AllgemeinVom Hobby zum Beruf: Wie du dein Talent monetarisierst

Vom Hobby zum Beruf: Wie du dein Talent monetarisierst

Wäre es nicht schön, sich im Job mit Dingen zu befassen, die einem tatsächlich Spaß machen? Mit denen man sich vielleicht ohnehin befassen würde, auch wenn einem niemand Geld dafür geben würde? Das ist möglich, wenn du dein Hobby zum Beruf machst. Wer davon träumt, für den gibt es oft viele Möglichkeiten. Bevor du Fakten schaffst, solltest du jedoch auch die möglichen Nachteile und Risiken bedenken.

Das Hobby zum Beruf machen: Chancen und Risiken

Hobbys können das Leben sehr bereichern. Manche Menschen kochen gern und finden dabei Entspannung, andere vergessen beim Zeichnen alles um sich herum. Es gibt Menschen, die lieben es, sich um Tiere zu kümmern, andere nähen gern und kreieren dabei einzigartige Produkte.

Ein Hobby ist für die meisten Menschen etwas, dem sie sich in ihrer Freizeit widmen. Manchmal fehlt dafür die Zeit, weil der Job so anspruchsvoll ist. Andere haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Zwischen Erwerbstätigkeit und Hobby gibt es dann (zumindest auf den ersten Blick) keinen Unterschied mehr.

Ein Hobby als Beruf zu haben, bietet viele Chancen. Ein wichtiger Aspekt: Die Arbeit macht wahrscheinlich wesentlich mehr Spaß. Der Job kann auch erfüllender sein, zu einer Form der Selbstverwirklichung werden und für mehr Zufriedenheit mit dem eigenen Leben sorgen.

Warum es riskant sein kann, sich beruflich seinem Hobby zu widmen

Es kann aber auch gewisse Risiken bergen, das Hobby zum Beruf zu machen. Ein Hobby ist per Definition etwas, dem man sich freiwillig widmet. Das ist anders, wenn aus dem Hobby ein Beruf wird. Statt sich lediglich hin und wieder damit zu beschäftigen, geht man dieser Tätigkeit nun auf einmal acht Stunden am Tag nach. Das kann dazu führen, dass das einstige Hobby weniger Freude bereitet.

Es macht auch einen Unterschied, ob man etwas ohne Hintergedanken tut – einfach, weil es Spaß macht. Oder ob man den Druck hat, etwas verkaufen oder eine bestimmte Qualität liefern zu müssen. Ein Hobby als Beruf zu haben, kann dazu führen, dass der Wert des Hobbys gemindert wird und das Hobby als wertvoller Ausgleich verloren geht. Nicht selten ist die Realität nicht so rosig wie gedacht. Sein Hobby zum Beruf zu machen, birgt auch gewisse finanzielle Risiken, was besonders bei einer Selbstständigkeit der Fall ist.

Hobby als Beruf: Wann das klappen kann

Ob es eine vielversprechende Idee ist, das Hobby zum Beruf zu machen, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Einerseits spielt das Hobby an sich eine wichtige Rolle, andererseits kommt es auf dein Qualifikationsprofil an. Es muss Bedarf an deinem Angebot bestehen – bei Arbeitgebern oder Kunden, falls du dich selbstständig machen möchtest.

Angenommen, du bist handwerklich begabt und stellst Möbelstücke in hoher Qualität her. Diese könntest du zum Beispiel über ein Portal wie Etsy verkaufen. Wenn das Angebot stimmt, kannst du damit erfolgreich sein – und womöglich auch durchaus hohe Preise nehmen, die deinem Aufwand entsprechen. Stimmt die Qualität jedoch nicht, wirst du dich mit dieser Geschäftsidee nicht am Markt behaupten können.

Ein Hobby als Beruf zu haben, muss nicht immer bedeuten, exakt das zu machen, was dem Hobby entspricht. Wer zum Beispiel in seiner Freizeit gern Romane schreibt, muss nicht zwingend Autor werden. Er könnte auch als Lektor arbeiten oder Drehbuchautor werden. Welcher Weg sinnvoll oder „richtig“ ist, ist dabei letztlich auch eine subjektive Entscheidung. Von einer Tätigkeit als Autor leben zu wollen, ist zum Beispiel wesentlich riskanter und ungewisser, als in einem Verlag zu arbeiten.

Die Nachfrage entscheidet

Überlege dir, wie du dein Hobby beruflich verwirklichen könntest. Welche Aspekte davon können sich eignen, um davon zu leben? Entscheidend ist die Nachfrage. Berücksichtige auch deine Stärken und Schwächen. Eine realistische Vorstellung von deinem Potenzial ist essenziell.

