Welche Bestandteile hat eine Bewerbung? Wie verfasse ich ein Anschreiben – und wo ordne ich es ein? Und ist ein Bewerbungsfoto noch immer Pflicht? Diese und alle weiteren Fragen rund um das Thema Bewerbung beantwortet der folgende Ratgeber – vom Lebenslauf bis zu den Anhängen.
- So ist eine Bewerbung aufgebaut
- Das Bewerbungsanschreiben
- Der Lebenslauf
- Anhänge: Zeugnisse & Co
- Optionale Bestandteile: Deckblatt und Dritte Seite
- Das Auge entscheidet mit: Die Bedeutung eines gelungenen Bewerbungsdesigns
- Weitere Tipps für eine perfekte Bewerbung
- Wohin kommt das Anschreiben in einer E-Mail-Bewerbung?
So ist eine Bewerbung aufgebaut
Um dich erfolgreich für eine Stelle bewerben zu können, musst du wissen, wie die optimale Bewerbung aussieht. Egal, ob deine letzte Bewerbung schon ein Weilchen her ist oder du den Berufseinstieg anstrebst – es lohnt sich, in puncto Bewerbung auf dem aktuellen Stand zu sein.
Eine Bewerbung hat einerseits verpflichtende Bestandteile. Das sind Anschreiben und Lebenslauf. Auch Anhänge in Form von Zeugnissen und anderen relevanten Nachweisen finden sich in eigentlich jeder Bewerbung – von Bewerbungen für ein Schülerpraktikum oder informellen Bewerbungen einmal abgesehen. Darüber hinaus gibt es optionale Bestandteile wie das Deckblatt oder eine Dritte Seite. Ob du diese verwendest, hängt von den Anforderungen des potenziellen Arbeitgebers und deinen eigenen Präferenzen ab.
Der typische Aufbau einer Bewerbung ist wie folgt:
- Anschreiben
- (Deckblatt: optional)
- Lebenslauf
- (Dritte Seite: optional)
- (Motivationsschreiben: optional)
- Anhänge in absteigender Relevanz: Arbeitszeugnisse, Praktikumszeugnisse, Nachweise und Zertifikate
- (Arbeitsproben, falls relevant)
Worauf es beim Verfassen der einzelnen Bestandteile deiner Bewerbung ankommt, erfährst du in den nächsten Abschnitten. Du bekommst auch eine Entscheidungshilfe, ob du optionale Dokumente verwenden solltest oder nicht.
Das Bewerbungsanschreiben
Es ist dir vermutlich längst bekannt: Das Bewerbungsanschreiben ist neben dem Lebenslauf der wichtigste Bestandteil deiner Bewerbung. Es ist auch das Dokument, was sich an erster Stelle deiner Unterlagen findet. Wenn der mögliche Arbeitgeber glaubt, dass du zu seinem Unternehmen passen könntest, wird er einen Blick auf dein Anschreiben werfen.
Das Anschreiben ist der Ort, an dem du deinem Adressaten erklärst, warum du dich für genau diese Stelle bei genau diesem Unternehmen interessierst. Außerdem sollte daraus hervorgehen, warum du dich für geeignet für die offene Stelle hältst. Schreibe unbedingt jedes Anschreiben neu. Es rächt sich, wenn du denselben Text immer wieder – leicht abgeändert – verwendest. Dein Ansprechpartner merkt sofort, dass dir nicht wirklich an genau dieser Stelle gelegen ist.
So ist das Anschreiben aufgebaut
Das Anschreiben folgt einem typischen Aufbau. Es ist dabei üblicherweise maximal eine Seite lang. Weniger ist hier in den meisten Fällen mehr – jeder Personalverantwortliche freut sich, wenn du denselben Inhalt in weniger Worten auf den Punkt bringen kannst, weil er dann weniger zu lesen hat. Ohnehin verwenden viele Entscheidungsträger nur einen kurzen Moment auf die Lektüre dieses Dokuments. Ein langer Text wirkt tendenziell abschreckend und wird eher überflogen.
