AllgemeinUnternehmen gründen Schritt für Schritt: So wird dein Vorhaben ein Erfolg

Unternehmen gründen Schritt für Schritt: So wird dein Vorhaben ein Erfolg

Ein eigenes Unternehmen zu gründen birgt viele Chancen, aber es ist nicht ganz unkompliziert. Wer ein Unternehmen gründen möchte, muss von der Finanzierung bis zur Vermarktung an vieles denken. Hier erfährst du, was du rund um die Unternehmensgründung auf dem Schirm haben solltest und wie dein Vorhaben Schritt für Schritt in die Tat umsetzen kannst.

Unternehmen gründen: Von Ideen bis zum Businessplan

Den Grundstein für die Gründung eines eigenen Unternehmens legst du mit einer guten Idee. Eine Unternehmensgründung ist nur tragfähig, wenn das Konzept überzeugt – dich selbst, mögliche Geldgeber und natürlich deine späteren Kunden. Wie findet man eine Idee, die wirklich das Zeug dazu hat, erfolgreich zu sein? Grundsätzlich solltest du überlegen, was du gut kannst. Wo liegt deine Expertise, wo hast du Erfahrung? Denke dabei unbedingt an dein Alleinstellungsmerkmal: Was hebt dich von anderen ab? Was hast du, was andere nicht haben? Je klarer du das weißt und nach der Unternehmensgründung herausstellen kannst, desto eher wird sich der erhoffte Erfolg einstellen.

Bei der Entwicklung von Ideen für die Gründung eines Unternehmens solltest du immer wissen, welche Zielgruppe du damit ansprechen möchtest. Überlege, welche Nachfrage bei diesen Menschen bestehen könnte. Wo liegt der Nutzen deines Angebots für deine potenziellen Kunden? Es reicht nicht, Produkte oder Dienstleistungen in hoher Qualität anbieten zu können, um erfolgreich zu sein. Es muss auch einen Bedarf für dein Angebot geben. Dafür sind eine gründliche Markt- und Wettbewerbsanalyse essenziell.

Sammle am besten über einen längeren Zeitraum Ideen für dein Vorhaben. Wenn du dir Zeit lässt, kannst du deine Vorschläge verfeinern. Das macht es wahrscheinlicher, dass du am Ende wirklich etwas anzubieten hast, das Menschen anspricht. Apropos Zeit: Es ist wichtig, dass du dein Vorhaben nicht übers Knie brichst. Einige Monate Vorlauf solltest du dir schon einräumen. Es dauert nicht nur, bis eine gute Idee steht, mit der man wirklich zufrieden ist. Auch die Unternehmensgründung selbst kostet einige Zeit.

Warum ein Businessplan immer sinnvoll ist

Zeitintensiv ist dabei auch die Erstellung eines Businessplans. Braucht man das überhaupt? Das hängt davon ab, was du vorhast und wie du dein Unternehmen finanzieren möchtest. Grundsätzlich ist ein Businessplan immer sinnvoll, schon für dich selbst und deine Planung. Du wirst dadurch gezwungen, dich mit deinem Vorhaben im Detail auseinanderzusetzen. Welche Ziele verfolgst du? Wie ist dein Zeitplan? Wie möchtest du dein Vorhaben konkret umsetzen? Welche Risiken gibt es? Wie willst du dein Unternehmen finanzieren? Welche Umsätze und Gewinne erwartest du? Wie steht es um deine Liquidität – auch in der Anfangsphase, in der du womöglich ein Minus machen wirst?

Wenn du dich mit solchen Aspekten intensiv auseinandersetzt, ist es wahrscheinlicher, dass dein Vorhaben am Ende wirklich durchdacht ist. Schon deshalb empfiehlt sich ein Businessplan. Er kann außerdem für Geldgeber, Geschäftspartner oder das Arbeitsamt im Fall einer Förderung nötig sein.

Frühzeitig entscheiden musst du auch, ob du direkt hauptberuflich loslegen möchtest oder aber dein Unternehmen zunächst nebenberuflich gründen möchtest. Beide Varianten haben jeweils Vor- und Nachteile. Eine nebenberufliche Existenzgründung gibt dir mehr Sicherheit und ist besonders dann sinnvoll, wenn du dein Unternehmen gründen möchtest, ohne Kapital zu haben. Andererseits kannst du dich bei einer hauptberuflichen Unternehmensgründung voll auf dein Vorhaben konzentrieren, die nötige Zeit hineinstecken und gehst womöglich (noch) ernsthafter an die Sache heran.