Mit der Frage, ob das Hobby zum Beruf werden könnte, kann auch die Frage verbunden sein, ob die Selbstständigkeit der richtige Weg wäre. Selbstständig zu sein, bietet viele Vorteile: Du bist flexibel und kannst deine Arbeitszeiten frei gestalten. Aber es hat auch Nachteile, wie zum Beispiel schwankende Einkünfte. Du bekommst auch kein Gehalt, wenn du krank bist.

Wenn du sicher bist, dass du dein Hobby zum Beruf machen möchtest, brauchst du eine gute Idee, wie das klappen kann. Besonders, wenn du dich dafür selbstständig machen möchtest, ist es wichtig, dass du deine Nische findest. Gefragt ist ein Alleinstellungsmerkmal, über das du dich von deiner Konkurrenz abheben kannst. Wenn du das bieten kannst und dich gut vermarktest, kann es klappen, das Hobby als Beruf zu haben.

Hobby zum Beruf machen: Beispiele

Wer sein Hobby als Beruf haben möchte, hat viele Möglichkeiten. Wenn du gut zeichnen kannst, könntest du einen YouTube-Kanal eröffnen und dein Wissen mit anderen teilen. Wenn du gern Schmuck herstellst, könntest deine Schmuckstücke online vertreiben. Ein leidenschaftlicher Koch wird vielleicht Foodblogger, ein Surfer kann seinen Lifestyle als Influencer bei Instagram und Co vermarkten.

Dass die Idee, aus dem Hobby einen Beruf zu machen, funktionieren kann, zeigen viele Beispiele von prominenten Persönlichkeiten:

  • Bill Gates gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Menschen in der Tech-Industrie. Schon als Teenager hat er Programmieren als Hobby entdeckt und später Microsoft gegründet. Heute ist Microsoft eines der größten Software-Unternehmen der Welt.
  • Tony Hawk ist einer der bekanntesten Skateboarder der Welt. Schon als Kind hat der „Birdman“ eine Leidenschaft fürs Skaten entwickelt und an Wettkämpfen teilgenommen. Neben sportlichen Erfolgen gründete Hawk ein eigenes Unternehmen und war an einer erfolgreichen Videospiel-Reihe beteiligt.
  • Stephen King gehört zu den erfolgreichsten Autoren der Welt. King hat schon früh eigene Geschichten geschrieben. Später arbeitete er zunächst als Englischlehrer, veröffentlichte dann aber seinen ersten Roman und hatte Erfolg. Seither hat er mehr als 65 Romane veröffentlicht.
  • David Beckham spielte schon als kleiner Junge begeistert Fußball. Daraus wurde eine Profikarriere bei Manchester United und anderen renommierten Fußballklubs. Heute ist Beckham eine Fußballer-Legende.
  • Gordon Ramsay ist ein bekannter britischer Koch. Eigentlich wollte Ramsay mal Fußballer werden, konzentrierte sich nach einer Verletzung aber aufs Kochen – mit Erfolg.
  • Quentin Tarantino liebte schon als Kind Filme. Später brach er die Schule ab und arbeitete in einer Videothek. Er begann, eigene Ideen zu entwickeln, und erregte schon mit seinem Regiedebüt „Reservoir Dogs“ große Aufmerksamkeit in der Filmwelt. Heute ist er einer der einflussreichsten Regisseure in Hollywood.
  • Arnold Schwarzenegger fing als Teenager mit dem Bodybuilding an, damals noch in seiner alten Heimat Österreich. Später ging er in die USA, wo er nicht nur als Weltmeister im Bodybuilding Aufsehen erregte, sondern auch als Filmstar.

Nötige Qualifikationen und Kompetenzen aneignen

Sich dem eigenen Hobby beruflich zu widmen, ist nur sinnvoll, wenn man die nötige Qualität liefern kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob du dich selbstständig machen oder als Angestellter einen Job finden möchtest. Talent allein reicht nicht aus – du brauchst auch Expertise, die nötigen Kompetenzen und Soft Skills.

Überlege, was für den angestrebten Job essenziell und was wünschenswert ist. Welche Fähigkeiten besitzt du schon, woran mangelt es dir noch? Was ist auf einem guten Niveau, was ausbaufähig?