Oben im Anschreiben findet sich zunächst ein Block mit Kontaktdaten des Absenders, also von dir. Darunter folgen die Kontaktdaten des Empfängers deiner Bewerbung. In der nächsten Zeile gibst du Ort und Datum deines Schreibens an, gefolgt von einer aussagekräftigen Betreffzeile.
Der eigentliche Fließtext beginnt mit der Anrede deines Ansprechpartners. Gedanklich lässt sich ein Anschreiben in drei grobe Absätze gliedern – ungeachtet dessen, ob dein Anschreiben am Ende wirklich drei Absätze hat. Du kannst es auch anders aufteilen.
In der Einleitung schilderst du dein Anliegen. Im Hauptteil vermittelst du deine Motivation und begründest deine Eignung für den angestrebten Job. Im letzten Absatz kommst du auf ein mögliches Vorstellungsgespräch zu sprechen. Du schließt das Anschreiben mit einer Grußformel und deiner Unterschrift ab. Wenn du möchtest, kannst du unten auf der Seite noch auf die Anlagen deiner Bewerbung verweisen. Das macht besonders dann Sinn, wenn deine Bewerbung sehr umfangreich ist.
Kontaktdaten, Ort, Datum und Betreff
In ein Anschreiben gehören die Kontaktdaten von dir als Bewerber und von deinem Ansprechpartner beim betreffenden Unternehmen. Zuoberst stehen deine eigenen Daten. Gib dazu deinen vollständigen Namen, deine Adresse, eine Telefonnummer, unter der du gut zu erreichen bist sowie eine E-Mail-Adresse an. Letztere sollte unbedingt seriös wirken. Entweder, du platzierst diesen Kontaktdaten-Block oben rechts- oder linksbündig oder du entscheidest dich dafür, diesen in eine Kopfzeile zu integrieren.
Die Kontaktdaten des Empfängers folgen linksbündig darunter. Nenne den vollständigen Namen, gegebenenfalls die Position und Abteilung sowie das Unternehmen und die Adresse.
Nach einem weiteren Absatz folgen rechtsbündig Ort und Datum, üblicherweise in diesem Format: „Hamburg, 2. Januar 2018“.
Einen Absatz darunter findet sich die Betreffzeile. Du solltest sie optisch hervorheben, etwa, indem du sie fettest. Hier ist ein aussagekräftiger Betreff zwingend. Deinem Adressaten sollte auf den ersten Blick klar werden, worum es in deinem Schreiben geht – nämlich um eine Bewerbung um eine bestimmte Position. Ein solcher Betreff ist typisch: „Bewerbung als [Position]“. Du kannst zusätzlich den Bereich angeben. Falls die Stellenanzeige mit einer Chiffre versehen ist, solltest du dieses im Betreff ebenfalls angeben.
In den folgenden Absätze erfährst du, wie du die Leser mit deinem Bewerbungsschreiben überzeugst.
Der Einstieg: den Leser in den Text ziehen
Nun geht es darum, inhaltlich in den Text einzusteigen. An erster Stelle steht dabei die Anrede deines Ansprechpartners. Meist ist der Name dieser Person in der Stellenausschreibung angegeben. Wenn daraus kein Name hervorgeht, machst du einen guten Eindruck, indem du diesen herausfindest. Meist helfen eine kurze Internetrecherche oder ein Anruf beim betreffenden Unternehmen. Du solltest nicht die „sehr geehrten Damen und Herren“ adressieren – jedenfalls nicht, wenn du engagiert und motiviert in Bezug auf die offene Position wirken möchtest.
Nach der Anrede folgt die Einleitung. Hier geht es darum, einen spannenden Einstieg zu wählen. Es ist weder empfehlenswert, zu schreiben, dass du dich „hiermit bewirbst“. Auch ist für den Adressaten in der Regel irrelevant, wo du auf die offene Position aufmerksam geworden bist. Beides solltest du deshalb vermeiden. Dein Ziel ist es an dieser Stelle, beim Empfänger Interesse für dich zu wecken. Gib ihm gute Gründe, warum er weiterlesen sollte. Du kannst gleich mit der Tür ins Haus fallen und Argumente für dich nennen. Du kannst auch beschreiben, warum du bei einem Job bei diesem Arbeitgeber schon lange träumst. Wichtig ist, dass es spannend ist – und der Adressat mehr erfahren möchte.
