Zu den Soft Skills, die im Job wichtig sein können, gehört Geschicklichkeit. Das bezieht sich einerseits auf motorische Fähigkeiten, die in vielen verschiedenen Berufen zur Grundvoraussetzung gehören. Andererseits zeigt sich auch in den zwischenmenschlichen Fähigkeiten und dem Planungsvermögen, wie geschickt jemand ist. Hier erfährst du, welche Rolle Geschicklichkeit für die Karriere spielen kann, wie sie sich zeigt und wie man sie trainieren kann.
Geschicklichkeit: Definition und Merkmale
Was genau bedeutet es, wenn jemand geschickt ist? Der Duden definiert Geschicklichkeit als „Fähigkeit, eine Sache rasch, auf zweckmäßige Weise und mit positivem Resultat auszuführen, wobei vorhandene Begabung mit Erlerntem und Erfahrung zusammenwirkt“. Wer geschickt ist, dem gelingen bestimmte Handlungen schnell und vergleichsweise mühelos. Er führt diese Handlungen sicher, zuverlässig und effektiv aus.
Geht es um Geschicklichkeit, ist in erster Linie die Feinmotorik eines Menschen gemeint. Eine Person kann etwa geschickt mit ihren Händen sein oder gut in der Hand-Auge-Koordination. Zu Geschicklichkeit im weiteren Sinn zählen jedoch auch weitere Fähigkeiten, die mit der Motorik nichts zu tun haben. Dazu gehört, wie gut jemand darin ist, andere zu überzeugen, zu beschwichtigen oder auch zu manipulieren. Geschickte Menschen können es auch schaffen, zielführende Pläne zu machen und diese so umzusetzen, dass sie ihr Ziel erreichen.
Zur Verdeutlichung einige Geschicklichkeits-Beispiele:
- Geschicklichkeit kann deutlich werden, wenn jemand musikalisch begabt ist: Wer ein Instrument gut spielen möchte, muss Fingerfertigkeit und Koordination haben
- dasselbe gilt für Künstler, die zum Beispiel zeichnen oder malen
- auch dort, wo es präzise zugehen muss, ist Geschicklichkeit gefragt – zum Beispiel bei Tischlerarbeiten oder beim Nähen
- wer jonglieren möchte, muss diese Fähigkeit ebenfalls unter Beweis stellen
- ein geschickter Mensch kann vielleicht gut auf einem Bein balancieren
- vielleicht ist er auch ein Ballkünstler, der beim Fußballspielen die Gegner ausdribbelt
- Geschicklichkeit zeigt sich auch beim Einparken in engen Parklücken
- geschickt ist auch, wer seinen Chef von einer Gehaltserhöhung überzeugt, obwohl der eigentlich eher abgeneigt ist
- es zeugt auch von Geschicklichkeit, wenn jemand eine aufgeheizte Situation durch seine ruhige, sachliche Art entschärfen kann
- geschickt ist auch ein Marketing-Experte, der seiner Firma mit cleveren Werbekampagnen mehr Kunden beschert
Geschicklichkeit als Helfer für Karriere und Beruf
Geschicklichkeit und beruflicher Erfolg hängen in vielen Fällen zusammen. In manchen Berufen und Tätigkeitsfeldern wird Geschicklichkeit vorausgesetzt – ohne sie könnten Beschäftigte ihre Arbeit nicht (gut) machen. Das gilt überall dort, wo Akribie gefragt ist: etwa in der Chirurgie, im Handwerk, in Kunst und Technik, bei Goldschmieden oder dort, wo Sportlichkeit und Fitness für die tägliche Arbeit essenziell sind.
Geschicklichkeit als Soft Skill abseits von motorischen Fähigkeiten spielt ebenfalls in vielen Berufen eine wichtige Rolle. Ein Außendienstmitarbeiter etwa braucht Geschick, um potenzielle Kunden zu überzeugen. Geschickt müssen auch Mitarbeiter im Kundenservice sein, die häufig mit aufgebrachten Kunden zu tun haben, die es zu besänftigen gilt. Es kommt auch auf die Position an: Jede Führungskraft muss ihre Mitarbeiter geschickt anleiten und ihre Ziele ebenso geschickt verfolgen, um erfolgreich sein und das Unternehmen voranzubringen zu können.