Den einen richtigen Weg gibt es dabei nicht: Der beste Weg ist der, der zu dir und deinen Zielen passt. Wenn du unsicher bist, wie du die Sache am besten angehst, kann eine Unternehmensgründungs-Beratung hilfreich sein.

Unternehmen gründen: Kosten und Finanzierung

Einer der wichtigsten Aspekte rund um die Gründung eines Unternehmens betrifft die Finanzierung. Mache dir frühzeitig Gedanken darüber, wie du dein Vorhaben finanzieren kannst. Im besten Fall verfügst du über ausreichend Eigenkapital, was aber oft nicht der Fall ist. In diesem Fall brauchst du zusätzlich Fremdkapital. Du kannst dazu Kredite und/oder Fördermittel beantragen, Zuschüsse nutzen oder auf Crowdfunding setzen.

Kredite von einer Bank sind eine weit verbreitete Form der Finanzierung bei einer Unternehmensgründung. Der Vorteil: Du weißt bei dieser Variante genau, was auf dich zukommt, zum Beispiel in Form von Zinsen und Tilgungen. Die Bank kann dir bei deinem Vorhaben außerdem nicht hereinreden. Das ist anders, wenn du Investoren oder Teilhaber hast. In diesem Fall musst du dich darauf einstellen, dass diese Personen an richtungsweisenden Entscheidungen teilhaben wollen. Geld von Investoren musst du nicht zurückzahlen, dafür musst du deine Geldgeber an deinen Gewinnen beteiligen.

Bei einer Unternehmensgründung ist eine Förderung sehr attraktiv. Es gibt zum Beispiel die KfW-Bank, die eine Unternehmensgründung bundesweit fördern kann. Auch Förderbanken auf Länderebene kommen als Unterstützung infrage.

Wie viel Geld du für die Unternehmensgründung benötigst, hängt von deinen konkreten Plänen ab. Manchmal kostet es (nahezu) gar nichts, ein Unternehmen zu gründen. In anderen Fällen werden hohe Summen benötigt. Es ist deshalb wichtig, dass du genau durchrechnest, welches Kapital du benötigst. Der Finanzplan als Bestandteil des Businessplans gibt den Überblick darüber.

Rechtliche Voraussetzungen für die Unternehmensgründung und Formalitäten

Wer ein Unternehmen gründen möchte, muss einige rechtliche Vorgaben beachten und sich um verschiedene Formalitäten kümmern. Das betrifft insbesondere die folgenden Aspekte:

  • Wahl der Rechtsform
  • Anmeldung eines Gewerbes, Kammerpflicht
  • Anmeldung beim Finanzamt (inklusive Steuernummer)
  • gegebenenfalls Eintrag ins Handelsregister
  • gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen
  • Genehmigungen
  • Versicherungen
  • Geschäftskonto
  • Verträge

Wahl der Rechtsform

Die Wahl der Rechtsform ist ein zentraler Aspekt der Unternehmensgründung. Sie sollte wohlüberlegt sein, weil sie sich auf wichtige Punkte wie etwa die Haftung, Steuern und Finanzen auswirkt. Die Rechtsform entscheidet außerdem darüber, ob du für dein Unternehmen Bilanzen vorlegen musst und ob eine Eintragung ins Handelsregister erforderlich ist.

Gängige Rechtsformen für Unternehmen sind die GmbH und das Einzelunternehmen. Informiere dich, welche Optionen dir zur Verfügung stehen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Wichtig zu wissen: Die Entscheidung für eine Rechtsform ist nicht zwingend für die Ewigkeit. Es ist möglich, sie später zu wechseln.

Anmeldung eines Gewerbes, Kammerpflicht

Je nachdem, in welchem Bereich du tätig sein wirst, musst du ein Gewerbe anmelden. Das gilt übrigens auch, wenn du dich (zunächst) nebenberuflich selbstständig machst oder ein Kleingewerbe betreibst. Hierzu bist du beim Gewerbeamt richtig. Je nach Beruf kann eine Pflicht zur Mitgliedschaft in einer Kammer bestehen. Welche Beiträge für die Mitgliedschaft anfallen, hängt unter anderem von der Art des Unternehmens ab.