Dieser Teil umfasst einige wenige Sätze.
Der Hauptteil: gute Argumente liefern
Nun geht es an den Kern deines Anschreibens. Erkläre dem Entscheidungsträger, weshalb du eine gute Wahl zur Besetzung des Postens wärst. Was sind deine wichtigsten Argumente – welche Jobs, welche Aufgaben, welche Erfolge? Hier geht es nicht darum, deinen Lebenslauf wiederzugeben, sondern die Essenz daraus herauszufiltern. Vermeide Dopplungen so gut es geht. Inwiefern hat dich dein letzter Job für den angestrebten qualifiziert?
Auch deine Soft Skills spielen an dieser Stelle eine wichtige Rolle. Welche Eigenschaften machen aus dir den perfekten Kandidaten? Du kannst dich bei der Auswahl einiger weniger aussagekräftiger Charakteristika an der Stellenausschreibung orientieren. Wonach sucht das Unternehmen? So zeigst du nicht nur, dass du zu der Firma passt. Du zeigst auch, dass du die Anforderungen des Arbeitgebers ernst nimmst.
Wenn du dich für zwei oder drei wichtige Merkmale entschieden hast, suche dafür Belege. Behaupte nicht einfach, dass du ein Teamplayer bist – sondern erkläre, wie du für dein Team in einem bestimmten Projekt alles gegeben hast. Mache deine Behauptungen so greifbar wie möglich. Wenn du nur angebliche Eigenschaften auflistest, bleiben es schlicht: Behauptungen. Dein Ansprechpartner kann diese nicht überprüfen, und du gibst ihm auch keine Anhaltspunkte, warum es tatsächlich stimmt.
In den Hauptteil gehört auch eine überzeugende Begründung, was dich an dem betreffenden Job reizt. Du solltest auch erklären, warum du für den jeweiligen Arbeitgeber tätig werden möchtest. Viele Bewerber machen den Fehler, diese Aspekte nicht zu erwähnen. Dann wirkt ein Anschreiben schnell beliebig. Erkläre dem potenziellen Arbeitgeber auch, warum du eine wertvolle Ergänzung für sein Team wärst. Der Hauptteil ist der umfangreichste Teil deines Anschreibens.
Der Schluss: einen überzeugenden Abschluss finden
Wenn du die wichtigsten Argumente für dich dargelegt und erklärt hast, warum du bei diesem Arbeitgeber einsteigen möchtest, geht es darum, einen gelungenen Abschluss zu finden. Dieser macht dein Anschreiben rund. Wenn du möchtest, kannst du hier noch einmal in aller Kürze auf den Punkt bringen, warum du so gut geeignet für die angestrebte Stelle bist.
Du solltest auch auf ein mögliches persönliches Treffen zu sprechen kommen. So könnte das zum Beispiel aussehen:
- „Wenn ich bis hierhin Ihr Interesse wecken konnte, freue ich mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.“
- „Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr.“
- „Warum ich eine wertvolle Ergänzung für Ihr Team wäre, erkläre ich Ihnen sehr gerne in einem persönlichen Gespräch.“
Der Abschluss deines Anschreibens ist nur wenige Sätze lang. Es folgen eine Grußformel und eine persönliche Unterschrift. Wenn du möchtest, kannst du im letzten Abschnitt der Seite auf deine Anlagen verweisen. Typischerweise nennst du diese Rubrik schlicht „Anlagen“ und listest sie kurz in der entsprechenden Reihenfolge namentlich auf.
Bewerbungsanschreiben: Vorlagen und Muster
Der Lebenslauf
Aus dem Lebenslauf geht hervor, ob du die fachliche Eignung für eine bestimmte Stelle mitbringst. Hier sind deine beruflichen Stationen ebenso gelistet wie weitere Aspekte, die dich für den Job qualifizieren. Der Adressat deiner Bewerbung erfährt an dieser Stelle mehr über die Eckdaten deines Bildungswegs – und etwas über deine privaten Interessen.