Geschick kann im Job nicht nur eine entscheidende Grundlage für gute Arbeit sein. Geschicklichkeit ist letztlich bei jeder Tätigkeit wichtig – auch deshalb, weil sie oft mit weiteren Fähigkeiten einhergeht. Wenn jemand etwa zugleich sorgfältig und verantwortungsbewusst ist, hilft das, Unfälle und Fehler zu vermeiden. Auch die Qualität von Ergebnissen kann dadurch verbessert werden. Je geschickter jemand ist, desto eher macht er einen guten Job, mit dem Vorgesetzte und Kunden gleichermaßen zufrieden sind. Besonders nützlich ist eine Kombination aus Geschicklichkeit, Talent und Engagement. Mit den entsprechenden fachlichen Qualifikationen kann das der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere sein.
Geschicklichkeit ist auch für gute zwischenmenschliche Beziehungen hilfreich. Sie hilft dabei, gute Beziehungen aufzubauen und andere zu überzeugen, kann aber ebenso Konflikte entschärfen und Diskussionen in konstruktive Bahnen lenken. Geschickte Menschen haben es deshalb leichter, sich ein großes berufliches Netzwerk aufzubauen – auch das ist sehr nützlich, wenn es um die weiteren Karriereaussichten geht.
Wie kann man Geschicklichkeit entwickeln und trainieren?
Bei Geschicklichkeit ist es so wie mit anderen Persönlichkeitsmerkmalen auch: Der eine hat sie, der andere tut sich damit schwerer. Auch hier gilt aber: Du kannst dein Level an Geschicklichkeit gezielt trainieren und ausbauen. Welche Ansätze sich dafür eignen können, hängt davon ab, in welcher Weise und welchen Situationen du gerne geschickter vorgehen würdest.
Geht es um Geschicklichkeit im herkömmlichen, motorischen Sinn, sind Balance- und Koordinationsübungen hilfreich. Entscheidend ist allerdings, was du konkret erreichen möchtest. Wenn du zum Beispiel geschickter mit deinen Händen sein möchtest, fokussierst du dich besser auf Übungen, bei denen deine Fingerfertigkeit gefragt ist. Ebenso wichtig ist es, mit welchem Mindset du an bestimmte Tätigkeiten herangehst. Geschicklichkeit erfordert Konzentration. Fokussiere dich deshalb ganz auf eine Aufgabe, um sie bestmöglich auszuführen.
Für Geschicklichkeit kann es wichtig sein, Ablenkungen und Störquellen auszublenden. Vielleicht arbeitest du in einer lauten Arbeitsumgebung, wo es trubelig zugeht. Dann kann es schwer sein, gedanklich voll bei der eigenen Arbeit zu bleiben. Wenn du dich ablenken lässt, bist du weniger konzentriert – und machst eher Fehler oder führst deine Arbeit nicht so gut aus, wie es möglich wäre.
Geschickt mit anderen Menschen umgehen
Wenn Ablenkungen ein Problem für dich sind, lerne, sie auszublenden. Je nachdem, was dich stört, können etwa Noise-Cancelling-Kopfhörer helfen, aber auch ein klares Bewusstsein darüber, wo deine Gedanken gerade sind. Um so ein Bewusstsein zu entwickeln, bietet sich Achtsamkeitsmeditation an. Davon profitierst du allerdings nur, wenn Meditation ein fester Bestandteil deines Alltags wird.
Geschicklichkeit im Umgang mit anderen Menschen kannst du ebenfalls trainieren. Hier gibt es viele Ansätze. Du kannst zum Beispiel bestimmte Situationen reflektieren und analysieren: Wie hättest du dich anders verhalten können? Was hätte das Ergebnis in die eine oder andere Richtung beeinflussen können?
Für einen geschickten Umgang mit anderen ist Menschenkenntnis ebenso wichtig wie Empathie. Wenn du gut darin bist, die Beweggründe und Emotionen anderer einzuschätzen, kannst du das für deine Zwecke nutzen. Solche Informationen ermöglichen es dir, auf deine Ziele hinarbeiten, sind aber auch einfach nützlich für ein gutes, reibungsloses Miteinander. Wenn du durch eine feinfühlige Art besser mit deinen Kollegen und Vorgesetzten klarkommst, ist das außerdem gut für das Klima an der Arbeit, was Einfluss auf deine Zufriedenheit hat.
Geschicklichkeit im Umgang mit anderen und in Bezug auf die eigenen Ziele setzt voraus, dass du weißt, was du willst, und wie du deine Ziele erreichen kannst. Auch hierfür ist regelmäßige Reflexion wichtig.
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