Viele Absolventen haben klare Vorstellungen davon, wo sie nach dem Studium arbeiten möchten. Neben namhaften Unternehmen locken auch Startups Berufseinsteiger an. Bei ihnen, so die Vorstellung vieler Berufsanfänger, kann man nicht nur viel lernen, sondern auch viel bewegen. Welche Startup-Jobs es gibt, welche Vorteile die Arbeit dort bieten kann und wie du dich erfolgreich bei einem Startup bewirbst, erfährst du hier.
Was ist ein Startup?
Startup – den Begriff haben wohl die meisten Menschen schon einmal gehört. Aber vielleicht fragst du dich an dieser Stelle: Was bedeutet Startup eigentlich genau? Gemeint ist ein Unternehmen, welches vor nicht allzu langer Zeit gegründet wurde. Es ist also noch jung. Trotzdem wäre es falsch, jede neu gegründete Firma als Startup zu bezeichnen.
Klassischerweise redet man von Startups, wenn das Unternehmen ein schnelles Wachstum anstrebt. Die Geschäftsidee muss dafür schnell und leicht umzusetzen sein. Außerdem muss das Geschäftsmodell einen revolutionären Ansatz im Vergleich zu herkömmlichen Modellen bieten. Es muss also eine Disruption altbekannter Vorgehensweisen darstellen. Das gelingt Firmen durch ein innovatives Konzept und die konsequente Nutzung von Marktlücken.
Der Fokus auf Innovation ist damit ein entscheidendes Merkmal von Startups. Viele Startups sind im Tech-Bereich tätig, wo sie neuartige Lösungen vorantreiben. Auch die Finanzierung von Startups ist oft anders als die von „regulären“ Unternehmen. Sie finanzieren sich häufig über Gründungszuschüsse, Venture Capital, Crowdfunding und Business Angels.
Startup-Jobs: Welche gibt es?
Für wen bietet sich eine Mitarbeit in einem Startup überhaupt an – welche Jobs sind gefragt? Das hängt davon ab, in welchem Bereich das Startup tätig ist und welche Positionen noch zu besetzen sind. Grundsätzlich braucht auch ein Startup die üblichen Mitarbeiter in Marketing und PR, dem Vertrieb, in IT und Controlling, dem Personalbereich und dem Projektmanagement.
Neben Fachkräften, die sich mit dem Tätigkeitsschwerpunkt des Startups auskennen, haben Bewerber mit IT-Kenntnissen und technischem Know-how oft gute Chancen, bei einem Startup genommen zu werden. Gefragt ist außerdem eine Hands-on-Mentalität: Teamwork wird bei Startups großgeschrieben. Auch wenn alle Mitarbeiter ihre eigenen Aufgaben haben, hilft doch jeder dort, wo er kann. Weil viele Aufgaben Querschnittsaufgaben sind, sind flexible Bewerber gefragt, die kommunikationsstark sind und sich als Teamplayer verstehen.
Vorteile von Startup-Jobs: Darum kann sich die Tätigkeit bei einem Startup lohnen
Dass Startups besonders für jüngere Bewerber als Arbeitgeber attraktiv sind, hat gute Gründe. Startups gelten als modern, die Strukturen als flexibel, der Umgang miteinander als locker. Viele Startups haben flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege. Die Gründer sitzen oft im selben Raum wie die übrigen Beschäftigten. Das führt zu einer entsprechend hohen Transparenz, was von vielen Beschäftigten positiv bewertet wird.
Startups sind modern, und das in vielerlei Hinsicht. Gemeint ist nicht nur die Ausstattung des Büros mit offenen Räumen, Shared Desks oder Kickertischen. Auch die Mentalität im Unternehmen ist durch Offenheit für Neues geprägt. Man spricht auch von einer Startup-Mentalität: Digitale und technologische Neuerungen werden als Chancen betrachtet, ebenso flexible Arbeitsmodelle. Der Umgang in Startups ist oft durch eine lockere, offene Atmosphäre und ein gutes Miteinander geprägt. Der Zusammenhalt im Team ist häufig eng, man hat schließlich ein gemeinsames Ziel. Es gehört in vielen Startups einfach dazu, nach der Arbeit gemeinsam mit den Kollegen etwas trinken zu gehen, zusammen zu kochen, Sport zu treiben oder sich für andere Aktivitäten im Team zu treffen.
In Startup-Jobs kannst du viel lernen
Für die Mitarbeit bei einem Startup kann auch sprechen, dass man dort etwas bewegen kann. Nach der Neugründung wartet auf die Mitarbeiter viel Arbeit. Dadurch können sie oft mehr machen als in großen, etablierten Unternehmen, wo sie einer unter vielen wären. Wer bei einem Startup arbeitet, hat außerdem oft viel Freiraum, kann Verantwortung übernehmen und kreativ sein. Die Karrierechancen für Mitarbeiter, die sich bewährt haben, sind oft sehr gut. Außerdem kann es sehr befriedigend sein, zu wissen, dass man maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hat.