Um deine Qualifikationen zu erweitern, kannst du zum Beispiel an Kursen und Workshops teilnehmen. Du kannst dir die nötigen Skills oft auch auf eigene Faust aneignen, zum Beispiel mithilfe von Ratgebern oder Videos auf YouTube. In anderen Fällen reicht das nicht – gefragt ist ein solides Fundament, das nur durch eine Ausbildung oder ein Studium erreicht werden kann. Wenn du schon arbeitest, kannst du über eine berufsbegleitende Weiterbildung nachdenken, etwa ein Fernstudium. Die Doppelbelastung kann allerdings so anstrengend sein, dass es manchmal besser ist, für die Dauer der Weiterbildung im Job zu pausieren.

Wenn du dir die nötigen Kompetenzen aneignen möchtest, kann auch die Unterstützung von Menschen wertvoll sein, die sich in diesem Bereich auskennen. Vielleicht gibt es Personen, die als Mentor fungieren könnten. Oder auch einfach qualifizierte Menschen in deinem Netzwerk, mit denen ein Austausch bereichernd wäre. Scheue dich nicht, auf solche Menschen zuzugehen und sie um Hilfe zu bitten.

Vom Hobby zum Beruf: Selbstständig oder angestellt?

Wer das Hobby zum Beruf machen möchte, steht vor einer grundsätzlichen Entscheidung: angestellt arbeiten oder sich selbstständig machen? Beides kann eine gute Lösung sein. Was sich besser eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Es kommt zum Beispiel darauf an, um welches Hobby es geht und welcher Job daraus werden könnte. In manchen Bereichen ist eine Selbstständigkeit näherliegend als in anderen. Es kommt auch auf deine grundlegenden Präferenzen an. Sowohl eine angestellte Tätigkeit als auch eine Selbstständigkeit kann Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Vor- und Nachteile einer angestellten Beschäftigung

Wer als Angestellter arbeitet, hat Sicherheit – zumindest in einem gewissen Rahmen. Er kann sich auf absehbare Zeit darauf verlassen, dass er jeden Monat einen gewissen Betrag zur Verfügung hat. Wird er krank, hat er trotzdem Anspruch auf seinen üblichen Lohn. Dasselbe gilt im Urlaub. Um alles Organisatorische rund um die Arbeit kümmert sich der Arbeitgeber.

Angestellte sind jedoch nicht so flexibel wie Selbstständige. Sie können nicht frei entscheiden, wo, wann und wie sie arbeiten, sondern müssen sich nach ihrem Arbeitgeber richten. Auch bei der Urlaubsplanung sind sie auf das Entgegenkommen des Arbeitgebers angewiesen. Diese Aspekte können die Work-Life-Balance beeinträchtigen.

Vor- und Nachteile einer Selbstständigkeit

Selbstständige sind – anders als Angestellte – frei in der Ausgestaltung ihrer Arbeit. Sie legen ihre Arbeitszeiten selbst fest und entscheiden, wann sie frei haben und wann nicht. Eine selbstständige Tätigkeit kann bedeuten, dass Arbeit und Privatleben besonders gut miteinander kombiniert werden können. Das ist auch für Eltern mit kleineren Kindern interessant.

Die Selbstständigkeit geht jedoch mit einem finanziellen Risiko einher. Man kann nicht langfristig planen, schließlich weiß man nie, wie die Auftragslage sein wird. Wer krank wird, bekommt ebenso wenig Geld wie ein Selbstständiger, der Urlaub macht. Wenn du selbstständig bist, musst du dich außerdem um die Verwaltung kümmern und zum Beispiel Rechnungen schreiben. Nicht wenige Selbstständige arbeiten zudem mehr als Angestellte.

Hobby zum Beruf machen als Selbstständiger: Von der Idee bis zur Umsetzung

Es ist möglich, das Hobby zum Beruf zu machen. Damit das Vorhaben gelingt, ist eine sorgfältige Planung wichtig. Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt den Grundstein für den Erfolg legst.

Die Idee

Das Erste, was du brauchst, ist eine gute Idee. Dieser Schritt erfordert eine sorgfältige Selbst- und Potenzialanalyse. Überlege dir realistisch, was du mit deinem Hobby beruflich machen könntest. Recherchiere und plane im Detail. Wenn alles Wichtige geklärt ist und du dich selbstständig machen möchtest, kannst du einen Businessplan erstellen. Selbst wenn du keinen Businessplan brauchst, ist es sehr hilfreich, einen zu haben. Du wirst dadurch gezwungen, dich mit allen Facetten deines Vorhabens auseinanderzusetzen.

Wie finanzieren?

