Arbeitsleben & BerufWerkstudent: Voraussetzungen, Aufgaben & Vorteile

Werkstudent: Voraussetzungen, Aufgaben & Vorteile

Viele Studenten haben nebenbei einen Job. Damit finanzieren sie sich das Studium oder kommen für ihre Miete und andere Lebenshaltungskosten auf. Obgleich Jobs in der Gastronomie oder in Supermärkten sehr beliebt unter Studenten sind, gibt es eine vielversprechende Alternative: einen Job als Werkstudent. Dabei verdienst du in aller Regel deutlich mehr als bei einem Aushilfsjob. Außerdem sammelst du wichtige Berufserfahrung, die dich für das Berufsleben qualifiziert. Ein Überblick über die Voraussetzungen, Aufgaben und Vorteile eines Werkstudenten-Jobs.

Was macht ein Werkstudent?

Was macht eigentlich ein Werkstudent? Selbst unter Studenten weiß das nicht jeder. Ein Werkstudent ist ein immatrikulierter Student, der neben seinem Studium in einem Unternehmen oder Betrieb als Werkstudent arbeitet. Dabei werden meist Aspekte des Studiums im Job aufgegriffen und angewendet. Der Student kann bei einer solchen Tätigkeit Theorie und Praxis verknüpfen.

Anders als bei einem Job auf geringfügiger Basis kannst du als Werkstudent mehr arbeiten – im Regelfall bis zu 20 Stunden pro Woche – und mehr verdienen. In der vorlesungsfreien Zeit darfst du auch mehr arbeiten.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um als Werkstudent tätig sein zu können?

Als Werkstudent kannst du nur arbeiten, wenn du an einer Universität oder Fachhochschule eingeschrieben bist. Du darfst nicht in Teilzeit studieren oder gerade ein Urlaubssemester machen. Außerdem darfst du dich maximal im 25. Fachsemester befinden.

Als Werkstudent arbeitest du im Regelfall maximal 20 Stunden pro Woche. Diese Obergrenze spiegelt den Anspruch eines Werkstudentenjobs wider, dass du dich in erster Linie dem Studium widmen sollst. Das Studium soll deine Hauptbeschäftigung bleiben und der Job dich nicht vom Lernen abhalten.

In der vorlesungsfreien Zeit, abends und an den Wochenenden darfst du zum Teil mehr arbeiten. In der vorlesungsfreien Zeit sind bis zu 40 Wochenstunden möglich. Bei der Arbeit nachts oder am Wochenende solltest du jedoch aufpassen; häufig werden dafür Nachweise verlangt. Du darfst im Laufe eines Beschäftigungsjahres (nicht Kalenderjahres) maximal 26 Wochen lang mehr als 20 Wochenstunden als Werkstudent arbeiten.

In welchen Bereichen finde ich einen Job als Werkstudent?

Bei einem Werkstudentenjob sammelst du wertvolle Berufserfahrung, die dich für spätere Jobs qualifiziert. Die möglichen Arbeitgeber sind vielfältig. Die meisten Werkstudenten haben einen Job, der zu ihrem individuellen Profil passt und der sie somit weiterbringt.

Du kannst als Werkstudent zum Beispiel Projekte im Marketing oder in der PR unterstützen. Besonders viele Werkstudenten-Stellen gibt es in den Bereichen IT und BWL. Auch Maschinenbauer, Chemie-Studenten und andere Naturwissenschaftler haben meist ein gutes Angebot an möglichen Jobs. Arbeitgeber sind vor allem mittlere und größere Unternehmen.

Welche Vorteile hat ein Job als Werkstudent?

Ein Job als Werkstudent hat viele Vorteile im Vergleich zu einem anderen Nebenjob wie zum Beispiel einem Minijob. Da ist zum einen das Gehalt. Meist bekommst du als Werkstudent einen deutlich besseren Stundenlohn, als wenn du im Supermarkt Regale auffüllst oder abends kellnerst. Anders als bei einem Minijob ist dein Gehalt nach oben hin nicht limitiert – du kannst theoretisch sehr viel mehr verdienen, solange deine Tätigkeit den Rahmenbedingungen für Werkstudenten entspricht.

Vorteile bietet dir eine Werkstudenten-Tätigkeit auch bezogen auf Versicherungsbeiträge. Anders als bei einer Teilzeittätigkeit, wo diese Sozialversicherungsbeiträge vom Gehalt abgehen, zahlst du Kranken- und Pflegeversicherung selbst in Form deiner studentischen Versicherung. Beiträge darüber hinaus fallen nicht an. Du verlierst also kein Geld, da du dich ohnehin versichern musst.

