AllgemeinGlaubwürdigkeit: Darum ist sie im Job wichtig

Glaubwürdigkeit: Darum ist sie im Job wichtig

Glaubwürdigkeit ist nicht nur eine Eigenschaft, die aus Sicht von anderen Menschen wünschenswert ist. Sie kann auch für dich selbst sehr nützlich sein – im Privatleben ebenso wie im Job. Was genau einen glaubwürdigen Menschen auszeichnet, wann jemand glaubwürdig auf andere wirkt und welche Vorteile das im Beruf hat, erfährst du hier.

Was bedeutet Glaubwürdigkeit?

Glaubwürdigkeit – den Begriff kennt sicherlich jeder. Aber was ist damit genau gemeint? Glaubwürdigkeit ist eine Charaktereigenschaft, die andere Menschen einem zuschreiben können. Man kann nicht selbst entscheiden, dass man glaubwürdig ist – entscheidend ist dabei nämlich die Wirkung, die man auf andere hat.

Wer eine andere Person für glaubwürdig hält, glaubt, dass sie das tun wird, was sie gesagt hat, oder dass bestimmte Behauptungen dieser Person der Wahrheit entsprechen. Er hält sie für ehrlich und vertrauenswürdig, aufrichtig und zuverlässig. Ähnliche Begriffe mit einer verwandten Bedeutung sind Echtheit und Authentizität.

Wann wirkt jemand glaubwürdig?

Glaubwürdig sein und glaubwürdig wirken sind zwei unterschiedliche Dinge. Jemand kann glaubwürdig sein, weil er zuverlässig ist und die Wahrheit sagt, und doch nicht als glaubwürdig angesehen werden. Was entscheidet darüber, ob man einen anderen Menschen als glaubwürdig einstuft?

Bei der von außen zugeschriebenen Glaubwürdigkeit spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Es kommt auf das Verhalten einer Person ebenso an wie auf die Eigenschaften, die ihr zugeschrieben werden. Manchmal lässt sich das, was jemand behauptet, unmittelbar überprüfen. Stellt sich eine bestimmte Behauptung als falsch heraus, nimmt die Glaubwürdigkeit der jeweiligen Person Schaden. Ebenso aussagekräftig sind Versprechungen und Zusagen einer Person: Hält die Person sich an das, was sie versprochen hat? Oder klafft eine große Lücke zwischen Worten und Taten?

Wie glaubwürdig jemand nicht nur wirkt, sondern auch tatsächlich ist, kann man meist erst nach einer längeren Zeit treffsicher einschätzen. Es dauert zum Beispiel eine Weile, bis man relativ verlässlich sagen kann, ob ein neuer Kollege glaubwürdig ist. Wer eine andere Person schon länger kennt, hat mit ihr schon Erfahrungen gemacht und kann sie besser einschätzen.

Welche Rolle das Bauchgefühl bei Glaubwürdigkeit spielt

Ist der Kontakt hingegen relativ neu, spielt das Bauchgefühl eine nicht zu unterschätzende Rolle: Oft formt sich die Einschätzung darüber, ob jemand glaubwürdig ist oder nicht, in erster Linie in der subjektiven Wahrnehmung statt anhand von objektiven Fakten – zumindest, wenn es bislang noch zu wenige solcher Fakten gibt, die eine verlässliche Einschätzung ermöglichen würden. Welches Bauchgefühl jemand im Umgang mit einem anderen Menschen hat, hängt in hohem Maße von dessen Körpersprache ab. Um ein Beispiel zu nennen: Wer anderen nicht in die Augen sieht, herumstottert oder sichtbar nervös ist, wirkt schnell unglaubwürdig.

Glaubwürdigkeit wird auch dadurch beeinflusst, welche Kompetenzen und Fähigkeiten ein Mensch hat. Ebenso kommt es darauf an, ob jemand in seinem Verhalten und in seinen Wertvorstellungen über einen längeren Zeitraum beständig ist. Die Glaubwürdigkeit eines Menschen leidet darunter, wenn er seine Meinung ständig ändert und in seinem Verhalten für andere unberechenbar ist.

