AllgemeinDigitale Kompetenzen: Warum sie im Berufsleben so wichtig sind

Digitale Kompetenzen: Warum sie im Berufsleben so wichtig sind

Digitale Kompetenzen sind im digitalen Zeitalter in nahezu jedem Job unverzichtbar. Ständige Veränderungen und neue Entwicklungen stellen Arbeitnehmer vor Herausforderungen. Wer digital nicht versiert ist, wird schnell abgehängt. Umgekehrt sind ausgeprägte digitale Skills ein Karrierefaktor, von dem Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen profitieren.

Was sind digitale Kompetenzen?

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Schon seit einigen Jahrzehnten vollziehen sich grundlegende Umbrüche, die durch Faktoren wie die Digitalisierung und künstliche Intelligenz befördert werden. In der heutigen Zeit brauchen Arbeitnehmer digitale Kompetenzen. Das umfasst sämtliche Kompetenzen, die Beschäftigten dabei helfen, digitale Möglichkeiten zu nutzen. Es bedeutet, sich online zurechtzufinden und digital kommunizieren zu können. Digital kompetent zu sein heißt auch, Informationen finden, bewerten und adäquat nutzen zu können. 

Digitale Kompetenzen stellen eine Kombination aus Wissen, Kompetenzen und persönlichen Fähigkeiten und Verhaltensweisen dar. Dabei geht es um weit mehr als „nur“ darum, einen Computer bedienen oder ein Word-Dokument erstellen zu können. Zu den Digital Skills zählen zum Beispiel IT-Kenntnisse und ein grundlegendes Verständnis für Technologie, ebenso Datenkompetenz und die effektive Nutzung von digitalen Kommunikationsmitteln.

Digitale Kompetenzen: Beispiele

Wer digital versiert ist, kennt sich oft mit einem breiten Spektrum an digitalen Instrumenten und Möglichkeiten aus. Um für digitale Skills Beispiele zu nennen:

  • Funktionsweise von technischen Geräten
  • Social Media
  • SEO
  • Datenschutz
  • E-Commerce
  • Erstellung und Veröffentlichung von digitalem Content
  • Nutzung von digitalen Kommunikationstools
  • Programme auf dem PC und Apps
  • Datenanalyse
  • Informationsbeschaffung und -bewertung im Internet (sind sie vertrauenswürdig und wirklich nützlich?)
  • Informationen mit anderen teilen

Dabei geht es nicht nur um Fähigkeiten, die sich jeder aneignen kann. Zu digitaler Kompetenz gehört auch eine Persönlichkeit, die durch bestimmte Merkmale geprägt ist. Dazu gehören unter anderem Attribute wie Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Offenheit und eine rasche Auffassungsgabe. Sie helfen Menschen dabei, bei neuen Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben und sich immer wieder neue Skills anzueignen.

Die Bedeutung von digitalen Kompetenzen in der Arbeitswelt

Digitale Kompetenzen spielen in der modernen Arbeitswelt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Im Zeitalter der Digitalisierung gibt es kaum noch Jobs, in denen es mit digitalen Inhalten und Instrumenten keine Berührungspunkte gibt. Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen sich an die neuen Technologien anpassen. Das kann zum Beispiel durch eine Umstellung auf digitale Prozesse geschehen, durch Automatisierung oder die Nutzung von künstlicher Intelligenz. So bleiben Firmen nicht nur konkurrenzfähig, sie können in vielen Fällen auch Kosten senken.

Für den einzelnen Arbeitnehmer kann die Bedeutung von digitalen Skills ebenfalls kaum überschätzt werden. Wer digital versiert ist, kann davon beruflich profitieren. Er kann sich persönlich weiterentwickeln, bessere Leistungen erbringen, schneller arbeiten oder seine Karriere vorantreiben. Mit der Notwendigkeit, digitale Kompetenzen mitzubringen, werden dabei schon Bewerber in vielen Fällen konfrontiert. In Stellenanzeigen finden sich immer öfter entsprechende Hinweise. Dort kann zum Beispiel gefordert werden, dass Bewerber ein digitales Mindset mitbringen, digitales Know-how, Digitalkompetenzen oder Erfahrung im Umgang mit digitalen Medien. Wer digitale Kompetenzen im Lebenslauf deutlich machen kann, ist im Vorteil.

Wie wichtig digitale Kompetenzen konkret sind, hängt vom Job ab. Für manche Tätigkeiten sind digitale Skills eher am Rande relevant, während sie in anderen Bereichen zentral sind. Ganz ohne digitale und technologische Kompetenzen geht es aber in der Regel nicht.

