Wovon hängt es ab, welches Unternehmen erfolgreich ist und welches nicht? Auf den Geschäftserfolg wirken sich viele Faktoren aus. Ein Faktor, der nicht unterschätzt werden sollte, ist die Mitarbeitermotivation. Wovon hängt es ab, wie motiviert die Beschäftigten sind? Wie kann man die Mitarbeitermotivation messen – und wie kann man sie steigern? Darum geht es in diesem Artikel.
Mitarbeitermotivation: Darum ist sie so wichtig für den Unternehmenserfolg
Es gibt viele Faktoren, die darüber entscheiden, wie erfolgreich eine Firma ist. Ein Faktor, den immer noch viele Arbeitgeber unterschätzen, ist die Mitarbeitermotivation. Wie motiviert die Mitarbeiter im Job sind, kann den Unternehmenserfolg maßgeblich beeinflussen.
Die Mitarbeitermotivation entscheidet darüber, wie viel die Mitarbeiter schaffen und in welcher Zeit sie mit ihren Aufgaben fertig sind. Von ihr hängt es auch ab, wie gut die Ergebnisse sind und wie es um die Produktivität im Unternehmen steht. Auch das Betriebsklima wird von der Mitarbeitermotivation beeinflusst: Je besser die Laune der Mitarbeiter ist, desto besser ist auch das Arbeitsklima. Wenn die Mitarbeiter sich deshalb wohlfühlen, sind sie wahrscheinlich auch weiterhin motiviert und zufrieden – und legen sich ins Zeug, statt nur das Nötigste zu tun.
Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter motivieren können, können damit teure Fehlzeiten verringern. Außerdem wirkt sich eine hohe Mitarbeitermotivation positiv auf die Mitarbeiterbindung aus. Wenn die Beschäftigten gerne für den Arbeitgeber tätig sind, bleiben sie dem Unternehmen eher treu. Die Fluktuation innerhalb der Belegschaft sinkt; Arbeitgeber können Fachkräfte nicht nur eher halten, sondern werden auch attraktiver für Bewerber.
Wie wichtig die Mitarbeitermotivation ist, wird auch deutlich, wenn man sich die umgekehrte Situation vorstellt. Wenn die Mitarbeiter keine Lust haben und nur das machen, was von ihnen gefordert wird, sie sich nicht einbringen und nicht mitdenken, leidet die Produktivität ebenso wie das Betriebsklima. Unter diesen Voraussetzungen ist es mehr als fraglich, ob das Unternehmen auf Dauer erfolgreich sein kann.
Wovon hängt die Mitarbeitermotivation ab?
Arbeitgeber, die die Motivation ihrer Mitarbeiter steigern möchten, müssen wissen, wovon sie überhaupt abhängt. Welche Aspekte wirken sich auf die Mitarbeitermotivation aus? Es gibt sowohl materielle als auch immaterielle Faktoren, mit denen die Mitarbeitermotivation beeinflusst werden kann.
Die folgenden Faktoren haben Einfluss darauf, wie es um die Mitarbeitermotivation steht:
- Wichtig ist natürlich die Aufgabe an sich. Finden die Mitarbeiter ihren Job bedeutsam, haben sie dabei Spaß und das Gefühl, einen Unterschied zu machen? Oder finden sie ihre Aufgaben langweilig, monoton, anstrengend oder unterfordernd?
- Eine entscheidende Rolle spielen auch die Arbeitsbedingungen. Dazu gehören etwa die Arbeitszeiten, der Arbeitsort und die Atmosphäre dort, mögliche Überstunden oder die Zahl der Urlaubstage.
- Maßgeblich ist auch das Betriebsklima. Je besser die Stimmung im Team ist, desto eher sind die Mitarbeiter motiviert. Wenn das Betriebsklima hingegen schlecht ist, kann das die Beschäftigten hemmen und dazu führen, dass ihre Leistungen nachlassen.