Dein Lebenslauf sollte maximal zwei Seiten umfassen. Achte darauf, dass dein Lebenslauf durchdacht gegliedert ist. Ein dezentes Design wertet das Dokument auf. Du kannst mit Farben spielen oder wichtige Aspekte durch die Formatierung hervorheben, etwa durch gefettete oder kursive Wörter oder Überschriften. Bei aller Experimentierfreude sollte das Dokument aber in erster Linie übersichtlich sein. Der Personalverantwortliche muss alle relevanten Informationen auf einen Blick finden können.
Der tabellarische Lebenslauf, wie er in Deutschland üblich ist, folgt einem typischen Aufbau. So steht an erster Stelle eine Überschrift, die meist schlicht „Lebenslauf“ lautet oder den Namen des Bewerbers wiedergibt. Darunter folgen verschiedene Rubriken mit zugehörigen Zwischenüberschriften.
Der Aufbau des Lebenslaufs
Die erste Rubrik im Lebenslauf betrifft deine persönlichen Daten. Hier solltest du deinen vollständigen Namen, deinen Geburtstag und -ort, deine Anschrift, eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse angeben. Angaben zu deinem Familienstand sind nicht zwingend. Deine Religionszugehörigkeit gehört nicht in den Lebenslauf – es sei denn, du bewirbst dich um eine Stelle bei einem kirchlichen Träger und erhoffst dir von der Nennung einen Vorteil. Es ist üblich, neben deinen Kontaktdaten ein Foto von dir in diesem Bereich anzuordnen.
Nun folgt der Kern deines Lebenslaufs: die Berufslaufbahn. Hier musst du dich entscheiden, ob du deine Erfahrungen chronologisch oder antichronologisch auflisten möchtest. Üblich ist das antichronologische Vorgehen, bei dem deine jüngsten Erfahrungen zuoberst genannt werden. Wenn es keine gewichtigen Gründe gibt, die für eine chronologische Variante sprechen – etwa eine aktuelle längere Arbeitslosigkeit – empfiehlt sich ein antichronologisches Vorgehen.
So beschreibst du deine Tätigkeiten im Lebenslauf
Nenne links den Zeitraum, in dem du den Job hattest. Üblich ist die Angabe von Monaten und Jahren (MM/JJJJ – MM/JJJJ). Etwas weiter rechts folgt deine Position, der Firmenname sowie der Ort, an dem du tätig warst. In der nächsten Zeile kannst du wichtige Tätigkeiten kurz beschreiben. Nenne dazu aussagekräftige Stichworte. Bedenke dabei, worauf der mögliche Arbeitgeber mutmaßlich besonders viel Wert legt. Auch die Stellenausschreibung kann dir hierfür wertvolle Hinweise geben. Besondere Erfolge im Job kannst du an dieser Stelle ebenfalls nennen.
So könnte eine Job-Beschreibung im Lebenslauf formuliert werden:
- „03/2012 – 05/2014: [Position], Musterfirma, Musterstadt
[Beispieltätigkeit], [Beispieltätigkeit], [Beispieltätigkeit]“ - „01/2015 – 11/2016: [Position], Musterfirma, Musterstadt
[Beispieltätigkeit], [Beispieltätigkeit], [Beispieltätigkeit]
Besonderer Erfolg durch den Launch des Projekts [Bezeichnung]“
Im nun folgenden Abschnitt kannst du weitere praktische Erfahrungen beschreiben, falls du noch nicht lange im Berufsleben stehst. Hier ist Platz für Praktika. Erfahrenere Bewerber lassen die Nennung von Praktika im Lebenslauf besser weg, wenn es keinen guten Grund dafür gibt. Auch bei Praktika solltest du die oben beschriebenen Angaben nennen und die zugehörigen Tätigkeiten kurz beschreiben. Du kannst diese beiden Abschnitte auch zusammenfassen – etwa unter der Überschrift „Berufliche und weitere praktische Erfahrungen“.