Wenn du eine Selbstständigkeit anstrebst, muss die Finanzierung gesichert sein. Dazu musst du wissen, welche Kosten auf dich zukommen könnten. Möglichkeiten zur Finanzierung sind zum Beispiel Rücklagen und ein Kredit von einer Bank oder von Angehörigen. Vielleicht hast du auch einen Partner, der für eine Weile den Großteil der Lebenshaltungskosten tragen kann.

Organisatorisches klären

Wenn du dich selbstständig machen möchtest, gibt es viele organisatorische Aspekte, um die du dich kümmern musst. Du musst dich zum Beispiel beim Finanzamt selbstständig melden, gegebenenfalls musst du auch ein Gewerbe anmelden. Kümmere dich auch um nötige Versicherungen und deine Steuer.

Der Einstieg

Alles ist geplant, es kann losgehen – aber wie? Viele frischgebackene Selbstständige sehen den Einstieg als Hürde. Deshalb ist es wichtig, dass du dich vorher damit befasst, wie du Kunden gewinnen kannst. Kundenakquise kann zum Beispiel über eine direkte Ansprache möglich sein, aber auch über Werbung oder Vermittlungsportale im Internet. Selbstmarketing ist sehr wichtig, um an Aufträge zu kommen. Stelle dich auf Startschwierigkeiten ein: Es kann eine Weile dauern, bis es wirklich gut läuft.

Tipps für einen erfolgreichen Start

Ob dein Vorhaben, aus deinem Hobby einen Beruf zu machen, von Erfolg gekrönt ist, hast du mit in der Hand. Es gibt vieles, was du dafür tun kannst, damit es läuft wie erhofft. Das fängt schon beim Zeitpunkt an: Du kannst dich zunächst nebenberuflich selbstständig machen, um ohne großes Risiko loszulegen. Später musst du entscheiden, wann es Zeit ist, in die hauptberufliche Selbstständigkeit überzugehen.

Wenn du einen Job im Angestelltenverhältnis suchst, ist auch hier der Zeitpunkt wichtig. Er könnte zum Beispiel gekommen sein, wenn du mit deinem aktuellen Job nicht mehr zufrieden bist oder nachdem du dir wichtige Qualifikationen angeeignet hast.

Ein gutes Netzwerk kann sehr hilfreich sein, um als Selbstständiger erfolgreich zu sein. Knüpfe neue Kontakte und pflege die bestehenden Beziehungen. Gehe dazu zum Beispiel auf Netzwerk-Events und andere berufliche Veranstaltungen, vernetze dich über Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn oder rufe dich mit E-Mails und Anrufen in Erinnerung.

Bei einer Selbstständigkeit ist es wichtig, dass du anfangs Geduld und Durchhaltevermögen hast. Rechne nicht damit, dass du von Anfang an von deiner Tätigkeit leben kannst. Wenn du dich nicht unterkriegen lässt und beharrlich weitermachst, kommst du dem Erfolg näher. Es kann aber auch nötig sein, deinen Plan an veränderte Gegebenheiten anzupassen.

Was, wenn das Hobby als Beruf nicht so zufriedenstellend ist wie gedacht?

Es kann sein, dass du nach einer gewissen Zeit ernüchtert bist, weil das Hobby als Beruf dich nicht so glücklich macht wie erhofft. In diesem Fall kann die beste Lösung darin bestehen, zunächst unbeirrt weiterzumachen. Wenn du nach einer Weile immer noch nicht zufrieden bist, kannst du darüber nachdenken, was du verändern kannst und willst.

In einer Selbstständigkeit sind Organisation und ein gutes Zeitmanagement essenziell. Du musst Prioritäten setzen und strukturiert vorgehen, um dich im Alltag nicht zu verzetteln. Ebenso wichtig ist es, dass du dich immer weiter qualifizierst. Das kann über Kurse geschehen, aber auch, indem du dir wichtige Kompetenzen und Wissen selbst aneignest.

Beruflich mit einem Hobby erfolgreich zu sein, heißt auch, dass du mit deinem Leben insgesamt zufrieden bist. Das setzt eine Work-Life-Balance voraus. Du brauchst einen Ausgleich, der dir Entspannung ermöglicht. Das wirkt Stress entgegen und sorgt für mehr Wohlbefinden.

Gerade in einer Selbstständigkeit solltest du darauf achten, dass dein Privatleben nicht zu kurz kommt. Besonders schwierig kann es sein, dass das frühere Hobby wegfällt, weil du dich nun beruflich damit befasst. Ein neues Hobby kann das ausgleichen.

Bildnachweis: VesnaArt / Shutterstock.com

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