Wer überlegt, später selbst ein Unternehmen zu gründen, kann bei einem Startup lernen, wie es geht. Diese Erfahrungen können für eigene Projekte überaus wertvoll sein, was auch mit der steilen Lernkurve bei Startups zusammenhängt. Bei einem Startup wird dein Blick auf das große Ganze geschärft. Du übernimmst womöglich diverse Aufgaben und erweiterst so deinen Horizont. Das ist auch bei späteren Bewerbungen bei anderen Unternehmen ein Pluspunkt. Du kannst durch deine Tätigkeit bei deinem Startup nicht zuletzt wichtige Soft Skills wie Motivation, Engagement, Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein oder unternehmerisches Denken unter Beweis stellen – auch das spricht aus Sicht möglicher künftiger Arbeitgeber für dich.
Jobs bei Startups: Diese möglichen Nachteile solltest du kennen
Startup-Jobs können viele Vorteile mit sich bringen. Heißt das, dass du dich bei der Jobsuche auf Startups fokussieren solltest? Nicht unbedingt. Die Mitarbeit bei einem Startup kann auch Nachteile mit sich bringen, die du kennen solltest, bevor du einen Startup-Job annimmst.
Startups sind per Definition keine etablierten Unternehmen. Das birgt gewisse Risiken für dich als Arbeitnehmer, denn: So schnell, wie die Firma aufsteigen soll, kann das Projekt auch scheitern. Das führt dazu, dass ein Job bei einem Startup weniger sicher ist als in etablierten Firmen. Wenn das Startup pleitegeht, ist auch dein Job Geschichte. Mit dieser Unsicherheit musst du leben können.
Ein weiterer Nachteil von Startup-Jobs ist das Gehalt. Weil das Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Gehälter meist nicht gerade üppig. Du könntest anderswo also sehr wahrscheinlich mehr verdienen. Hinzu kommt, dass Startup-Jobs häufig mit viel Einsatz – und vielen Überstunden – verbunden sind. Von den Mitarbeitern wird ein großes Engagement erwartet. Das kann dazu führen, dass du auch noch nach Feierabend und am Wochenende erreichbar sein musst. Wer einen 9-to-5-Job mit geregelten Arbeitszeiten sucht, ist hier also fehl am Platz.
Für die Gründer steht viel auf dem Spiel; sie wollen schnell aufsteigen. Es kann deshalb in Startups hektisch und stressig zugehen. Dass es in Startups meist keine festen Strukturen gibt, kann nicht nur ein Vorteil, sondern auch ein Nachteil sein – nämlich dann, wenn die Abläufe noch nicht sonderlich ausgereift sind und die Arbeit der Mitarbeiter behindern. Umso wichtiger ist es, dass du dich gut organisieren kannst und eine eigenständige Arbeitsweise hast.
Nicht zuletzt kann es schwierig sein, überhaupt einen Startup-Job zu ergattern. Die Konkurrenz um freie Stellen ist oft groß. Wer frisch von der Uni kommt und noch keine nennenswerte Erfahrung vorzuweisen hat, hat dann womöglich das Nachsehen.
Was sollte man bei der Bewerbung bei Startups beachten?
Worauf kommt es an, wenn man sich für einen Job bei einem Startup bewerben möchte? Ob du einen Startup-Job findest, mit dem du glücklich wirst, hängt davon ab, wie du danach suchst und wie überzeugend deine Bewerbung ist.
Bei der Suche nach Startup-Jobs solltest du genau wissen, wonach du suchst. Was reizt dich und wofür bist du qualifiziert genug? Vor allem, wenn du schon einiges vorzuweisen hast, kannst du bei der Jobsuche ruhig kritisch sein – du möchtest schließlich am Ende auch zufrieden mit deiner Wahl sein. Um einen Überblick über offene Stellen bei Startups zu bekommen, kannst du spezielle Jobportale nutzen. Auch Initiativbewerbungen bei Startups können sich lohnen, schließlich zeigst du damit, dass du wirklich Interesse an dieser speziellen Firma hast und dich mit ihrer Unternehmensphilosophie identifizierst. In diesem Fall solltest du aber besser vorab nachfragen, ob Initiativbewerbungen grundsätzlich erwünscht sind.
Wenn du ein interessantes Stellenangebot gefunden hast, gilt es, eine überzeugende Bewerbung dafür zu verfassen. Wie bei allen Bewerbungen kommt es dabei darauf an, dass deine Bewerbung vollständig, aussagekräftig und individuell auf den jeweiligen Arbeitgeber zugeschnitten ist. Sie muss optisch wie inhaltlich gleichermaßen ansprechend sein.
Anschreiben Startups: Darauf kommt es an
Im Anschreiben für ein Startup solltest du – wie bei anderen Bewerbungen auch – begründen, warum du dich genau dort bewirbst. Noch wichtiger als bei größeren Unternehmen ist es, dass du auch persönlich ins Team passt. Mache das also in deinem Anschreiben deutlich, indem du deine Persönlichkeit in den Fokus rückst. Zeige, dass du zum Unternehmen und der Unternehmenskultur passt. Wer einen Startup-Job ergattern möchte, muss auch zeigen, dass er selbstständig arbeiten kann und dass er engagiert und motiviert ist. Je stärker dieser Eindruck durch dein Anschreiben entsteht, desto besser ist es für deine Chancen.
Falls du dich initiativ bei einem Startup bewirbst, solltest du auch deutlich machen, wo genau du dich dort siehst. Damit machst du nicht nur deutlich, dass deine Bewerbung wohlüberlegt ist. Du zeigst damit auch, dass du mitdenkst und das nötige Engagement mitbringst.
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