Der Bildungsweg und weitere Qualifikationen
Nun geht es um deinen Bildungsweg. In dieser Rubrik solltest du die Daten deines höchsten Bildungsabschlusses nennen. Wenn du erfolgreich eine Ausbildung abgeschlossen hast, brauchst du deinen höchsten Schulabschluss nicht mehr zu nennen. Auch bei einem Studium ist klar, dass du zuvor die Hochschulreife erlangt hast. Wenn du möchtest, kannst du Noten nennen. Gegebenenfalls macht es bei einem Studium Sinn, den Titel deiner Abschlussarbeit zu erwähnen. Das hängt davon ab, ob das Thema deiner Abschlussarbeit relevant für den angestrebten Job ist.
In der nächsten Rubrik folgen weitere Qualifikationen. Was befähigt dich noch für den ersehnten Job, passt aber in keine der vorherigen Kategorien? Typisch sind an dieser Stelle Sprach- und Computerkenntnisse. Auch Fortbildungen wären hier richtig. Mache es deinem Adressaten so einfach wie möglich, deine Kenntnisse einzuschätzen. Bei Sprachkenntnissen kannst du etwa ein „sehr gut“ oder „Grundkenntnisse“ ergänzen. Bei Computeranwendungen ist es sinnvoll, wenn du beschreibst, wie häufig du diese benutzt – etwa „regelmäßig in Anwendung“ oder „täglich in Anwendung“. So hat der Entscheidungsträger ein besseres Verständnis, was du tatsächlich kannst.
Unterschätze das Potenzial deiner Hobbys nicht
Den letzten Abschnitt bilden deine persönlichen Interessen. Mache hier nicht den Fehler, irgendetwas aufzuschreiben. Wenn du durchdacht Hobbys auswählst, kannst du zusätzliche Pluspunkte sammeln. Entscheide dich für einige wenige Hobbys, die dir wichtig sind. Bedenke auch die Botschaft, die du damit aussendest – ein BMX-Fahrer wirkt abenteuerlustig, während jemand, der gerne liest, möglicherweise ein stillerer Typ ist.
Wenn du Hobbys hast, die sehr verbreitet sind, solltest du ins Detail gehen, um dich von deinen Mitbewerbern abzuheben. Das erwähnte „BMX-Fahren“ wäre ein Beispiel, wenn du andernfalls „Fahrradfahren“ schreiben würdest. Du reist gerne? Schreibe auf, in welche Region es dich regelmäßig zieht. Möglicherweise hast du auch Interessen, die deine Eignung für den Job unterstreichen. Erwähne jedoch nur, was du auch wirklich gerne machst. Rechne immer damit, dass du auch auf deine Hobbys jederzeit angesprochen werden kannst. Wenn sich im Vorstellungsgespräch offenbart, dass du dich damit gar nicht auskennst, machst du keinen guten Eindruck.
Verpasse deinem Lebenslauf den letzten Schliff, indem du ihn unter Angabe von Ort und Datum unterschreibst. Das ist kein Zwang, wirkt aber professionell.
Mit einem professionellen Bewerbungsfoto punkten
Eines vorweg: Ein Bewerbungsfoto ist in Deutschland keine Pflicht. Im Gegenteil: Das würde gegen die Grundlagen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes verstoßen. Nichtsdestotrotz sind solche Fotos im Lebenslauf noch immer üblich. Sie bieten dir auch die Chance, dich in einem guten Licht zu zeigen. Mit einem gelungenen Bild sorgst du dafür, dass du als professioneller und vielversprechender Kandidat herüberkommst. Nicht zuletzt spielt auch Sympathie zumindest unbewusst eine Rolle, wenn es um die Frage geht, welcher Kandidat zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Das ist besonders dann so, wenn es viele scheinbar äußerst fähige Bewerber gibt.
Verwende unbedingt ein professionelles Bild von dir. Private Schnappschüsse haben in einer Bewerbung nichts zu suchen. Wenn du kein aktuelles – oder hochwertiges – Bild hast, lasse in einem guten Fotostudio eines anfertigen.