- Die Kommunikation und der Umgang der Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern beeinflussen die Mitarbeitermotivation ebenfalls. Positiv auf die Mitarbeitermotivation wirken sich Offenheit, Transparenz und ein respektvoller Umgang, der auf Vertrauen basiert, aus. Verhalten sich die Führungskräfte hingegen unfair oder unberechenbar, kontrollieren sie ihre Mitarbeiter übermäßig oder sind übermäßig kritisch, kann das die Motivation der Mitarbeiter mindern.
- Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind ein weiterer Faktor, der darüber entscheidet, wie motiviert und zufrieden die Arbeitnehmer sind. Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern entsprechende Möglichkeiten vorhalten und sie dabei individuell fördern, legen den Grundstein für eine hohe Mitarbeitermotivation. Welche Perspektive die Mitarbeiter im Unternehmen sehen, hat Einfluss auf ihr Engagement im Job.
- Die Unternehmenskultur spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine Rolle. Sie beeinflusst besonders die Identifikation der Beschäftigten mit dem Arbeitgeber, die wiederum die Mitarbeiterbindung erhöhen kann. Anders ausgedrückt: Für einen Arbeitgeber, dessen glaubhaft vermittelte Werte man teilt, legt man sich tendenziell mehr ins Zeug als für eine Firma, die sich bei ihrem Handeln von fragwürdigen Motiven leiten lässt.
- Auch Mitarbeiterbenefits können ein Anreiz zu besseren Leistungen sein. Entscheidend ist, dass die Mitarbeiter die jeweiligen Benefits auch tatsächlich zu schätzen wissen, weil sie ihnen etwas bringen. Beispiele für Mitarbeiterbenefits sind etwa vergünstigte Monatstickets für den öffentlichen Nahverkehr, Zuschüsse zur Kinderbetreuung, Firmenwagen, Diensthandys, Obstkörbe, Essensgutscheine oder kostenlose Getränke.
- Natürlich geht es bei der Mitarbeitermotivation auch ums Geld. Die Höhe des Gehalts ist nicht unbedingt der wichtigste Faktor – Studien haben gezeigt, dass immaterielle Ansätze oft erfolgsversprechender sind als eine Gehaltserhöhung, wenn es darum geht, die Mitarbeitermotivation zu steigern. Geld ist nicht alles, aber eine faire Bezahlung ist nichtsdestotrotz essenziell, um die Mitarbeiter zu motivieren. Wer seinen Beschäftigten Dumpinglöhne zahlt, darf sich nicht wundern, wenn diese unzufrieden sind und sich nicht wertgeschätzt fühlen. Für einen Arbeitgeber, der nur das absolute Minimum zahlt und damit seinerseits keine Wertschätzung ausdrückt, engagieren sich wohl nur die wenigsten Arbeitnehmer.
Wie kann man die Mitarbeitermotivation messen?
Firmen, die es schaffen, ihre Mitarbeiter zu motivieren, haben einen klaren Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Um Ansätze und Strategien für eine höhere Mitarbeitermotivation zu entwickeln, sollten Arbeitgeber zuvor eine Bestandsaufnahme gemacht haben. Sie müssen schließlich wissen, wo sie ansetzen können, um die Mitarbeitermotivation zu erhöhen.
Geeignet hierfür sind zum Beispiel gezielte Befragungen der Mitarbeiter, die am besten anonym erfolgen. Wenn die Mitarbeiter hingegen ihren Namen angeben müssen, kann das dazu führen, dass kritische Anmerkungen aus Angst vor negativen Konsequenzen unterbleiben. Die Umfrageergebnisse klingen dann zwar positiv, was aber nichts darüber aussagt, wie es um die Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit tatsächlich steht.
Um die Lage einschätzen zu können, sind außerdem die Beobachtungen von Führungskräften hilfreich. Vorgesetzte können anhand von Aussagen und dem Verhalten ihrer Untergebenen oft relativ verlässlich einschätzen, wie es um deren Motivation bestellt ist. Nicht zuletzt wird der Status quo durch die Leistungen der Mitarbeiter offenbar.