Anmeldung beim Finanzamt (inklusive Steuernummer)

Wer ein Unternehmen gründen möchte, muss außerdem beim Finanzamt gemeldet sein. Eine gesonderte Anmeldung ist nicht erforderlich für Personen, die bereits ein Gewerbe angemeldet haben. Das Finanzamt teilt dir nach der Anmeldung eine Steuernummer zu. Die zuständige Finanzbehörde legt außerdem fest, wann Steuervorauszahlungen erfolgen müssen.

Gegebenenfalls Eintrag ins Handelsregister

Es kann sein, dass du dein Unternehmen ins Handelsregister eintragen musst. Das ist Pflicht bei Kapitalgesellschaften wie einer GmbH oder AG, ebenso bei Personengesellschaften wie KG oder OHG. Bei einer GbR entfällt diese Verpflichtung, ebenso für Kleingewerbetreibende und Freiberufler.

Gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen

Um deine Geschäftsidee zu schützen, ist es wichtig, gewerbliche Schutzrechte anzumelden. Willst du hingegen ein Franchise führen, musst du für die Gründung deines Unternehmens die entsprechenden Lizenzrechte erwerben. Neben dem Markenschutz für eigene Produkte und Dienstleistungen ist es wichtig, keine bestehenden Schutzrechte zu verletzen.

Genehmigungen

Es kann sein, dass du Genehmigungen brauchst, um dein Unternehmen zu gründen. In bestimmten Berufen ist für eine Geschäftseröffnung zum Beispiel ein Meister nötig. Wer eine Bar eröffnen will, muss sich mit dem Bauamt kurzschließen. Informiere dich vorab, welche Genehmigungen in deinem Fall erforderlich sind.

Versicherungen

Denke auch an nötige Versicherungen, die vor der Gründung des Unternehmens abgeschlossen werden sollten. Das kann etwa eine Rechtsschutzversicherung betreffen. Welche Versicherungen sinnvoll sind, hängt von der Branche ab.

Geschäftskonto

Wer ein Unternehmen gründen möchte, braucht ein Geschäftskonto. Ein Notar meldet eine Kapitalgesellschaft etwa erst dann beim Handelsregister an, wenn Stammkapital auf einem Geschäftskonto nachgewiesen werden kann. In anderen Fällen ist die Eröffnung eines Geschäftskontos nicht zwingend – etwa bei Freiberuflern –, kann aber dennoch sinnvoll sein, um private und berufliche Geldflüsse klar voneinander zu trennen.

Verträge

Zu den Formalitäten, die rund um eine Unternehmensgründung wichtig sind, zählen auch Verträge unterschiedlicher Art. Das betrifft zum Beispiel einen möglicherweise erforderlichen Gesellschaftervertrag oder Geschäftsführerverträge. Ebenso geht es dabei um die Gestaltung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Arbeitsverträge und Muster für Kundenverträge.

Unternehmensgründung: Personal einstellen und das Unternehmen führen

Wenn du nicht gerade vorhast, als Soloselbstständiger dein Glück zu versuchen, brauchst du bei der Gründung eines Unternehmens Personal. Befasse dich deshalb frühzeitig mit der Rekrutierung und Auswahl von geeigneten Mitarbeitern. Dazu musst du nicht nur wissen, wie viele Mitarbeiter du für den Anfang benötigst, sondern auch, welche Posten konkret zu besetzen sind.

Wenn du geeignete Unterstützung gefunden hast, kommt es auf ein gutes Teambuilding an. Es zahlt sich aus, Teams in ihrer Entstehung, aber auch bei ihrer Zusammenarbeit im Joballtag gezielt anzuleiten und zu unterstützen. Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass sie ihr Potenzial voll ausschöpfen, außerdem sinkt das Risiko von Konflikten und ernsthaften Problemen. Es ist ebenso wichtig, den Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen zu bieten, um ihre Motivation zu erhöhen und sie zufrieden zu stellen.

