AllgemeinJobs bei denen man viel reist: Karrieremöglichkeiten & Wissenswertes

Jobs bei denen man viel reist: Karrieremöglichkeiten & Wissenswertes

Du träumst von einem Job, bei dem du ständig auf Achse bist – und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern? Es gibt viele Jobs, bei denen Reisebereitschaft gefragt ist. Hier erfährst du, in welchen Bereichen besonders viele Reisen üblich sind, für wen sich solche Stellen eignen können und welche möglichen Nachteile du bedenken solltest.

Reisen im Job: Ein Wunsch vieler Arbeitnehmer

Jobs, wo man viel reist – die einen nehmen davon lieber Abstand, weil sie ungern ständig unterwegs sind. Andere hingegen suchen genau nach solchen Stellen, weil sie Lust auf neue Erfahrungen haben. Keine Frage: Reisen bringen Abwechslung in den Berufsalltag, der dadurch aufgelockert wird. Noch dazu muss man keinen Urlaub nehmen – und ihn auch nicht selbst bezahlen –, um neue Orte in Deutschland und in anderen Ländern entdecken zu können. Man reist schließlich auf Kosten des Arbeitgebers.

Jobs, bei denen man viel reist, können auch gut für die Karriere sein. Wer sich immer wieder auf neue Länder, Menschen und Kulturen einstellen muss, braucht Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Beides sind gefragte Eigenschaften in jedem Arbeitsverhältnis. Es kann auch sein, dass du durch Reisen im Ausland Sprachkenntnisse erwirbst oder vertiefst. Auch das kann ein Pluspunkt sein, der dich beruflich voranbringt.

Berufe, bei denen man viel reist: Welche gibt es?

Wenn du Lust auf viele Reisen im Job hast, solltest du genau überlegen, welche berufliche Richtung du einschlägst. Natürlich können in fast allen Positionen ab und an Geschäftsreisen auf dich zukommen. Manche Berufe sind jedoch grundsätzlich mit viel Reisen verbunden, so dass sie für Menschen, die genau darauf Lust haben, die beste Lösung sein können.

Was kann man machen, wenn man Lust auf Reisen im Beruf hat? Berufe, wo man viel reist, gibt es viele. Du könntest zum Beispiel im Außendienst arbeiten. Hierbei besteht dein Joballtag darin, zu potenziellen Kunden und Bestandskunden zu fahren und Verkaufs- und Beratungsgespräche zu führen. Berufe mit vielen Reisen haben auch Monteure, die oft wochenlang in unterschiedlichen Orten auf Montage sind, aber auch Techniker und Ingenieure. Sie kümmern sich um Installationen, Wartungen und Reparaturen vor Ort bei den Kunden der Firma.

Grundsätzlich steigt die Wahrscheinlichkeit von Geschäftsreisen, je höher die Hierarchieebene ist, auf der eine Stelle angesiedelt ist. Wer eine leitende Funktion innehat, muss häufig regelmäßig andere Niederlassungen der Firma besuchen oder führt Gespräche mit Kunden und Geschäftspartnern in anderen Städten und Ländern.

Diese Berufe können mit vielen Reisen verbunden sein

Hier sind noch einige weitere Beispiele für Berufe, wo man viel reist:

  • Diplomat/in
  • Auslandskorrespondent/in
  • Flugbegleiter/in
  • Pilot/in
  • Crew-Mitglied auf Kreuzfahrtschiffen
  • Kapitän/in
  • Berater/in
  • Biologe/Biologin
  • Geologe/Geologin
  • Archäologe/Archäologin
  • Import-/Export-Manager
  • Reisefotograf/in
  • Fotograf/in
  • Reiseführer/in
  • Musiker/in

Jobs mit häufigen Reisen – oder Arbeit im Ausland?

Wer von Jobs mit vielen Reisen träumt, dem geht es oft darum, Zeit im Ausland zu verbringen und neue Kulturen kennenzulernen. Das geht einerseits, indem du einen Beruf ergreifst, bei dem du viel reisen musst. Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit – abhängig davon, wo deine Präferenzen liegen. 

Wenn es dir nicht primär ums Reisen geht, sondern darum, in einem anderen Land zu leben, kannst du dich natürlich auch direkt für einen Job im Ausland bewerben. So musst du nicht darauf hoffen, dass dein Arbeitgeber dich beruflich zu Reisen in dein Wunschland schickt. Welchen Beruf du hast ist dann oft zweitrangig, solange du die nötigen fachlichen Qualifikationen und Sprachkenntnisse mitbringst.