Mitarbeitermotivation steigern: Wie motiviert man Mitarbeiter?
Nach der Bestandsaufnahme besteht der nächste Schritt darin, konkrete Strategien zu entwickeln, um die Mitarbeitermotivation zu steigern. Was sich eignet, hängt auch davon ab, ob es allgemein um eine Verbesserung der Mitarbeitermotivation geht oder ob es konkrete Probleme gibt, die einer hohen Mitarbeitermotivation im Weg stehen. Ist Letzteres der Fall, sind spezifische Ansätze gefragt, um die Missstände gezielt zu verbessern.
Grundsätzlich haben Arbeitgeber verschiedene Möglichkeiten, die Motivation ihrer Mitarbeiter zu steigern. Dabei sollten sie immer im Blick behalten, worauf die jeweiligen Mitarbeiter mutmaßlich besonders großen Wert legen. Die beste Strategie nützt wenig, wenn sich die einzelnen Beschäftigten davon nicht (ausreichend) angesprochen fühlen, um bei der Arbeit motivierter zu sein.
Mitarbeiter motivieren: Ideen müssen zu den Mitarbeitern passen
Über die Mitarbeitermotivation entscheiden sowohl intrinsische als auch extrinsische Faktoren. Intrinsisch bedeutet, dass die Mitarbeiter eine Motivation haben, die aus ihnen selbst stammt. Eine hohe Mitarbeitermotivation ist dann zum Beispiel das Resultat davon, dass die Mitarbeiter ihren Job als sinnstiftend empfinden, sie an ihren Aufgaben Spaß haben oder damit etwas erreichen möchten. Sie sind grundsätzlich überzeugt von dem, was sie tun.
Eine hohe intrinsische Motivation ist viel wert, weil sie vergleichsweise stabil ist und damit auch eine hohe Mitarbeiterbindung einhergeht. Extrinsische Motivation hängt demgegenüber von äußeren Einflüssen ab, zum Beispiel der Höhe des Gehalts oder von bestimmten Benefits und anderen Rahmenbedingungen.
Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter motivieren wollen und dafür Ideen entwickeln, können sich dabei an der Bedürfnispyramide nach Maslow orientieren. Die Grundbedürfnisse müssen zwingend erfüllt sein, bevor an weiteren Bedürfnissen wie dem Bedürfnis nach Sicherheit, sozialen Grundbedürfnissen, individuellen Bedürfnissen und schließlich der Selbstverwirklichung gearbeitet werden kann.
Mitarbeitermotivation: Beispiele für mögliche Strategien
Wenn es darum geht, Ansätze zur Steigerung der Mitarbeitermotivation zu entwickeln, können sich verschiedene Strategien anbieten. Die folgenden Aspekte können zu einer hohen Mitarbeitermotivation beitragen.
Die Tätigkeit an sich
Ob Arbeitnehmer motiviert sind, hängt ganz grundlegend davon ab, welche Aufgaben sie haben. Wenn ein Mitarbeiter ständig unter- oder überfordert ist, ist das frustrierend und wirkt sich negativ auf die Mitarbeitermotivation aus. Ist der Joballtag hingegen abwechslungsreich und passt zu den Bedürfnissen des Mitarbeiters, ist das eine gute Grundlage für eine hohe Motivation.
Die Rahmenbedingungen
Entscheidend sind außerdem die Rahmenbedingungen des Jobs. Dazu gehört zum Beispiel die Bezahlung, aber auch die Arbeitszeiten und der Arbeitsort. Ein gutes Gehalt ist wohl immer willkommen, außerdem freuen sich viele Arbeitnehmer über flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, regelmäßig aus dem Homeoffice zu arbeiten. Es kommt auch auf den unmittelbaren Arbeitsplatz an. Wer einen Ort hat, an dem er sich wohlfühlt und wo er konzentriert arbeiten kann, ist eher motiviert als jemand, bei dem das nicht der Fall ist.