Um Mitarbeiter zu führen und ein Unternehmen zu leiten, bedarf es auch einer gemeinsamen Unternehmenskultur. Die zeigt sich auch darin, wie du als Arbeitgeber und wie Führungskräfte auf verschiedenen Ebenen mit den Beschäftigten umgehen. Die Art der Führung reflektiert die Unternehmenskultur und kann die Mitarbeiterbindung erhöhen.

Die eigene Geschäftsidee vermarkten

Eine überzeugende Geschäftsidee ist der Grundstein für eine erfolgreiche Unternehmensgründung. Es reicht aber nicht, eine gute Idee zu haben – du musst sie auch nach außen kommunizieren und vermarkten können. Dazu braucht es eine geeignete Marketingstrategie und Markenbildung. Du musst passende Vertriebskanäle finden und effektiv nutzen, um Kunden für dein Angebot zu gewinnen.

Im Marketing und Vertrieb spielen digitale Möglichkeiten eine immer wichtigere Rolle. Je nachdem, wie sich deine Zielgruppe definiert, kannst du sie zum Beispiel über soziale Netzwerke einfach und wirksam erreichen. Auch bezahlte Werbung, etwa in Form von Anzeigen, kann dir helfen, dein Unternehmen bekannter zu machen und potenzielle Kunden anzusprechen. Es lohnt sich, Marketing-Experten einzustellen, die dich bei der Vermarktung unterstützen.

Anfangs kann es eine gewisse Zeit dauern, bis das neue Geschäftsvorhaben die Kunden findet, die du dir erhoffst. In dieser Phase ist es wichtig, dranzubleiben – und gegebenenfalls zu überdenken, wie du die Kundenakquise angehst.

Wenn sich Kunden für dein Angebot entscheiden, ist es essenziell, dass sie mit dem Produkt oder der Dienstleistung zufrieden sind. Eine überzeugende Qualität ist dafür unerlässlich, aber es kommt auch auf einen guten Service an. Wenn deine Kunden rundum glücklich mit deinem Angebot sind, werden sie sich bei Bedarf wieder an dich wenden. Außerdem trägt das zu einem guten Ruf bei, der dir ebenfalls dabei hilft, neue Kunden zu gewinnen.

Unternehmen gründen: Checkliste

Rund um die Unternehmensgründung muss an vieles gedacht und vieles geplant werden. Damit du bei all den Aufgaben nicht den Überblick verlierst, findest du hier eine Checkliste für die Gründung deines Unternehmens. Wenn du sie strukturiert abarbeitest, legst du damit den Grundstein für ein erfolgreiches Geschäftsvorhaben.

  • Idee: Hast du eine zündende Geschäftsidee, die zu deinen Qualifikationen und Erfahrungen passt? Gibt es dafür eine ausreichende Nachfrage? Wer ist deine Zielgruppe und welche Bedürfnisse hat sie?
  • Informationen sammeln: Je konkreter dein Vorhaben wird, ein Unternehmen zu gründen, desto detaillierter solltest du dich informieren, was rund um die Gründung wichtig ist. Je besser du informiert bist, desto fundiertere Entscheidungen kannst du treffen. Kläre dabei auch, welche Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung gelten und ob du beispielsweise bestimmte Erlaubnisse brauchst.
  • Businessplan erstellen: Mit dem Businessplan planst du deine geschäftliche Zukunft. Du setzt dich darin damit auseinander, welche Ziele du mit deiner Geschäftsidee verfolgst, welche Risiken es geben könnte und wie du dir die Finanzplanung vorstellst.
  • Finanzierung klären: Wie viel Geld brauchst du, um dein Unternehmen zu gründen? Woher kannst du dieses Geld bekommen? Wie steht es um dein Eigenkapital? Kommen Fördermittel infrage?
  • Eigentliche Gründung: Wenn bis hierhin alles geklärt ist, ist es Zeit für die eigentliche Unternehmensgründung. Melde deine Firma beim Gewerbeamt an, wähle eine Rechtsform und sorge dafür, dass alle formalen Voraussetzungen erfüllt sind.
  • Das Unternehmen auf die Beine stellen: Besorge dir die nötige Manpower, um dein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Stelle Mitarbeiter ein und leite sie an, vermarkte deine Geschäftsidee und akquiriere deine ersten Kunden.

Bildnachweis: fizkes / Shutterstock.com

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