Es kann allerdings schwierig sein, einen ausländischen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass du als Nicht-Muttersprachler die Sprache gut genug sprichst. Deshalb ist es hilfreich, wenn du vorher schon ein Praktikum im betreffenden Land (beziehungsweise Sprachraum) gemacht hast. Auch anderweitige Auslandsaufenthalte – etwa als Au-pair – sind förderlich.

Wenn du dauerhaft im Ausland arbeiten möchtest, gibt es noch eine Option: Du suchst dir einen deutschen Arbeitgeber, der Niederlassungen im Ausland hat. Besonders vielseitig sind die Möglichkeiten bei international aufgestellten Großkonzernen. 

Von unterwegs Geld verdienen: Den Arbeitsort selbst wählen

Möchtest du selbst darüber bestimmen, wo du arbeitest? Dann suchst du womöglich nicht nach einem Job, bei dem dein Arbeitgeber dir vorgibt, wohin du wann verreist. Du möchtest vielmehr selbst festlegen, wann du dich wo aufhältst. In diesem Fall eignen sich Tätigkeiten, bei denen du nicht an einen bestimmten Ort gebunden bist. Du könntest zum Beispiel als selbstständiger digitaler Nomade arbeiten. Dabei lebst du an einem Ort deiner Wahl – alles, was du brauchst, ist meist eine Internetverbindung und etwas elektronisches Equipment wie einen Laptop. Du kannst zum Beispiel als Reiseblogger arbeiten. Auch bei einigen anderen Tätigkeiten bist du nichts ortsgebunden, etwa als Designer, Autor oder Entwickler.

Viele Menschen, die von unterwegs aus arbeiten, sind selbstständig, oft als Freiberufler. Es geht aber auch anders: Wenn der Arbeitgeber mitspielt, kannst du auch auf angestellter Basis an wechselnden Orten deiner Wahl tätig sein. Das ist zum Beispiel dort denkbar, wo du die Möglichkeit dazu hast, ausschließlich oder überwiegend im Homeoffice zu arbeiten. Ob du wirklich zuhause sitzt oder in einem Café am anderen Ende der Welt ist für den Arbeitgeber womöglich zweitrangig. Bedenke aber, dass es für Besprechungen nötig sein kann, während der in Deutschland üblichen Arbeitszeiten erreichbar zu sein. Das kann bei größeren Zeitverschiebungen ein Hindernis sein – zumindest, wenn du nicht mitten in der Nacht vor dem PC sitzen möchtest.

Berufe, in denen man viel reist: Was kann man verdienen?

Was der Job inhaltlich bringt (und welche Orte man dabei zu Gesicht bekommt) ist das eine. Was aber ist mit dem Gehalt? Das muss schließlich auch stimmen. Was kann man in Berufen, in denen man viel reist, verdienen? Hierauf gibt es keine pauschale Antwort; von Job zu Job kann es bei den Verdienstaussichten große Unterschiede geben.

Es gibt Berufe, wo man viel reist und gut verdient. Das betrifft zum Beispiel hochrangige Führungskräfte, die viel unterwegs sind, aber auch Piloten, Consultants, Manager, Diplomaten oder Kapitäne. Ebenfalls nicht schlecht ist das Gehalt in der Regel bei Stewardessen, Tauchlehrern – und manchmal auch bei Influencern und Bloggern, die schon sehr erfolgreich sind.

In anderen Fällen bringen Jobs, wo man viel reist, nicht allzu viel Geld. Sagen wir, du gehst als Au-pair ins Ausland: Dabei kannst du nur mit einer geringen Kompensation rechnen. Ums große Geld geht es aber auch den wenigsten jungen Menschen, die sich für dieses Modell entscheiden. Wenig verdienen auch manche digitale Nomaden. Viele digitale Nomaden haben geringe Ausgaben und verzichten ganz bewusst auf Reichtum. Dafür gewinnen sie Freiheit und Selbstbestimmung. Manche nehmen nur die Jobs an, die sie wirklich brauchen, und verzichten auf zusätzlichen Luxus. Das heißt aber nicht, dass du bei dieser Option nicht auch gut verdienen könntest – entscheidend ist letztlich die Tätigkeit und es kommt auf deine Ansprüche an.

Für wen kommen Jobs mit vielen Reisen infrage?

Ist ein Job mit vielen Geschäftsreisen das Richtige für mich? Diese Frage sollte sich jeder stellen, der über eine entsprechende Stelle nachdenkt. In manchen Fällen lautet die Antwort nach gründlichen Erwägungen klar Ja, in anderen Fällen ist es besser, sich für ein anderes Jobmodell zu entscheiden.

