Arbeitsleben & BerufVisitenkarte gestalten: Tipps für Profis

Visitenkarte gestalten: Tipps für Profis

Eine Visitenkarte gestalten – macht man dann heute überhaupt noch? Wir finden: unbedingt. Denn eine Visitenkarte bietet viele Vorteile, die digitale Profile nicht haben. Und genau die können ausschlaggebend sein, wenn du auf Jobsuche bist. Worauf du achten solltest, wenn du eine Visitenkarte selbst gestaltest und wie eine Visitenkarte am besten eingesetzt wird, erfährst du hier.

Visitenkarte: Ursprung und Definition

Der Grund, warum wir heute Visitenkarten nutzen, liegt weit in der Vergangenheit. Schon im 17. Jahrhundert kannte man die kleinen Kärtchen mit dem aufgedruckten Namen.

Angeblich wurde die Visitenkarte am Hofe verwendet, wenn sich Besucher bei den Bediensteten anmeldeten. So erklärt sich auch der Name, denn das heutige Wort „Visitenkarte“ enthält den französischen Bestandteil „visite“, der „Besuch“ bedeutet.

Wir sehen also, dass die Visitenkarte auch heute noch viel mit ihrer ursprünglichen Verwendung gemeinsam hat. Denn auch heute wird die Businesskarte, wie sie auch bezeichnet wird, in erster Linie dazu verwendet, seinem Gegenüber den eigenen Namen und die eigene Position mitzuteilen.

Visitenkarte gestalten: Warum du das tun solltest

Zugegeben, in der Geschäftswelt läuft heute vieles digital ab: Wir legen Profile auf LinkedIn und Xing an, suchen Stellenanzeigen online und bewerben uns häufig über E-Mail oder direkt über die Bewerbungsmaske bei dem jeweiligen Arbeitgeber.

Da wirkt eine Visitenkarte schnell etwas veraltet, fast schon wie das Gegenteil von modern und hip. Bei näherem Hinsehen ist das aber gar nicht so. Denn die Visitenkarte kann eine tolle Ergänzung zu deinem Online-Profil sein – vor allem dann, wenn du Menschen in der analogen Welt triffst.

Gerade bei Karrieretagen oder bei Netzwerktreffen kann es durchaus sinnvoll sein, eine Visitenkarte dabei zu haben. Der Grund dafür ist ganz einfach: Stell dir vor, du triffst eine interessante Person, mit der du dich später vernetzen oder der du vielleicht sogar deine Bewerbungsunterlagen schicken möchtest.

Wenn keiner von euch beiden eine Visitenkarte dabei hat, kann es nach dem Treffen schwierig werden, die Person wieder zu finden. Natürlich nutzen heute schon viele Besucher solcher Messen das Smartphone, um eine digitale Visitenkarte schnell und einfach auszutauschen – aber eben nicht alle.

Vorteile einer Visitenkarte

Und auch davon abgesehen hat eine Visitenkarte einige deutliche Vorteile, die du unbedingt bedenken solltest:

  1. Eine Visitenkarte wirkt beziehungsstiftend: Die Visitenkarte überreichst du deinem Gesprächspartner persönlich. Daher kann sie auch ein Mittel sein, das Gespräch ins Laufen zu bekommen. Du könntest beispielsweise einer Person, mit der du ins Gespräch kommen möchtest, zum Start deine Visitenkarte überreichen. In einigen Fällen ist damit das Eis gebrochen und du kannst dich über weitere Themen unterhalten.
  2. Eine Visitenkarte bleibt in Erinnerung: Eine schön gestaltete Visitenkarte bleibt besser im Gedächtnis als bloße Kontaktdaten, die schnell über das Smartphone oder per E-Mail ausgetauscht werden. Denn die Visitenkarte nimmt dein Gesprächspartner in die Hand. Damit liest er nicht nur, was auf der Karte steht, sondern er fühlt sie auch. Tatsächlich werden Informationen, die wir über mehrere Sinneskanäle wahrnehmen, besser in unserem Gedächtnis gespeichert.
  3. Eine Visitenkarte macht Werbung: Daneben kannst du deine Visitenkarte auch dafür nutzen, dich und dein Unternehmen zu bewerben. Vor allem Menschen aus kreativen Feldern sollten die Möglichkeiten, die eine Visitenkarte bietet, nicht unterschätzen. So gesehen kann man eine Visitenkarte sogar als erste Arbeitsprobe verstehen. Denn du kannst damit zeigen, wie kreativ du wirklich bist.
  4. Eine Visitenkarte zeigt Professionalität: Zu bestimmten Anlässen kann es sogar unbedingt notwendig sein, eine Visitenkarte parat zu haben. Wenn du beispielsweise auf einer Veranstaltung unterwegs bist, bei der die Mehrzahl der Anwesenden Visitenkarten austauscht, fällst du unangenehm auf, wenn du keine hast. Eine Visitenkarte vermittelt in gewisser Hinsicht den Eindruck, dass du ein professioneller Gesprächspartner bist, der ernsthaft neue Kontakte knüpfen und sein Unternehmen voranbringen will. Fehlt eine Visitenkarte, rufst du schnell den gegenteiligen Eindruck hervor.