Auch für Führungskräfte spielen Digitalkompetenzen eine wichtige Rolle. Man spricht dann auch von Digital-Leadership-Kompetenzen oder digitaler Führungskompetenz. Viele Führungskräfte sind nicht nur mit immer neuen Technologien konfrontiert, die sie tagtäglich an der Arbeit nutzen müssen. Sie managen auch immer öfter Teams, deren Mitglieder nicht alle ständig vor Ort im Unternehmen anzutreffen sind. Für eine solche remote Führung sind digitale Kompetenzen unerlässlich.

Vorteile von digitalen Kompetenzen für Arbeitnehmer und Unternehmen

Digitale Kompetenzen bieten sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber Vorteile. Fangen wir mit den Vorteilen für Beschäftigte an. Wer erwiesenermaßen digital versiert ist, wird damit für Arbeitgeber attraktiver. Er kann eher begehrte Jobs ergattern, außerdem kann er bessere Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten haben. Das hängt nicht nur mit den digitalen Kompetenzen an sich zusammen, sondern auch mit den damit assoziierten Persönlichkeitsmerkmalen. Wenn jemand digital auf dem neusten Stand ist, wird ein Arbeitgeber ihn wahrscheinlich automatisch für anpassungsfähig und offen halten und ihm eine rasche Auffassungsgabe unterstellen – alles wünschenswerte Eigenschaften, die im Arbeitsalltag nützlich sind.

Wer ausgeprägte digitale Kompetenzen mitbringt, kann digitale Instrumente effektiver nutzen. Davon profitieren Beschäftigte in vielen Fällen im Joballtag. Sie können durch passende Tools Aufgaben effizienter erledigen, brauchen dafür kürzer oder liefern bessere Ergebnisse ab. Das macht den Arbeitsalltag stressfreier und fällt früher oder später Vorgesetzten positiv auf. Dabei ermöglichen es Digital Skills, dass sich jemand auf ganz unterschiedliche Arbeitsumgebungen und Tätigkeiten einstellen kann. Die damit verbundene Flexibilität trägt wiederum zu guten Leistungen bei. Sie kann auch helfen, Abläufe zu optimieren und suboptimale Vorgehensweisen zu vermeiden.

Warum digitale Kompetenzen für Arbeitgeber wünschenswert sind

Arbeitgeber profitieren unmittelbar davon, wenn ihre Mitarbeiter ausgeprägte digitale Kompetenzen besitzen. Sie können dann eher digitale Lösungen einsetzen, die für alle gewinnbringend sind – die aber ein ausreichendes technisches und digitales Verständnis voraussetzen. Durch solche Instrumente können Abläufe oft effizienter und kostengünstiger gestaltet werden. Auch kann die Produktivität in vielen Fällen erhöht werden. In dieser Hinsicht können die digitalen Kompetenzen von Beschäftigten direkt und indirekt zu einer wirtschaftlichen Unternehmensführung beitragen.

Unternehmen, deren Mitarbeiter digital versiert sind, können ihre Innovationsfähigkeit steigern. Das macht sie besonders wettbewerbsfähig und wappnet sie für eine Zukunft, die durch wiederkehrende technologische Neuerungen nur bedingt planbar ist. Mit digital kompetenten Mitarbeitern gelingt es Unternehmen eher, auf Veränderungen rasch zu reagieren und sich an wandelnde Bedingungen am Markt anzupassen.

Digitale Kompetenzen sind nicht zuletzt eine Grundvoraussetzung dafür, dass moderne Arbeitsmodelle umgesetzt werden können, zum Beispiel in Form von Remote Work im Homeoffice. Selbst wenn Mitarbeiter nach wie vor an ihrem Arbeitsplatz in der Firma sitzen, müssen sie sich mit ihren Kollegen, die anderswo arbeiten, absprechen und Inhalte mit ihnen teilen können. Bringen die Beschäftigten ausreichende Digitalkompetenzen mit, ist das kein Problem.

Digital Skills im Arbeitsalltag nutzen

Digitale Kompetenzen können im Arbeitsalltag gefragt sein. Wie umfangreich die Digital Skills sein sollten, kann sich von Job zu Job unterscheidet. Manchmal sind sie nicht wegen der unmittelbaren Tätigkeit, sondern der Arbeitsorganisation unabdingbar. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn jemand mit seinen Kollegen in Kontakt bleiben muss, die im Homeoffice sitzen.