Lebenslauf: Vorlagen und Muster
Anhänge: Zeugnisse & Co
In jede Bewerbung gehören Anhänge. Hier lieferst du die Nachweise für die Behauptungen, die du in Lebenslauf und Anschreiben aufstellst. Der wohl wichtigste Bestandteil sind Arbeitszeugnisse. Auch Praktikumszeugnisse können relevant sein, ebenso gegebenenfalls dein höchstes Schulzeugnis oder den Beleg über eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium. Auch Zertifikate über eine Fortbildung oder einen Sprachkurs können relevant sein. Du solltest jedoch nur das auswählen, was auch für diesen einen Job wichtig erscheint.
Dein letztes Arbeitszeugnis gehört in jedem Fall in eine Bewerbung. Auch die unmittelbar davorliegenden Jobs solltest du auf diese Weise belegen. Zeugnisse, die vor langer Zeit ausgestellt wurden, sind weniger interessant für die Entscheidungsträger bei der Vergabe eines Jobs. Du kannst sie auch weglassen. Meist reicht es, wenn du dich für etwa drei aussagekräftige Zeugnisse entscheidest.
Praktikumszeugnisse machen vor allem dann Sinn, wenn du gerade erst in den Beruf einsteigst oder noch kaum Berufserfahrung hast. Als erfahrener Bewerber sind solche Nachweise jedoch überflüssig.
Ein Zeugnis deines höchsten Bildungsabschlusses reicht aus. Wenn du zum Beispiel erfolgreich studiert hast, solltest du nicht noch dein Abiturzeugnis anhängen.
Die einzelnen Anlagen ordnest du nach ihrer Wichtigkeit. Das heißt: Arbeitszeugnisse zuerst, gefolgt von weiteren Zeugnissen, anschließend andere Nachweise. Falls unter deinen Anhängen ein fremdsprachiges Dokument ist, solltest du eine beglaubigte Übersetzung verwenden.
Optionale Bestandteile: Deckblatt und Dritte Seite
Manche Bestandteile einer Bewerbung sind optional. Ob du sie verwendest, hängt von deinen Präferenzen ab. Manchmal werden sie auch von einem Arbeitgeber verlangt. Die folgenden Varianten sind besonders verbreitet.
Das Deckblatt
Ein Deckblatt erfüllt in einer Bewerbung den Zweck, einen Überblick über die wichtigsten Eckpunkte eines Bewerbers zu geben. Es wird bei einer postalischen Bewerbung nach dem Anschreiben, aber vor dem Lebenslauf einsortiert – bei einer Bewerbung per E-Mail steht es hingegen an erster Stelle. Ein Deckblatt enthält nur wenige Daten. Üblicherweise lautet die Überschrift „Bewerbung“, auch der betreffende Job kann angegeben werden.
Zentral ist ein großflächiges Foto des Bewerbers. Dieses sollte von guter Qualität sein. Falls du ein Deckblatt verwendest, kannst du dein Foto im Lebenslauf weglassen. Das Deckblatt enthält außerdem deine Adresse, Telefonnummer sowie deine E-Mail-Adresse. Unten ist Platz für einen Verweis auf die Anlagen deiner Bewerbung.
Das Deckblatt ist unter Personalern umstritten. Das liegt insbesondere daran, dass die Informationen schon an anderer Stelle in der Bewerbung erwähnt sind. Aus Bewerbersicht kann es sinnvoll sein, um dem Entscheidungsträger einen Überblick zu geben.
Die Dritte Seite
Ebenfalls nicht zwingend ist eine sogenannte Dritte Seite, auch Kurzprofil genannt. Diese folgt, wie der Name schon sagt, an dritter Stelle – also nach Anschreiben und Lebenslauf. Du kannst diese Seite nutzen, um dem möglichen Arbeitgeber die wichtigsten Argumente für dich zu nennen. In der Gestaltung bist du vergleichsweise frei. Üblich ist ein Foto. Als weitere Inhalte kommen etwa wichtige berufliche Erfolge, wichtige Jobs oder andere Erfahrungen oder Schlüsselqualifikationen in Frage. Du kannst deine Stärken nennen oder besonders wichtige Projekte.