Risiken für die Glaubwürdigkeit

Damit hängt die Frage, ob ein Mensch von anderen als glaubwürdig empfunden wird, in hohem Maße davon ab, wie er sich verhält. Bestimmte Verhaltensweisen können dazu führen, dass die Glaubwürdigkeit eines Menschen leidet. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn jemand nachweislich gelogen hat – damit waren seine Aussagen offensichtlich nicht glaubwürdig. Ebenso problematisch ist es, wenn sich jemand nicht an Abmachungen hält oder er Dinge verspricht, die er dann nicht einhält.

Wenig glaubwürdig ist auch jemand, der vorgibt, etwas zu sein, was er bei näherer Betrachtung nicht ist. Oder wenn er bestimmte Werte hochhält und von anderen verlangt, ohne sich selbst entsprechend zu verhalten. Ein Beispiel wäre eine Führungskraft, die großen Einsatz von ihren Mitarbeitern erwartet, aber selbst nur das Allernötigste tut und lieber andere für sich arbeiten lässt. Oder ein Kollege, der sich beschwert, dass andere über ihn lästern, es aber im Gegenzug selbst bei jeder Gelegenheit tut.

Manche Menschen passen ihr Verhalten und ihre Worte an die jeweiligen Umstände an. Das kann dazu führen, dass sie sich in verschiedenen Situationen ganz unterschiedlich geben – immer so, wie es zu den Umständen im Einzelfall am besten passt. Wenn so etwas auffällt, ist es mit der Glaubwürdigkeit einer solchen Person nicht mehr weit her.

Selbst Menschen, die in Wahrheit vertrauenswürdig sind, können unglaubwürdig auf andere wirken, wenn ihre Körpersprache von anderen negativ wahrgenommen wird. Wer zum Beispiel gegenüber dem Chef beteuert, dass er nichts aus der Kasse gestohlen hat, dabei aber nervös an seinen Fingern herumkaut und Blickkontakt meidet, macht sich verdächtig. Auch andere Äußerlichkeiten können eine Rolle spielen, wenn ein Mensch als unglaubwürdig wahrgenommen wird – zum Beispiel schmutzige oder zerlumpte Kleidung, ein ungepflegtes Äußeres oder Alkoholgeruch.

Welche Rolle Glaubwürdigkeit im Job spielt

Ob ein Mensch auf andere glaubwürdig wirkt, kann große Auswirkungen für ihn haben. Im Privatleben entscheidet Glaubwürdigkeit darüber, welche Beziehungen ein Mensch hat. Romantische Beziehungen, familiäre Beziehungen und Freundschaften hängen alle in hohem Maße davon ab, ob ein Mensch glaubwürdig ist oder nicht. Auch im Beruf sollte die Bedeutung von Glaubwürdigkeit nicht unterschätzt werden.

Im Job müssen die meisten Menschen eng mit anderen zusammenarbeiten. Ein vertrauensvoller Umgang miteinander ist entsprechend wichtig; man sollte sich aufeinander verlassen können. Dabei spielt Glaubwürdigkeit eine wichtige Rolle. Beschäftigte, die ihre Kollegen für glaubwürdig halten, arbeiten wahrscheinlich lieber mit ihnen zusammen, was mit einer höheren Produktivität und besseren Leistungen verbunden sein kann. Ein Mitarbeiter, den die Kollegen als unglaubwürdig empfinden, ist hingegen womöglich sozial isoliert und hat Schwierigkeiten damit, seine Rolle in einem Team einzunehmen.

Wer Kundenkontakt hat, sollte glaubwürdig sein

Ob jemand glaubwürdig ist oder nicht, entscheidet darüber, welches Ansehen er bei den Kollegen und Vorgesetzten hat. Damit ist Glaubwürdigkeit auch ein Karrierefaktor. Essenziell ist sie außerdem im Umgang mit Kunden. Sie werden nur dann positiv gegenüber dem Unternehmen eingestellt sein, wenn sie sich fair behandelt und ehrlich beraten fühlen. In manchen Berufen ist Glaubwürdigkeit deshalb besonders wichtig, etwa bei Verkäufern, Versicherungsmaklern, Bankmitarbeitern, Politikern, Ärzten, Apothekern, Anwälten, Journalisten und Beratern jeder Art.