Die virtuelle Zusammenarbeit im Team setzt entsprechende Digital Skills voraus: Es müssen zum Beispiel Dokumente ausgetauscht werden oder Dinge besprochen werden. Ebenso müssen Beschäftigte die nötigen Kompetenzen mitbringen, um Programme und Softwarelösungen wie vorgesehen nutzen zu können. Wer damit Probleme hat, wird schnell abgehängt oder kann seinen Job nicht so gut erledigen, wie es unter anderen Voraussetzungen möglich wäre.

In vielen Jobs gehört es dazu, dass Arbeitnehmer regelmäßig Informationen beschaffen müssen. Wer sich informieren möchte, muss wissen, wie er das am besten macht. Digital versierte Mitarbeiter recherchieren Daten effektiver und effizienter. Ihre digitalen Kompetenzen helfen ihnen dabei, Nützliches von Unnützem zu trennen und zu beurteilen, welche Informationen aus welchen Quellen wirklich vertrauenswürdig sind.

Zur Jobbeschreibung kann es auch gehören, Social-Media-Kanäle mit Leben zu füllen oder Content für die Firmen-Webseite zu erstellen. Mitarbeiter, die wissen, wie das geht, sind in solchen Fällen im Vorteil. Durch Schulungen können jedoch auch digital weniger versierte Beschäftigte mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet werden.

Wie kann man seine digitalen Kompetenzen ausbauen?

Nicht alle Beschäftigten tun sich leicht im Umgang mit digitalen Lösungen. Das betrifft vor allem ältere Arbeitnehmer, die nicht wie jüngere Generationen mit der digitalen Welt großgeworden sind. Sich ständig verändernde Technologien können sie vor Herausforderungen stellen. Das ist ein Anlass, sich weiterzubilden. Wie jede andere Kompetenz kann man auch Digitalkompetenz erlernen. Welche Möglichkeiten haben Betroffene?

Das Internet bietet vielfältige Optionen, die eigenen digitalen Kompetenzen auszubauen. Interessierte finden hier zahlreiche Kurse und Schulungen, an denen jeder teilnehmen kann. Oft sind solche Angebote kostenlos, zum Beispiel über Portale wie YouTube. An kostenpflichtigen Angeboten beteiligt sich womöglich der Arbeitgeber – es kann sich lohnen, nachzufragen. Wer lieber in einer Gruppe mit Gleichgesinnten lernt, kann zum Beispiel im Kursangebot der lokalen Volkshochschule fündig werden oder an einem Seminar aus dem Bereich der Erwachsenenbildung teilnehmen.

Dabei ist es wichtig, zu überlegen, wo genau es einem an Kompetenzen mangelt. Eine gezielte Weiterbildung ist hilfreicher als Kurse, die sehr pauschal gehalten sind. Welche Fähigkeiten nützlich sind, hängt vom Job und den Anforderungen im Einzelfall ab.

Beim Ausbau von digitalen Kompetenzen kommt es einerseits darauf an, sich gezielt neues Wissen anzueignen. Ebenso wichtig ist andererseits das „richtige“ Mindset: Wer digitale Inhalte und Möglichkeiten nutzen möchte, braucht Offenheit und oft auch ein wenig Experimentierfreude. Wer sich freiwillig informiert und weiterbildet, kann sich neue Kompetenzen schneller aneignen. Es ist wichtig, die digitalen Veränderungen nicht als Last oder Gefahr zu sehen, sondern ihnen positiv gegenüberzustehen. Unter dieser Voraussetzung fällt die Weiterbildung auf eigene Faust wesentlich leichter und es entwickeln sich keine inneren Widerstände, die der persönlichen Entwicklung im Weg stehen können.

Mangelnde digitale Skills bei Mitarbeitern: Herausforderungen & Lösungen

Mangelnde digitale Kompetenzen sind ein Problem: für Arbeitnehmer, die das Gefühl haben, ihrem Job nicht gerecht zu werden, aber auch für Arbeitgeber, wenn darunter die Produktivität im Unternehmen leidet. Nicht nur betroffene Beschäftigte sollten deshalb rechtzeitig aktiv werden, wenn sie feststellen, dass es ihnen an Kompetenzen mangelt. Auch Führungskräfte sollten eingreifen, wenn sie entsprechende Probleme bemerken.

Mangelnde digitale Kompetenzen können ernstzunehmende Barrieren darstellen. Sie blockieren nicht nur die persönliche Entwicklung von Mitarbeitern, sondern können auch zu merklich schlechteren Leistungen führen oder die Zusammenarbeit im Team behindern. Nicht zuletzt sorgen sie dafür, dass Potenzial verschenkt wird: Ein digital affiner Mitarbeiter hat womöglich innovative Ideen und bringt sich mit kreativen Ansätzen ein. Das kann das Unternehmen voranbringen.