Auch das Kurzprofil ist unter Personalverantwortlichen umstritten – weil auch dieses Dokument meist keine zusätzlichen Informationen birgt, sondern nur zusätzlichen Lesestoff. Du solltest deshalb genau abwägen, ob es für dich in Frage kommt. Wenn du das Gefühl hast, dass deiner Bewerbung noch der letzte Schliff fehlt, und du deine Eignung für die Stelle auf den Punkt bringen möchtest, kannst du es verwenden. Wenn deine Bewerbung auch so schon rund ist, lasse diesen Bestandteil lieber weg.
Das Auge entscheidet mit: Die Bedeutung eines gelungenen Bewerbungsdesigns
Hat der Kandidat, wonach wir suchen? Diese Frage ist der Ausgangspunkt einer jeden Bewerbersuche für ein Unternehmen. Nur, wenn der Personalverantwortliche bei der Lektüre einer Bewerbung glaubt, dass das der Fall ist, kommst du eine Runde weiter. Der Inhalt ist jedoch nicht das Einzige, was zählt. Auch die Optik spielt eine wichtige Rolle, die du nicht unterschätzen solltest.
Wie du deine Bewerbung gestaltest, sagt aus Sicht eines Entscheidungsträgers durchaus etwas über dich aus – und entscheidet darüber mit, ob du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst oder nicht. Mit einem stilvollen Bewerbungsdesign, das zu dir, dem Job und der Branche passt, hinterlässt du einen professionellen Eindruck.
Achte einerseits darauf, dass sich ein stilistischer roter Faden durch deine Bewerbungsunterlagen zieht – soweit du Einfluss auf die Gestaltung der einzelnen Dokumente hast. Das bedeutet, dass du dich einmal für eine Schriftart und -größe entscheidest. Du legst einmal fest, ob du auf farbliche Akzente oder andere gestalterische Möglichkeiten setzt – und auf welche. Natürlich hast du keinen Einfluss darauf, wie dein ehemaliger Arbeitgeber dein Arbeitszeugnis gestaltet hast. Das ist nicht schlimm. Dieser Tipp bezieht sich auf alle Dokumente deiner Bewerbung, die du frei gestalten kannst.
Bewerbungsvorlagen: Ein passendes Design für die Bewerbung finden
Wenn du nicht sicher bist, welches Design das richtige für dich ist, kannst du dich von unseren zahlreichen Vorlagen inspirieren lassen. Die Muster kannst du kostenlos herunterladen. Sie sind nicht dazu gedacht, dass du sie ohne Änderungen in deine Bewerbung einbaust. Vielmehr sind sie als Anregung gemeint, um dir unterschiedliche Optionen aufzuzeigen. Du solltest deine Bewerbung immer individuell anpassen. Andernfalls fällt das übernommene Design schnell als genau solches auf.
Die Wahl gestalterischer Elemente sollte immer deiner Persönlichkeit entsprechen – und dem Bild, das du von dir vermitteln möchtest. In der Regel empfiehlt sich ein dezenter Stil. Das heißt: keine großen Experimente in Sachen Schriftart, keine grellen Farben. Mit der Schriftart Comic Sans zum Beispiel wirkt deine Bewerbung ganz sicher wenig professionell. Und während ein blasses Grün oder ein dunkles Blau in den meisten Fällen geeignet sind, sieht es bei Pink oder einem leuchtenden Rot schon anders aus. Vor allem, wenn du einen Job in einer konservativen Branche anstrebst, ist ein zurückhaltendes Vorgehen sinnvoll. Anders kann es aussehen, wenn du in einem kreativen Beruf tätig bist – manchmal ist deine Bewerbung dann schon als Arbeitsprobe zu verstehen. Die optische Gestaltung deiner Bewerbung ist dann noch wichtiger.