Bis zum 25. Lebensjahr können Studenten auch in der Familienversicherung ihrer Eltern mitversichert sein, sofern ihr Verdienst die allgemeine Einkommensgrenze nicht übersteigt. Diese liegt in der Regel bei einem Siebtel der geltenden Bezugsgröße in der Sozialversicherung. Werkstudenten haben außerdem die Möglichkeit, Werbungskosten steuerlich geltend zu machen. Somit können sie im Jahr 2024 bis zu 607,50 Euro monatlich verdienen und dennoch familienversichert sein. Das sollte jedoch vorab mit der Krankenkasse geklärt werden.

Die Rentenversicherungsbeiträge sind für Werkstudenten dieselben wie bei einem Teilzeitjob. Beiträge in die Arbeitslosenversicherung musst du nicht einzahlen – dafür bist du jedoch auch nicht versichert und hast somit keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, falls du deinen Job verlierst. Beachte: Als Werkstudent darfst du zwar theoretisch auch mehr als durchschnittlich 20 Stunden pro Woche arbeiten. Dann musst du aber auch regulär Versicherungsbeiträge zahlen.

Bei einem Job als Werkstudent sammelst du wertvolle Praxiserfahrungen. Hier kannst du direkt an die theoretischen Inhalte deines Studiums anknüpfen. Du kannst diesen Job später im Lebenslauf unter Berufserfahrungen angeben, wenn du dich für eine Stelle bewirbst. Auch deine Soft Skills lernst du hier besser kennen – und kannst sie in späteren Bewerbungen angeben und mit Beispielen aus deiner Werkstudenten-Tätigkeit untermauern.

Als Werkstudent knüpfst du neue Kontakte

Bei einer Werkstudenten-Tätigkeit knüpfst du außerdem neue Kontakte, die dir sehr nützlich sein können. Manchmal ergibt sich daraus auch direkt der erste Job. Wenn das Unternehmen mit dir so zufrieden ist, dass es dich übernehmen möchte, brauchst du dir um die Jobsuche nach dem Studium keine Gedanken mehr zu machen. Außerdem besteht in vielen Fällen die Möglichkeit, deine Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit deinem Arbeitgeber zu schreiben. So kannst du Nebenjob und Studium noch besser verbinden.

Viele Studenten müssen ein Pflichtpraktikum machen. Oft wissen sie nicht, dass sie ihren Werkstudenten-Job unter bestimmten Voraussetzungen als Pflichtpraktikum anrechnen lassen können. Dann brauchst du kein weiteres Praktikum zu machen – und kannst in den Semesterferien weiter Geld als Werkstudent verdienen. Erkundige dich frühzeitig bei deiner Universität, ob dein Job als Pflichtpraktikum anerkannt werden kann und unter welchen Bedingungen.

Wenn du als Werkstudent arbeitest, hast du außerdem Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Auch das qualifiziert dich und hilft dir bei späteren Bewerbungen.

Mit einer Werkstudenten-Tätigkeit hast du die Möglichkeit, die Notwendigkeit eines Nebenverdiensts mit etwas Sinnvollem zu verbinden. Mit einem solchen Job sammelst du wertvolle Erfahrungen und legst den Grundstein für deine spätere Karriere.

Wo finde ich einen Werkstudenten-Job?

Bei der Suche nach einem geeigneten Job als Werkstudent ist meist Eigeninitiative gefragt. Dass der Job an dich herangetragen wird, kommt eher selten vor. Manche Hochschulen haben eigene Plattformen, auf denen du dich anmelden kannst. Dort kannst du direkt einen passenden Arbeitgeber finden. Das Schwarze Brett deiner Universität ist ebenfalls eine gute Anlaufstelle. Viele Firmen, die regelmäßig Werkstudenten beschäftigen, inserieren hier. Und natürlich hilft dir auch das Internet weiter – du kannst einfach nach passenden Werkstudentenjobs googeln.

Wenn du bei einem bestimmten Arbeitgeber tätig werden möchtest, erkundige dich ruhig ganz direkt. Wenn du auf der Webseite des Unternehmens keine Informationen zu Werkstudenten findest, kontaktiere den möglichen Arbeitgeber persönlich. Mit einer solchen Anfrage zeigst du, dass du großes Interesse hast, für den Arbeitgeber als Werkstudent zu arbeiten.

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