So überreichst du die Businesskarte

Übrigens solltest du nicht nur darauf achten, wie du die Visitenkarte gestaltest, sondern auch darauf, wie sie überreicht wird. Besonders bei formellen Anlässen kann das sehr wichtig sein und ebenfalls darüber entscheiden, wie du als Person – und damit auch Bewerber oder Unternehmer – wahrgenommen wirst.

Der Aufbewahrungsort der Visitenkarte ist dabei das erste, woran du denken solltest. Auch wenn viele Personen mittlerweile ihr Smartphone in der Gesäßtasche aufbewahren, solltest du das auf keinen Fall mit der Visitenkarte tun. Es macht nämlich einen äußerst unprofessionellen Eindruck, wenn du die Karte von dort „hervorzauberst“ und deinem Gegenüber reichst. Besser: Die Visitenkarte in einem kleinen Etui in der Innentasche des Jackets oder in der Handtasche aufbewahren.

Wenn du mit mehreren interessanten Gesprächspartnern in einer größeren Runde zusammenstehst, gibt es noch weitere Dinge zu beachten: Sofern dir bekannt ist, welche Person welchen Status innerhalb der Firma hat, solltest du bei der ranghöchsten Person starten und dieser als erste deine Visitenkarte aushändigen. Das zeugt von Respekt und außerdem davon, dass du die Gepflogenheiten innerhalb der Geschäftswelt kennst und beherrschst. Genau das kann schon ein deutlicher Pluspunkt sein. Denn Professionalität wird von Personalern sehr geschätzt.

Solltest du im Vorstellungsgespräch die Visitenkarte deines Gesprächspartners bekommen, darfst du diese vor dich auf den Tisch legen. Dort bleibt die Karte, bis das Bewerbungsgespräch vorüber ist. Das hat noch einen weiteren Vorteil: Sollte dir im Eifer des Gefechts der Name des Personalers plötzlich nicht mehr einfallen, hilft ein unauffälliger Blick auf die Visitenkarte. Einen peinlichen Fauxpas kannst du damit vermeiden.

Visitenkarte gestalten: Darauf solltest du achten

Wir sehen also: Eine Visitenkarte kann sich auch heute noch lohnen, wenn du einen neuen Job suchst oder dein Unternehmen bekannt machen möchtest. Stellt sich nur noch die Frage, wie du deine Visitenkarte gestalten solltest, um möglichst viel Aufmerksamkeit bei deinem Gegenüber zu wecken.

Die Gestaltung deiner Visitenkarte hängt davon ab, was du erreichen möchtest und in welcher Branche du arbeitest. Trotzdem gibt es ein paar ganz allgemeine Tipps, die du beherzigen kannst, um möglichst viel aus deiner Visitenkarte heraus zu holen.