Auch am Firmendesign des möglichen Arbeitgebers kannst du dich bei der Gestaltung deiner Unterlagen orientieren. So sammelst du womöglich ganz nebenbei Sympathiepunkte – und zeigst, dass du diese Bewerbung wirklich speziell für den betreffenden Arbeitgeber verfasst hast.
Weitere Tipps für eine perfekte Bewerbung
Wenn du Anschreiben und Lebenslauf verfasst hast, ist das für deine Bewerbung schon die halbe Miete. Zu deiner Bewerbung gehören in den meisten Fällen auch eine Reihe von Anlagen. Wenn du die betreffenden Nachweise noch nicht in digitaler Form vorliegen hast, musst du die Dokumente einscannen. Achte beim Scan auf eine gute Qualität. Alles sollte klar erkennbar sein. Andererseits darf die Bewerbung insgesamt keine zu große Dateigröße haben. Das kannst du schon bei den Einstellungen für das Scannen festlegen.
Wenn du alle Unterlagen zusammengestellt hast, fasse sie in einem PDF-Dokument zusammen. So hat dein Ansprechpartner alle wichtigen Dokumente auf einen Blick. Außerdem geht so weniger leicht etwas verloren. Ordne deine Bestandteile in der oben genannten Reihenfolge.
Es versteht sich eigentlich von selbst: Lies deine Bewerbung gründlich durch. Möglicherweise enthält sie noch inhaltliche oder grammatikalische Fehler. Auch Rechtschreibfehler sollten dir spätestens jetzt auffallen. Nutze unbedingt ein Rechtschreibprogramm. Damit entdeckst du die meisten Fehler. Stelle aber auch sicher, dass alle Namen richtig geschrieben und deine eigenen Kontaktdaten korrekt sind.
Wer durch die Schlampigkeit seiner Bewerbungsunterlagen auffällt, dem wird unterstellt, dass seine Arbeitsweise im Job auch nicht besonders gründlich ist. Für dich kann das in dem Fall heißen, dass deine Bewerbung direkt aussortiert wird. Am besten ist es, wenn du Freunde oder Familienmitglieder bittest, einen gründlichen Blick auf deine Bewerbung zu werfen, bevor du sie abschickst. Oft erhältst du dadurch auch inhaltliche Tipps, etwa, wenn eine Passage im Anschreiben unstimmig ist.
Wohin kommt das Anschreiben in einer E-Mail-Bewerbung?
Wenn alles richtig ist und du mit dem Inhalt deiner Bewerbung zufrieden bist, kannst du sie abschicken. Zwar gibt es auch Firmen, die noch Papierbewerbungen annehmen. Die meisten Arbeitgeber bevorzugen jedoch den digitalen Erhalt einer Bewerbung – üblicherweise per E-Mail. Um eine Bewerbung per Mail abzuschicken, gib der E-Mail einen aussagekräftigen Betreff (etwa: „Bewerbung [Position]“).
In das eigentliche Textfeld der Mail kannst du ein kurzes Anschreiben hineinsetzen. Meist reicht es aus, dort deinen Ansprechpartner korrekt anzureden und mit wenigen Sätzen zu erklären, was du ihm schickst. Drücke aus, dass du dich auf Rückmeldung freust. Hänge dann das PDF-Dokument an die E-Mail an. Der Anhang sollte drei bis fünf MB nicht überschreiten – es sei denn, der mögliche Arbeitgeber hat dazu in der Stellenausschreibung oder auf Nachfrage andere Vorgaben gemacht.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass du dein Anschreiben in das Textfeld der E-Mail hineinkopierst. Dann kannst du es in den eigentlichen Bewerbungsunterlagen löschen. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass dein Anschreiben – etwa durch Weiterleitungen der E-Mail oder beim Drucken – verlorengeht. Deshalb ist dieses Vorgehen weniger empfehlenswert.
Übrigens ist die Bewerbung per Mail mit weniger Kosten verbunden als die klassische Bewerbung per Post. Wie du dir die Kosten der postalischen Bewerbung wiederholen kannst, erklären wir in unserem Beitrag: „Bewerbungskosten von der Steuer absetzen„.