Grundsätzlich eignen sich Jobs mit viel Reisen für Menschen, die darauf Lust haben. Wenn du hingegen schon beim Gedanken ans (berufliche) Verreisen schlechte Laune bekommst, sind solche Jobs sicherlich nicht die beste Lösung für dich. Ob du die Reisen als Gewinn oder als notwendiges Übel begreifst, macht einen großen Unterschied. Entscheidend ist auch, ob du regelmäßig Kurztrips machen wirst oder ob es um längere Aufenthalte im Ausland geht. Letzteres ist weniger stressig, bedeutet aber auch eine größere Veränderung. Du hast dabei die Gelegenheit, hautnah Einblicke in andere Kulturen zu bekommen und eine Zeit lang zu leben wie die Menschen in dem jeweiligen Land. Andererseits ist die Frage, was du dafür zurücklassen oder gar aufgeben musst. 

Junge Menschen haben oft mehr Lust auf häufiges Reisen

Häufigere oder längere berufliche Reisen sind am ehesten etwas für Menschen, die weitgehend ungebunden sind. Oft sind es vor allem junge Menschen, die sich von solchen Angeboten angesprochen fühlen. Sie haben meist noch keine Familie, vielleicht auch keinen Partner. Dadurch stört es sie nicht, wenn sie häufig nicht zuhause sind. Hat jemand hingegen familiäre Verpflichtungen, möchte er bei seinem Partner oder bei seinen Kindern sein, sind viele dienstliche Reisen oft lästig. Dasselbe gilt für Menschen mit Haustieren, die nicht problemlos anderweitig betreut werden können, oder Personen, die sich intensiv um Angehörige kümmern.

Bedenken solltest du auch das Gehalt. Gerade, wenn du wenig verdienen würdest, stellt sich die Frage, ob die Einkünfte zum Leben reichen. Wenn du noch jung bist, vielleicht noch von deinen Eltern unterstützt wirst, ist das womöglich nicht weiter problematisch. In anderen Fällen ist ein niedriger Verdienst schlicht nicht praktikabel. In anderen Fällen sind die Verdienstaussichten hingegen sehr gut – dann kann das hohe Gehalt ein Argument sein, sich für einen Job mit viel Reisen zu entscheiden.

Diese Schattenseiten von Berufen mit viel Reisen solltest du kennen

Du liebst Reisen – was könnte also schöner sein, als auch beruflich viele neue Orte zu Gesicht zu bekommen? Das ist letztlich eine Frage der Einstellung. Du solltest aber bedenken: Mit privaten Reisen sind Geschäftsreisen nicht unbedingt zu vergleichen. Es ist etwas ganz anderes, ob du dich während deiner Reisen vollkommen frei bewegen und das machen kannst, was du möchtest. Oder ob du dabei Termine hast, die deinen Tagesplan bestimmen. Es kann sein, dass dir auf deinen Reisen kaum Zeit für Sightseeing bleibt. Manchmal sind Geschäftsreisen so eng getaktet, dass du dich nur zwischen Meetings und Hotel bewegst. Von der Reise hast du dann nicht viel.

Hinzu kommt: Reisen können anstrengend sein. Das betrifft einerseits die An- und Abreise. Womöglich hast du eine längere Autofahrt, Zugfahrt oder einen Flug vor dir. Das kann schlauchen. Auch die Zeit vor Ort selbst kann stressig sein, jedenfalls wenn dein Terminplan voll ist. Womöglich hetzt du von A nach B, ohne zwischendurch nennenswerte Verschnaufpausen zu haben.

Reisezeit = Freizeit

Oft ist Reisezeit nicht vergütet. Das betrifft zwar nicht die Zeit vor Ort, in der du tatsächlich arbeitest. Die An- und Abreise hingegen gilt oft als Freizeit, wenn du sie frei gestalten kannst. Dabei würdest du in deiner Freizeit womöglich lieber etwas anderes machen als im Zug oder Flugzeug sitzen. Wenn du sehr häufig dienstlich unterwegs bist, kann das deine private Zeit drastisch verringern, ohne dass es finanziell kompensiert wird.

Geschäftsreisen bedeuten nicht zuletzt, dass du weniger Zeit für dich, deine Familie und Freunde hast – jedenfalls, wenn sie sehr häufig anstehen. Das kann zum Beispiel dein Familienleben belasten und dafür sorgen, dass du dich zuhause mehr oder weniger ausklinkst. Es kann auch für mehr Stress in deinem Alltag sorgen, wenn du oft weg bist und dir damit weniger Zeit für Entspannung bleibt.

Bildnachweis: David Prado Perucha / Shutterstock.com

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