Auch für Führungskräfte spielt Glaubwürdigkeit eine besonders wichtige Rolle. Ob die Mitarbeiter sie für glaubwürdig halten, beeinflusst ihr Ansehen. Wird der Chef als unglaubwürdig wahrgenommen, kann das für Unmut bei den Beschäftigten sorgen, sie demotivieren und für ein geringeres Engagement sorgen.

Nicht zuletzt ist es für erfolgreich Selbstständige im Kontakt mit Geschäftspartnern und Kunden wichtig, glaubwürdig zu sein. Wenn sie nicht vertrauenswürdig auf andere wirken, wird es wahrscheinlich schwer, Aufträge zu finden und Geschäftsbeziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Diese Vorteile hat es im Job, glaubwürdig zu sein

Glaubwürdigkeit ist in nahezu allen Jobs auf allen Hierarchiestufen wichtig. Wer glaubwürdig ist, wird von anderen positiver wahrgenommen und kann dadurch mehr erreichen. Ein authentisches, zuverlässiges und ehrliches Verhalten kommt bei Kollegen, Vorgesetzten und Mitarbeitern gut an. Das sorgt für bessere Beziehungen zu diesen Personen, weshalb Glaubwürdigkeit eine Voraussetzung für ein großes berufliches Netzwerk ist.

Führungskräfte, die von ihren Mitarbeitern als glaubwürdig eingeschätzt werden, können damit Sympathie wecken. Sie können ihre Mitarbeiter eher zu höheren Leistungen antreiben und sich positiv auf das Betriebsklima auswirken. Es wird wahrscheinlicher, dass die Mitarbeiter den Anweisungen des Chefs folgen, und das nicht nur zähneknirschend, sondern mit Überzeugung.

Für Beschäftigte in Berufen mit direktem Kundenkontakt entscheidet Glaubwürdigkeit darüber, wie gut der Verkauf läuft oder wie angesehen das Unternehmen insgesamt ist. Wer als vertrauenswürdig wahrgenommen wird, ist in seinem Job eher erfolgreich und kann leichter beruflich aufsteigen.

Glaubwürdig sein: So geht es

Wie schafft man es, auf andere glaubwürdig zu wirken? Entscheidend ist, dass du dich in einer Art und Weise verhältst, die auf Glaubwürdigkeit hindeutet. Um glaubwürdig sein zu können, solltest du wissen, wer du bist, und auch dazu stehen. Nur dann kann dein Verhalten als echt eingestuft werden. Ebenso hilfreich ist es, offen mit anderen zu kommunizieren und dadurch Transparenz zu schaffen. Du kannst zum Beispiel anderen erklären, welche Beweggründe und Wertvorstellungen du hast oder warum du ein bestimmtes Ziel anstrebst.

Um glaubwürdig zu wirken, solltest du für Verbindlichkeit sorgen. Das heißt: Was du zusagst, hältst du auch ein. Das bedeutet auch, dass du keine Zusagen machen solltest, wenn du dir nicht sehr sicher bist, dass du dich auch tatsächlich daran halten kannst. Bestehen daran Zweifel, solltest du das deutlich machen. Das heißt nicht, dass du nicht versuchen kannst, bestimmte Dinge in einem bestimmten Zeitraum zu erledigen, aber die anderen Beteiligten sollten wissen, dass du nichts versprechen kannst.

Wenn du eine Zusage nicht einhalten kannst, solltest du nicht versuchen, das zu vertuschen, sondern es ehrlich eingestehen – und zwar möglichst frühzeitig. So kann sich die andere Person darauf einstellen und die Wahrscheinlichkeit, dass deine Glaubwürdigkeit stark leidet, wird reduziert. In manchen Situationen ist auch eine Entschuldigung angebracht, die möglichst aufrichtig klingen sollte. Eine Entschuldigung, die verspätet kommt und wirkt, als sei sie nur halbherzig ausgesprochen worden, wird ihren Zweck wahrscheinlich nicht erfüllen. Wer Verantwortung übernimmt und zu seinen Fehlern und Schwächen steht, wird hingegen von anderen eher als glaubwürdig eingeschätzt.

Bildnachweis: StockLite / Shutterstock.com

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