Technologische Veränderungen vollziehen sich inzwischen so schnell, dass es schwer sein kann, am Ball zu bleiben. Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern jedoch dabei helfen, sich anzupassen. Sie können ihnen Wissen vermitteln, Weiterbildungsangebote unterbreiten oder bei Rückfragen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Interne Schulungen und eine klare, verständliche Kommunikation helfen Beschäftigten dabei, ihre digitalen Kompetenzen auszubauen und Wissenslücken zu schließen.

Wichtig ist dabei nicht zuletzt, Geduld mit Beschäftigten zu haben, für die der Umgang mit digitalen Angeboten nicht so natürlich ist wie vielleicht für eine jüngere Führungskraft. Suggeriert eine Führungskraft hingegen, dass bestimmte Dinge simpel sind oder vorausgesetzt werden, trauen sich Mitarbeiter womöglich nicht, nachzufragen.

Diversität: Vielfalt fördern mit digitalen Kompetenzen

Diversität spielt eine immer wichtigere Rolle in der Arbeitswelt. Viele Arbeitgeber sehen Vielfalt als etwas Positives, das ihr Unternehmen bereichern kann. Wenn die eigene Belegschaft divers ist und aus Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und Hintergrunds besteht, können alle davon profitieren. Im Team kann die Zusammenarbeit produktiver sein und innovative, tragfähige Ideen zutage befördern – ein Erfolgsfaktor für Firmen. Das setzt voraus, dass sich jeder Beteiligte optimal einbringen kann. Digitale Tools können dabei hilfreich sein.

Digitale Kompetenzen sind manchen Beschäftigten quasi in die Wiege gelegt, während andere größere Probleme haben, mitzuhalten. Das betrifft zum Beispiel ältere Beschäftigte. Hier sind Arbeitgeber gefragt, entsprechende Weiterbildungsangebote anzubieten, mit denen sich die Betroffenen nach Bedarf qualifizieren können. Auch Menschen mit einer geringeren Bildung können Nachholbedarf haben, wobei es wichtig ist, keine pauschalen Urteile anhand einer vermeintlichen Gruppenzugehörigkeit zu fällen. Es sollte vielmehr von Fall zu Fall entschieden werden, wer von Qualifizierungsangeboten profitieren kann.

Digitale Angebote können Kommunikationsschwierigkeiten beheben. Wer mit Kollegen oder Dritten in einem anderen Land sprechen möchte, kann dafür Übersetzungssoftware zu Hilfe nehmen, wenn er die Sprache nicht beherrscht. Das vereinfacht die Verständigung für beide Seiten. Es kann dank digitaler Assistenzsysteme auch einfacher werden, Menschen mit einer Behinderung in das Arbeitsleben zu integrieren. Mit entsprechenden Angeboten kommen Arbeitgeber nicht zuletzt ihrer gesetzlichen Pflicht zur Einstellung von Beschäftigten mit Behinderung und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach. 

Für mehr Diversität im Unternehmen ist es wichtig, bei Personalentscheidungen nicht voreingenommen zu sein. Digitale Möglichkeiten können dabei helfen: Personalverantwortliche können etwa künstliche Systeme nutzen, um eine Vorauswahl zu treffen. Dabei entscheiden Qualifikationen, nicht Namen oder Gesichter. Das kann helfen, Vorurteile zu überwinden und ein immer diverseres Team zusammenzustellen.

Ausblick: Warum digitale Kompetenzen immer wichtiger werden

Im Alltag verlagert sich vieles zunehmend in digitale Sphären. Das betrifft auch den Job: Kaum jemand kommt heute noch ohne digitale Kompetenzen zurecht. Künftig werden Digital Skills noch bedeutsamer werden. Das hängt auch mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz zusammen, die gemeinsam mit der Automatisierung mehr und mehr Tätigkeiten verändern wird. Entsprechend groß wird der Anpassungsdruck für Beschäftigte sein, die neues Wissen und neue Kompetenzen erwerben müssen.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, offen für Veränderungen zu sein, statt innerlich dagegen anzukämpfen. Sie lassen sich ohnehin nicht verhindern. Wer sie akzeptiert und als Chance begreift, kann eher davon profitieren. Der Willen zu kontinuierlichem Lernen und die nötige Flexibilität helfen Beschäftigten dabei, sich an ein verändertes Arbeitsumfeld anzupassen. Arbeitgeber können sie mit einem transparenten Umgang mit Neuerungen, aber auch Schulungsangeboten dabei unterstützen.

Bildnachweis: SFIO CRACHO / Shutterstock.com

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