  1. Professionelles Design erstellen: Wenn du eine professionell wirkende Visitenkarte gestalten möchtest, solltest du auf professionelle Anbieter zurückgreifen. In der Regel empfiehlt es sich daher nicht, die Visitenkarte am eigenen Computer notdürftig selbst zusammenzubasteln. Das dauert meist ziemlich lange und die Ergebnisse sind in der Regel alles andere als überzeugend. Noch dazu lohnt es sich auch deshalb nicht, weil es viele Anbieter im Netz gibt, bei denen du professionell aussehende Visitenkarten gestalten kannst, ohne viel Geld dafür ausgeben zu müssen.
  2. Standardgröße wählen: Wenn du die Karte bei einem Anbieter für Visitenkarten gestalten lässt, kannst du diesen Punkt meist direkt abhaken. Zur Sicherheit solltest du aber trotzdem noch einmal überprüfen, ob die Visitenkarte die herkömmliche Größe hat: 85 x 55 mm ist das Standardmaß für Visitenkarten. Ist deine Karte größer, fällst du damit unter Umständen mehr auf. Denn aufgrund der Abmessung sticht deine Visitenkarte aus dem Stapel anderer Karten hervor. Das kann besonders auf Veranstaltungen mit vielen Besuchern ein Vorteil sein. Denn mit etwas Glück erinnert sich auf diese Weise dein Gesprächspartner besser an dich. Auf der anderen Seite lassen sich Visitenkarten mit einer größeren Abmessung schlechter aufbewahren. Viele Geschäftsleute haben Ablagesysteme für Visitenkarten, die genau auf die Standardabmessungen zugeschnitten sind. Wenn du deine Visitenkarte so gestaltet hast, dass sie größer als die Norm ist, kann sie nicht mit den anderen Visitenkarten abgelegt werden – und verschwindet im schlimmsten Fall im Papierkorb.
  3. Hochwertige Materialien verwenden: Anders als bei einer E-Mail oder einem digitalen Profil hält dein Gesprächspartner die Visitenkarte in der Hand. Auch daran solltest du denken, wenn du deine Visitenkarte gestaltest. So kannst du beispielsweise verschiedene Materialien nutzen, um deine Businesskarte aus der Masse der übrigen Karten hervorzuheben. Und selbst wenn du dich für eine ganz herkömmliche Visitenkarte entscheidest, spielt das Material eine Rolle. Denn zu dünnes Papier fällt schnell auf – und zwar negativ. Achte daher darauf, dass das Papier mindestens eine Stärke von 180 Gramm hat. Je mehr, desto besser. Du willst doch schließlich nicht den Eindruck erwecken, ein Geizhals zu sein. Das wäre ein sehr ungünstiges Zeichen, das du an einen Geschäftspartner oder potenziellen Arbeitgeber aussendest.
  4. Auf Lesbarkeit achten: Du solltest deine Visitenkarte so gestalten, dass die wichtigen Informationen auf einen Blick erkennbar sind. Das klingt vielleicht nach einer Binsenweisheit, jedoch zeigen viele misslungene Visitenkarten, dass es eben keine ist. Einige Bewerber und Unternehmer übertreiben es nämlich bei der Gestaltung ihrer Visitenkarte und möchten möglichst viele Informationen auf die Karte packen oder mit möglichst vielen bunten Grafiken oder verschiedenen Schrifttypen zeigen, wie kreativ sie sind. Der Schuss kann schnell nach hinten losgehen. Denn gerade auf Messen und Karrieretagen haben die wenigsten Besucher Zeit, die Visitenkarte genau zu betrachten. Das solltest du immer im Hinterkopf behalten, wenn du deine Visitenkarte gestaltest: Lesbarkeit hat oberste Priorität.
  5. Auf Branche anpassen: Daneben gilt es außerdem, die Visitenkarte auf deine Branche auszurichten. Wenn du einen Job in einer eher konservativen Branche suchst, solltest du auch die Visitenkarte dementsprechend gestalten. Bunte Farben und vielleicht sogar Grafiken oder Bilder dürften hier nicht so gut ankommen. Im Gegenteil: Eine schlichte, schwarz-weiß gestaltete Visitenkarte dürfte in diesem Fall die beste Wahl sein. Für kreative Branchen gilt natürlich das Umgekehrte: Hier möchtest du mit einer auffallend gestalteten Visitenkarte zeigen, dass du nicht bloß behauptest, kreativ zu sein.
  6. Verschiedene Visitenkarten gestalten: Zum Abschluss haben wir noch einen weiteren Tipp für dich: Du musst dich gar nicht zwischen verschiedenen Arten der Visitenkarte entscheiden, sondern kannst einfach unterschiedliche Visitenkarten gestalten. So hast du für jeden Anlass die passende Karte, um dich bei potenziellen Geschäftspartnern oder einem neuen Arbeitgeber zu empfehlen.

Bildnachweis: gephoto / Shutterstock.com

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