Kommunikation und Verhalten von Vorgesetzten
Wie zufrieden Arbeitnehmer sind, hängt auch davon ab, wie sich ihre Vorgesetzten verhalten. Drückt der Chef durch seine Kommunikation Wertschätzung aus, kann das die Mitarbeiter zusätzlich motivieren. Positiv sind außerdem Fairness im Umgang mit den Mitarbeitern, eine offene Fehlerkultur, Vertrauen und Verbindlichkeit. Fühlen sich Mitarbeiter hingegen gegenüber Kollegen benachteiligt oder haben sie das Gefühl, dass der Chef sie auf Schritt und Tritt kontrolliert, ist das wenig förderlich für eine hohe Zufriedenheit und damit für hohe Motivation.
Möglichkeiten, sich einzubringen
Manche Arbeitgeber freuen sich, wenn ihre Mitarbeiter Eigeninitiative zeigen. Andere wünschen sich eher, dass ihre Mitarbeiter das tun, was ihnen gesagt wird – eigene Vorschläge unerwünscht. Ist Letzteres der Fall, braucht sich der Arbeitgeber nicht zu wundern, wenn seine Beschäftigten lustlos und unmotiviert an die Arbeit gehen. Überträgt er ihnen hingegen Verantwortung und steht neuen Ideen ausdrücklich positiv gegenüber, sind das gute Vorzeichen für eine hohe Mitarbeitermotivation.
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Wie es um die Work-Life-Balance der Beschäftigten steht, hat ebenfalls Einfluss auf die Mitarbeitermotivation. Wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, Privatleben und Beruf gut miteinander vereinen zu können, sind sie wahrscheinlich auch motivierter. Es ist also wichtig, dass Arbeitgeber die Grundlagen dafür schaffen. Das ist nicht zuletzt eine gute Möglichkeit, die eigenen Mitarbeiter zu motivieren, ohne viel Geld auszugeben.
Gezielte Förderung
Die Mitarbeitermotivation kann auch erhöht werden, indem die Mitarbeiter entsprechend ihrer Talente, Fähigkeiten und Interessen individuell gefördert werden. Zu wissen, dass der Arbeitgeber ein aufrichtiges Interesse daran hat, ihnen bei ihrer Entwicklung zu helfen, kann den Mitarbeitern einen Motivationsschub geben. Außerdem sehen sie so eher eine langfristige Perspektive bei ihrem Arbeitgeber.
Benefits
Viele Arbeitgeber setzen auf Mitarbeiterbenefits, um die Zufriedenheit in der Belegschaft zu erhöhen. Zugegeben: Ein Obstkorb kann ein mieses Gehalt ebenso wenig kompensieren wie ein Kicker. Wenn der Rest stimmt, sind Mitarbeiterbenefits aber ein nettes Extra, das einen zusätzlichen Anreiz für die Mitarbeiter darstellen kann.
Gemeinsame Aktivitäten
Wer sich mit den Kollegen gut versteht, geht lieber zur Arbeit. Für ein gutes Betriebsklima kann es hilfreich sein, hin und wieder Aktivitäten im Team zu planen – wenn es denn von den Mitarbeitern auch tatsächlich gewollt ist. Bei Ausflügen, Essen oder Feiern lernen sich die Mitarbeiter besser kennen und der Zusammenhalt im Team wird gestärkt.
Hohe Motivation als Einstellungskriterium
Es lohnt sich auch, schon bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern darauf zu achten, wie motiviert sie sind. Natürlich wünscht sich jeder Bewerber eine Jobzusage, sonst würde er sich nicht bewerben. Manchen geht es aber einfach nur um einen Job und nicht so sehr um diesen einen Job. Wer hingegen genau diese Stelle sucht und sich auch den Arbeitgeber mit Bedacht ausgesucht hat, ist später eher motiviert und engagiert.
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