugung, dass die Beschäftigten als Gruppe besonders effektiv arbeiten können. Das ist jedoch kein Selbstläufer – eine schlechte Zusammenarbeit im Team kann zu geringeren Leistungen und einer niedrigeren Produktivität führen. Entscheidend ist, dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kooperation im Team gegeben sind. Worauf kommt es dabei an?

Grundsätzlich ist es wichtig, dass ein Team gemeinsame Ziele verfolgt. Es muss klar sein, was man gemeinsam erreichen möchte. Nur dann können die Beteiligten an einem Strang ziehen und sich in ihrer täglichen Arbeit wirkungsvoll ergänzen. Für eine gute Kooperation müssen sich die Teammitglieder aufeinander verlassen können. Wenn sie sich gegenseitig vertrauen und einander schätzen, stehen die Vorzeichen für eine erfolgreiche Kooperation gut.

Ebenso wichtig ist eine offene Kommunikation im Team. Die Teammitglieder sollten sich nicht scheuen, einander ehrliches Feedback zu geben oder auf suboptimale Vorgehensweisen aufmerksam zu machen. Niemand sollte es einem Kollegen übelnehmen, wenn dieser Kritik äußert. Das setzt Kritikfähigkeit bei allen Beteiligten voraus.

Gute Kooperation dank guter Beziehungen

Wenn Entscheidungen getroffen werden, ist es wichtig, dass alle Teammitglieder gleichermaßen eingebunden werden. Je stärker die Beteiligten hinter der Vorgehensweise stehen, desto engagierter sind sie meist auch. Außerdem beugt es Konflikten vor, wenn sich die Kollegen einig darüber sind, wie sie vorgehen.

Für eine gute Kooperation ist es nicht zuletzt hilfreich, wenn sich die Beteiligten gut verstehen. Gute Beziehungen untereinander entstehen einerseits durch eine längere Zusammenarbeit, sie können aber auch durch gezieltes Teambuilding gestärkt werden. Gemeinsame Aktivitäten im Team, auch in der Freizeit und ohne Druck des Arbeitgebers, sind diesbezüglich eine gute Idee. Es kann auch sinnvoll sein, während der Arbeitszeit eine etwas informellere Atmosphäre zu schaffen. Über Pläne und Vorgehensweisen kann man zum Beispiel auch im Rahmen eines gemeinsamen Frühstücks sprechen.

Fazit: Teamfähigkeit im Beruf als unverzichtbare Schlüsselkompetenz

  • Die meisten Arbeitgeber setzen Teamfähigkeit als essenzielle Eigenschaft bei ihren Mitarbeitern voraus.
  • Teamfähigkeit ist ein Oberbegriff, hinter dem sich verschiedene Kompetenzen verbergen – darunter Kommunikationsstärke, Konfliktfähigkeit und Kompromissbereitschaft.
  • Es gibt verschiedene Ansätze und Strategien, um die eigene Teamfähigkeit zu verbessern.
  • Bei der Zusammenarbeit unter Kollegen können sich verschiedene Herausforderungen ergeben, etwa durch unterschiedliche Persönlichkeiten und Interessen.
  • Eine erfolgreiche Kooperation im Team setzt gemeinsame Ziele, gegenseitigen Respekt und eine offene Kommunikation voraus.

Bildnachweis: Tsuguliev / Shutterstock.com

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